Nachdem sich Oberstdorf am Anreisetag mit beinahe hochsommerlichen Temperaturen präsentiert hat, folgte am Freitag der große Temperatursturz in Kombination mit Dauerregen. Also fiel die eigentlich für den Vormittag geplante Wanderung ins Wasser und wir sind direkt mit der „2023 Nebelhorn Trophy Kür Herren“ in den Tag gestartet. Es war von Anfang an mein Plan, von diesem Wettbewerbsteil nur wenige Fotos zu machen, da die Herren normalerweise weder spannende Kostüme (und stattdessen jede Menge schwarzer Hosen) noch abwechslungsreiche Posen (auf 100 Fotos von steif dastehenden Läufern mit herabhängenden Armen kann ich verzichten…) im Repertoire haben. Ein paar Fotos habe ich dann aber doch gemacht.
Kai Jagoda
Oder wie ich ihn nenne: die Reinkarnation von Stefan Lindemann. Auch wenn ich mich ein bisschen darüber amüsiert habe, dass der Eiskunstlauf der Herren in Deutschland seit 1992 (wer erinnert sich nicht an Ronny Winkler und Mirko Eichhorn…) um den dreifachen Axel kämpft, muss ich sagen, dass mir Kai Jagodas Schnelligkeit gut gefallen hat. Außerdem hat er eine gut zu seinem Laufstil passende Musik ausgewählt.
Die drei Medaillengewinner (von Bronze bis Gold)
Platz 3: Koshiro Shimada
Für mich war Koshiro Shimada die Neuentdeckung dieses Events. Schon lange habe ich keinen Läufer mehr gesehen, der super dramatische Musik – in diesem Fall „Danse Macabre“ – so toll interpretieren kann. In meinen Augen kam die Handschrift seines Trainers Stephane Lambiel mehr als deutlich hervor.
Platz 2: Kazuki Tomono
Schnell und unterhaltsam wie immer.
Platz 1: Adam Siao Him Fa
Bis vor ca. 2 Jahren war Adam Siao Him Fa für mich ein langweiliger Läufer, dessen Fokus einzig auf den vierfachen Sprüngen lag. Er hat künstlerisch so eine tolle Entwicklung durchgemacht und ich mag seine Programme mittlerweile richtig gerne.
Noch eine Neuentdeckung
Lucas Broussard
Lucas Broussard hat mir mit seiner Eleganz und seinem schönen Laufstil richtig gut gefallen. Auch wenn es für die Sprünge bestimmt kein Vorteil ist, wirkt er mit seinen 180 cm schon rein optisch sehr beeindruckend. Gefällt mir persönlich deutlich besser als gewisse andere US-Läufer, die nur vierfache Sprünge im Kopf haben.
Das Element
Aleksa Rakic
Es gibt so gewisse Posen auf dem Eis, die ich unbedingt fotografieren möchte. Dazu gehört das erst seit wenigen Saisons erlaubte „Rad“.
Aus- und Rückblick
Als nächstes folgt nach der „2023 Nebelhorn Trophy Kür Herren“ der Rhythm Dance.
Bereits abgehandelt habe ich: