Nachdem ich all meine Fotos vom Eiskunstlaufwettbewerb „Nebelhorn Trophy“ gepostet habe, möchte ich in diesem Blogpost alles andere zusammenfassen, was ich darüber hinaus in Oberstdorf unternommen habe. Und zwar in Form von einem kleinen „Reisetagebuch Oberstdorf 2023“
Donnerstag, der 21.09.2023 – Tag der Anreise
Nachdem ich erst nach 23:00 Uhr am Abend zuvor von einem beruflich bedingten Roadtrip durch Niedersachsen zurückgekommen bin, war dies nicht gerade meine erholsamste Fahrt nach Oberstdorf. Wir sind um 10:00 Uhr morgens bei mir Zuhause gestartet. Eigentlich dauert die Fahrt nach Oberstdorf ca. 2:45 Stunden. Jedoch hat das Navi irgendwann begonnen, eine nicht unerhebliche Verzögerung von ca. einer Stunde anzuzeigen. Verursacht durch Stau am berühmt-berüchtigten Drackensteiner Hang (Albaufstieg, an dem sich die Autobahn teilt und getrennte Spuren um den Berg führen) und einen Unfall weiter südlich auf Höhe Rasthof „Allgäuer Tor“. Also haben wir zweimal die Autobahn verlassen und sind aussichtsreich über Land gekurvt.
Zum Glück sind wir trotzdem rechtzeitig vor dem Kurzprogramm der Damen in Oberstdorf angekommen. Wir konnten sogar die Ferienwohnung in Ruhe beziehen und uns einen Kuchen in meinem Lieblingscafé in Oberstdorf (dem Mandala Café) gönnen. Für die Ferienwohnung möchte ich an der Stelle keine Empfehlung aussprechen, denn die gehört, wie wir hinterher recherchiert haben, einem zwielichtigen Investor.
Den restlichen Tag haben wir in der Eishalle verbracht. Auf dem Programm standen:
Es war so schön, wieder zurück in der Eishalle zu sein. Fühlt sich jedesmal ein bisschen wie „nach Hause kommen“ an. Schon allein, weil wir 1/5 der Zuschauer seit ca. 15 Jahren „kennen“. Dieses Mal waren jedoch auch junge deutsche Fans vor Ort, die zum ersten Mal in Oberstdorf waren. Das war irgendwie herzerwärmend, denn die haben uns total an uns selbst Anfang / Mitte der 2000er erinnert. Auch wir haben uns einst über das Internet kennengelernt (damals allerdings über Eislaufforen und Mailing Listen – die von heute vermutlich eher über TikTok) und uns damals mit internationalen Eislauffans bei Eislaufwettbewerben getroffen. War ein bisschen wie eine Zeitreise…
Auf ein warmes Abendessen mussten wir verzichten, denn in Oberstdorf schließt selbst der McDonald’s um 22:00 Uhr.
Freitag, der 22.09.2023 – ein kompletter Tag in der Eishalle
Freitag war der Tag des großen Wetterumschwungs. Während es am Donnerstag noch unangenehm schwül-drückend in Oberstdorf war (eine Wetterlage, die wir in all den Jahren noch nie Ende September in Oberstdorf erlebt hatten), war es heute deutlich kühler und es herrschte Dauerregen.
Kein Problem für uns, denn wir konnten einen gemütlichen, langen Tag in der Eishalle verbringen:
Dieses Mal sind wir essentechnisch bestens vorbereitet in der Eishalle aufgeschlagen, denn wir haben uns mittags mit veganen Burgern aus dem „Mandala Café“ gestärkt. Ich hatte mir außerdem einen „Snickers Bar“ für die Eishalle mitgenommen und der entpuppte sich als echtes Highlight. Gehört definitiv in die Top 3 der leckersten Sachen, die ich bislang in 2023 gegessen habe. Ein Zeichen, denn ich muss bei Gelegenheit dieses Rezept von Mrs. Flury ausprobieren.
Zur Kür der Paare sind auch unsere Mitreisenden, die sich nicht für das Eiskunstlaufen interessieren, in die Eishalle gekommen. Auch ihnen hat der spannende Wettbewerb Italia vs. Deutschland gut gefallen.
Samstag, der 23.09.2023 – noch ein kompletter Tag in der Eishalle
Nach einem super leckeren, langen Frühstücksdate im „Mandala Café“ und einem kurzen Bummel durch Oberstdorf sind wir für den letzten Wettbewerbstag in die Eishalle zurückgekehrt. Morgens hat es noch immer geregnet, um die Mittagszeit jedoch aufgeklart und ab da blieb das Wetter trocken. Ich habe es geliebt, dass wir dieses Mal das „Mandala Café“ so ausgiebig nutzen konnten. Das Essen und die Atmosphäre dort sind einfach etwas Besonderes.
Zunächst haben wir die abschließenden Wettbewerbsteile geschaut:
Die Siegerehrung haben wir uns dieses Mal „geschenkt“ und sind stattdessen vor dem Abendessen ein bisschen durch Oberstdorf geschlendert. Unseren „viel gegangenen Weg“ ab der Eishalle ins Trettachtal konnten wir in diesem Jahr leider kein einziges Mal spazieren. Das lag nicht am schlechten Wetter sondern daran, dass dieser aufgrund von epischen Bauarbeiten gesperrt ist. Ich hoffe, der Weg ist im nächsten Jahr wieder offen, denn ohne unsere traditionelle Spazierstrecke hat echt etwas gefehlt. Wobei es am ersten Tag auch ganz witzig war, hinter der Eishalle in Richtung der Skischanzen hoch zu laufen – und plötzlich mit dem „Schanzenstüble“ eine komplett neue Lokalität zu entdecken.
Wir hatten – sehr deutsch – unseren kompletten Aufenthalt in Oberstdorf schon Wochen vorher „durch reserviert“. Was sich als gute Entscheidung entpuppt hat, denn im „Rieger’s“ wurden während unseres Aufenthalts viele weggeschickt, die nicht reserviert hatten. Das Essen dort war wie immer super lecker. Besonders der Kaiserschmarren zum Nachtisch war ein echtes Highlight.
Im Anschluss war es Zeit für die finale Gala in der Eishalle. Ich kann es noch immer nicht glauben, dass diese Nebelhorn Trophy wieder sooo schnell vorbeiging.
Sonntag, der 24.09.2023 – Wanderung am Walmendinger Horn
Nach dem Frühstück in einer uns bestens bekannten Bäckerei in Oberstdorf sind wir mit dem Bus zur Heubergbahn ins Kleinwalsertal gefahren. Das ist wirklich eine super Sache, denn die Busse fahren ca. im 10-Minuten-Takt und sind deshalb eine umweltfreundliche Alternative ohne irgendwelchen Komfortverlust.
Inspiration für unsere Wanderung war dieses Video von „marlenesleben„. Allerdings sind wir über den „einfacheren“ Weg 2a über die Stutzalpe zum Walmendinger Horn aufgestiegen – und nicht wie Marlene über den Weg 2. Das erschien uns nach den ausgiebigen Regenfällen der vorigen Tage die passende Alternative. Außerdem sind wir nicht mit der Bahn zurück ins Tal gefahren sonder nach Baad zurückgelaufen. Von dort hat uns der Wanderbus zurück nach Oberstdorf gebracht.
Auch auf dieser Wanderroute wurden wir mit einem wundervollen Blick auf das Panorama der Allgäuer Berge – inklusive z.B. dem prägnanten Hohen Ifen – belohnt. Ich kam mir ab und an vor, als würde ich an einer Fototapete vorbei spazieren. So perfekt sah das alles aus.
Die Wanderung startet mit einem kurzen Anstieg direkt nach der Bergstation der Heubergbahn und führt anschließend auf einem breiten, ebenen Weg weiter. Zum Abschluss folgt ein längerer, knackiger Anstieg hinauf zum Walmendinger Horn.
Wir sind auf dem Rückweg in der Stutzalpe, die uns schon bei vorigen Wanderungen im Kleinwalsertal durch das liebevolle Dekor aufgefallen ist, eingekehrt. Eine absolute Herzensempfehlung, denn diese Hütte sieht nicht nur wundervoll urig aus, sie bietet auch wirklich leckere Speisen (und gut aussehende männliche Servicekräfte im Hintergrund 😉 ). Da es nicht mehr genug Apfelstrudel gab, habe ich zum ersten Mal einen Zwetschgenstrudel probiert und der war richtig gut.
Abends hatten wir in der Weinklause reserviert. Wo der Rest ein Pfännle mit faszinierend „leichten“ Kässpätzle gegessen hat, während ich mich für Salat mit Gemüse entschieden habe. Nicht aus Abnehmgründen sondern weil man mich mit nichts glücklicher macht als mit leckerem Gemüse. Okay. Und Kaiserschmarren und Nussriegeln. Siehe oben.
Den Abend haben wir mit einem Gesellschaftsspiel in der Ferienwohnung ausklingen lassen.
Montag, der 25.09.2023 – Abreise
Nach einem abschließenden gemeinsamen Frühstück und einem letzten Spaziergang durch Oberstdorf haben wir die – zum Glück staufreie – Rückreise angetreten. Scheee war’s, gerne wieder…
Ich hoffe, Euch hat mein kleines Reisetagebuch Oberstdorf 2023 ein bisschen Spaß bereitet. Ich schreibe das ganze auch für mich selbst, denn meine Einträge zu diesen Reisen sind für mich – und meine Freund*innen – ein kleines Nachschlagewerk.