|Leseliebe| Lesemonat September 2023 Teil 1

Mit meinem Lesemonat September 2023 bin ich sehr zufrieden, denn obwohl ich viel unterwegs war, konnte ich 9 Bücher beenden. Wobei ich zugeben muss, dass das u.a. auch daran lag, dass ich gegen Ende des Lesemonats zwei ziemlich kurze Hörbücher beendet habe. Aber ich denke, so kurze Bücher gleichen sich durch Fantasy-Schinken wie „Fourth Wing“ wieder aus, so dass am Ende des Lesejahres ein völlig normaler Durchschnitt an Seiten pro Buch herauskommt.

Die 9 beendeten Bücher teilen sich auf in 5 klassische Bücher und 4 Hörbücher. Da mein Fokus stark auf deutschen Neuerscheinungen gelegen hat, war kein Buch in englischer Sprache dabei. Das muss sich nächsten Monat definitiv wieder ändern.

Ich werde diesen Lesemonat der Übersichtlichkeit halber erneut in zwei Teile aufspalten. 


Jahreshighlights

„Infinity Falling – Mess Me Up“ von Sarah Sprinz

 

Lesemonat September 2023_Infinity Falling_Sarah Sprinz_Rezension

Lesung von Sarah Sprinz in Pforzheim

 

Ich war bei der Lesung von Sarah Sprinz zu diesem Buch in Pforzheim und habe den Auftakt ihrer neuen Reihe direkt danach gelesen. Oder sollte ich besser sagen verschlungen? Denn ich habe einfach alles an dieser Geschichte geliebt. Auf der einen Seite Aven, die so hart dafür kämpft, vom Kinderstar zu einer ernstzunehmenden Schauspielerin zu werden. Und sich manchmal fragt, ob die Opfer, die sie für dieses Lebensziel bringen muss, nicht viel zu hoch sind.

Auf der anderen Seite Hayes, der einst mit einer Boyband die größten Arenen der Welt gerockt hat. Der aber irgendwann einfach nicht mehr konnte – und nun versucht, als Schauspieler Fuss zu fassen.

Die beiden treffen unter denkbar schlechten Vorzeichen am Drehort eines neuen Blockbusters in Vancouver aufeinander. Denn sie kennen sich von früher und haben sich einst gegenseitig das Herz gebrochen…

Es knistert auf genau die Art und Weise zwischen Aven und Hayes, die ich so sehr liebe. Das war wahnsinnig schön und intensiv zu lesen. Auch mochte ich den „Suspense“-Faktor, den Sarah Sprinz in die Geschichte eingebaut hat. Die Frage, wer der Täter oder die Täterin ist (zu einer Tat, die ich an der Stelle aus Spoiler-Gründen nicht erwähnen möchte), hat dem Buch einen ganz besonderen Spannungsfaktor hinzugefügt.

Wenn man von der einen Stelle absieht, an der es mir eine Spur zu schnell zwischen Hass und Liebe geswitcht ist, habe ich keinerlei Kritik am ersten Band von „Infinity Falling“. Ganz viel Liebe für diese Geschichte.

 

„The Romeo & Juliet Society – Rosenfluch“ von Sabine Schoder

 

Lesemonat September 2023_Rosenfluch_Romeo and Juliet Society_Sabine Schoder_Rezension

„Rosenfluch“ auf dem heimischen Sofa

 

Whoaaa, der Lesemonat September 2023 hielt sogar zwei Jahreshighlights für mich bereit! Ich glaube, das ist bislang Rekord im Lesejahr 2023. Wobei ich ehrlich zugeben muss, was mich zu „Rosenfluch“ greifen ließ, waren zunächst nicht die inneren Werte. Denn trotz all der Farbschnitte, die es mittlerweile gibt, habe ich lange kein so hübsches Buch gesehen wie den Auftakt zur Trilogie von Sabine Schoder. Ich liebe es, wie die drei Protagonist*innen am Ende die Farbschnitte der drei Bände zieren werden. Das sieht einfach fantastisch aus.

Zum Glück konnte mich auch der Inhalt überzeugen. Der Ausgangspunkt von „Rosenfluch“ ist der vieler Fantasy-Geschichten: Joy hält sich ihr ganzes bisheriger Leben lang für eine Normalsterbliche. Plötzlich gibt es jedoch Dinge, die nur sie sehen kann. Und Puff! All das, an was sie bislang geglaubt hat, gerät ins Wanken. Sie wird nach Verona an eine Akademie entführt, um den titelgebenden Rosenfluch zu brechen. Aber nicht genug mit dieser schwer zu lösenden Aufgabe: sie steht auch zwischen zwei verfeindeten Familien. Den Capulets und den Montagues. Die an der Akademie angeführt werden von Rhyme, dem Schlangenfürsten und Cut, dem Katzenfürsten. Zwei attraktiven Jungs, die Joy beide auf ihre Art und Weise anziehen. Eine gefährliche Ausgangslage…

Als geübte Leserin mag man erahnen, worauf es hinausläuft: neben allerhand Flüchen und sonstigen magischen Herausforderungen steht Joy auch zwischen diesen beiden Jungs. Bei denen sie sich nie sicher sein kann, ob sie sich nur freundschaftlich zu ihnen hingezogen fühlt. Ich weiß, dass ein „Love (oder auch nur freundschaftliches) Triangle“ seit „Twilight“ bei vielen Leser*innen unbeliebt ist. Ich hingegen mag diesen Trope. Und freue mich, dass sich Sabine Schoder getraut hat, dieses heiße Eisen anzufassen.

Auch alles andere an dieser Geschichte habe ich geliebt. Der Schreibstil ist witzig, frech und total kurzweilig. Das Setting in Verona empfinde ich als grandios und als Fan von „Romeo & Julia“ mochte ich es sehr, wie Sabine Schoder aus dieser historischen Vorlage ein modernes Jugendbuch gestaltet.

Apropos Jugendbuch, ich war selbst überrascht, wie sehr es mir gefallen hat, dass „Rosenfluch“ keine Mischung aus „New Adult“ und „Fantasy“ ist wie all die Bücher von Jennifer L. Armentrout und Sarah J. Mass. Also ohne explizite Szenen auskommt. Denn so war das unterschwellige Kribbeln zwischen Joy und ihrem aktuellen Favoriten zwar unschuldiger aber gleichzeitig viel intensiver. Das war richtig schön.

Ich freue mich riesig auf Band 2 „Schlangenkuss“, der am 01.03.2024 erscheinen wird. Falls jemand in der Zwischenzeit Tipps für andere Bücher der Autorin hat, gerne her damit.


Super gute Bücher

„Skogen Dynasty – Crumbling Hearts“ von Carolin Wahl

 

Lesemonat September 2023_Skogen Dynasty_Crumbling Hearts_Carolin Wahl_Rezension

Premierenlesung von Carolin Wahl in Stuttgart

 

Auf diese neue Reihe von Carolin Wahl habe ich mich unglaublich gefreut. Denn ihre „Vielleicht“-Trilogie gehört 2021/22 zu meinen Lesehighlights. Insbesondere der zweite Band hatte es mir angetan. Wenn ich darüber schreibe, habe ich direkt die tollen Oktoberfest-Vibes des Buches vor meinem inneren Auge.

Hinzu kommt, dass „Skogen Dynasty“ mein absolutes „Traumsetting“ hat: Norwegen! Ich liebe Norwegen und freue mich über jede Geschichte, die dort spielt.

Deshalb hat mir an „Crumbling Hearts“ auch das Setting besonders gut gefallen. Insbesondere da dieser Band im Gegensatz zu den anderen Teilen nicht vorwiegend in Oslo sondern auf einer Trekkingtour durch die wilde Landschaft Norwegens spielt. Das habe ich geliebt, denn einige der dort beschriebenen Abschnitte habe ich selbst schon besucht bzw. zumindest in YouTube-Videos gesehen. Wie z.B. den berühmten Felsen „Trolltunga“ (=Trollzunge).

Trotzdem ist „Crumbling Hearts“ nicht in der Kategorie „Jahreshighlights“ sondern „nur“ bei den „super guten Büchern“ gelandet. Das liegt vor allem an den beiden Protagonist*innen Norah und Sander. Die mochte ich zwar beide sehr gerne, aber irgendwie habe ich die Chemie zwischen ihnen nicht ganz so gefühlt. Da hat die berühmt-berüchtigte Anziehung gefehlt. Wobei ich trotzdem zugeben muss, dass ich die Sauna-Szene ziemlich HOT fand 😀

Ich freue mich riesig auf Band 2 „Golden Heritage“, denn von Sanders Schwester Ellinor verspreche ich mir große Dinge. Vor allem da ich a) das Keksimperium der Familie Skogen liebe und b) der Trope „Second Chance“ – einer meiner liebsten Tropes – im Fokus stehen wird. Erscheinungstermin ist der 14.02.2023.


Not My Cup of Tea

„Belladaire Academy of Athletes – Liars“ von Maren Vivien Hase

 

Lesemonat September 2023_Belladaire Academy of Athletes_Liars_Maren Vivien Hase_Rezension

„Belladaire Academy of Athletes – Liars“ in der Eishalle

 

Nun muss ich es mir leider endgültig eingestehen: Maren Vivien Hase, so sympathisch ich sie auf Instagram auch finden mag, und ich, wir kommen literarisch einfach nicht zusammen. Bereits auf ihre Debütreihe „Move District“ war ich sehr gehypt, denn ich liebe alles rundum das Thema „Tanzen“. Deshalb habe ich Band 1 und Band 2 der Trilogie eine Chance gegeben, aber leider konnte mich keine der Geschichten zu 100% überzeugen. Marens nächste Dilogie habe ich deshalb „übersprungen“, aber als ich erfahren habe, dass ihr drittes Projekt – die Belladaire-Trilogie – an einem elitären Sportinternat spielt, konnte ich nicht widerstehen. Und habe mir den Auftaktband „Liars“ ganz spontan während meines Aufenthalts in Oberstdorf in der dortigen lokalen Buchhandlung gekauft. Und passender Weise in der Eishalle zu lesen begonnen.

Leider konnte dieser besonders atmosphärische Leseort nichts an meinem Empfinden ändern: mir hat diese Geschichte überhaupt nicht gefallen. Die beiden Hauptcharaktere Nika – eine aus einfachen deutschen Verhältnissen stammende Fechterin – und Ambrose – ein reicher, amerikanischer Schwimmer – kamen für mich sehr konstruiert und nicht natürlich daher. Deshalb konnte ich auch nicht nachvollziehen, warum die beiden sich plötzlich ineinander verliebt haben. Vor allem da Ambrose sich wie ein kompletter Unsympath verhalten und Nika dazu gezwungen hat, seinen super disziplinierten Bruder zu bezirzen, damit dieser sich nicht mehr auf seine Sportkarriere konzentrieren kann.

Erschwerend hinzu kommt, dass ich den Schreibstil als für meinen Geschmack zu umgangssprachlich empfinde. So wird zum Beispiel regelmäßig das Füllwort „ja“ eingebaut. Insgesamt wirkt das Lektorat auf mich nicht sehr hochwertig. Beispiel gefällig? Siehe z.B. der folgende Satz: „LEIDER war die Beziehung vor drei Jahren zerbrochen, und das LEIDER mehr als unschön.“ Zweimal das Wort „leider“ in einem Satz finde ich stilistisch ungenügend.

So sehr ich Bücher mit einem „sportlichen“ Setting liebe, diese Reihe werde ich nicht weiterverfolgen. Manchmal muss man sich eingestehen, dass eine gehypte Autorin „just not my cup of tea“ ist.


Das war Teil 1 vom Lesemonat September 2023 mit den Jahreshighlights, dem super guten Buch und dem Flop. Bald folgt Teil 2 mit den „guten Büchern“.

 

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