|Leseliebe| Lesemonat Mai 2018

Mit meinem Lesemonat Mai 2018 bin ich zwar sehr, sehr spät dran, aber trotzdem hochzufrieden. Ich habe 5 E-Books und 2 klassische Bücher gelesen sowie 2 Hörbücher gehört. Das macht in Summe 9 Bücher. Außerdem habe ich 4 Hörspiele gehört. Bei denen bin ich mir unsicher, inwiefern ich sie in meine Statistik einarbeiten werde. Voll wie ein normales Hörbuch kann man sie ja eher nicht zählen.

 

Mein Lesemonat Mai 2018

 

Mammutprojekt

An der Hörbuchfront habe ich den den Lesemonat Mai 2018 mit einem echten Mammutprojekt begonnen: „Alles oder nichts“ von Simona Ahrnstedt, der dritte Teil der „Die Erbin“-Reihe war weit über 20 Stunden lang (zum Vergleich: viele normale Hörbücher dauern nur 8 Stunden). Insbesondere der Anfang von „Alles oder nichts“ hat mir super gefallen. Kein Wunder, haben große Teile der Geschichte in Kiruna, ganz im Norden von Schweden gespielt. Eine Landschaft, die ich persönlich sehr spannend finde. Zwischendrin hatte das Buch leider Längen, was gepaart mit der Tatsache, dass mir die Hauptdarstellerin auf die Nerven gefallen ist, nur zu 3,5 Sternen (von 5 möglichen Sternen) reicht.

Hassliebe

Der Kluftinger und ich, das ist manchmal eine Hassliebe. Ich mag Regionalkrimis mit Humor, aber wenn es in den Klamauk abrutscht oder überwiegend irgendwelche Nebenkriegsschauplätze und nicht der eigentliche Fall beackert werden, bin ich schnell genervt. Zum Glück finden Kobr & Klüpfel in ihrem neuen Band „Kluftinger“ genau die die richtige Mischung aus Krimihandlung und lustigen Anekdoten aus dem Privatleben des Kommissars, so dass ich dieses Mal richtig viel Spaß bei der Lektüre hatte.

Enttäuschung

Leider eine Enttäuschung war „Alles Amateure“ von Benjamin Kuhlhoff & Ilja Behnisch. Ich hatte mir eine witzige Fußballgeschichte über mehr oder weniger ambitionierte Kreisligakicker versprochen, tatsächlich hatte auch das Storytelling nur Kreisliganiveau.

Aus dem Alltag eines Profi-Fußballers

Interessant fand ich hingegen „Weltmeister ohne Talent“ von Per Mertesacker, da man einen guten Einblick in den Alltag eines Profifußballers erhält. In meiner Rezension stelle ich sogar die Theorie auf, dass das Buch auch für Nicht-Fußballfans spannend ist.

 

Die Welt der Drei Fragezeichen

 

Helden meiner Kindheit

Seit ein paar Monaten bin ich im „Drei Fragezeichen“-Fieber, denn ich habe dank des „spezialgelagerten Sonderpodcasts“ diese drei Helden meiner Kindheit wiederentdeckt. Um mein Wissen rundum Justus, Peter und Bob aufzufrischen, habe ich „Die Welt der drei Fragezeichen“ von C. R. Rode gelesen. Das Werk ist mit allen Fakten um die drei Detektive und ihre Heimat Rocky Beach gespickt und kann deshalb getrost als „Drei Fragezeichen Bibel“ bezeichnet werden.

 

The Exact Opposite of Okay

 

Gegen „Slut Shaming“ und andere Diskriminierungen

„The Exact Opposite of Okay“ von Laura Steven ist eines der Bücher von meinem Geburtstagsstapel. Darin geht es um Schülerin Izzy, die als Vollwaise in einfachen Verhältnissen bei ihrer geliebten Oma aufwächst. Sie träumt von einer Karriere als Drehbuchautorin im Comedy-Bereich und im dazu passenden Stil ist das Buch geschrieben: sarkastisch, witzig, offensiv. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Art des Schreibens jedermanns „cup of tea“ ist. Ich konnte mich recht schnell auf Izzys spezielle Art und die Randbemerkungen in Klammern einlassen.

Izzy verhält sich genauso, wie man es sich von hormongesteuerten männlichen Teenies an einer amerikanischen High School erwartet: sie schreckt vor keinem One Night Stand zurück, wenn es für sie im Moment richtig anfühlt. Als die Bilder eines solchen One Night Stands mit einem Mitschüler und Politikersohn viral gehen, muss Izzy feststellen, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob man ein Junge oder ein Mädchen ist. Während der Junge für sein Verhalten quasi geadelt wird, sieht sich Izzy einer Hetzkampagne im Internet und massivem „slut shaming“ gegenüber.

Mir hat gut gefallen, wie es Laura Steven gelingt, das Thema „slut shaming“ und „Messen mit zweierlei Maß“ herauszuarbeiten. Daneben greift sie viele weitere brandaktuelle Themen wie Rassismus, Intoleranz gegenüber Schwulen und Lesben etc. auf. Einerseits eine Stärke des Buches, andererseits auch eine Schwäche, denn ich hatte manchmal das Gefühl, dass die Autorin zu viel will und die Konzentration auf eines der Themen „The Exact Opposite of Okay“ gut getan hätte. Ab und zu fand ich Izzy als Hauptperson auch etwas anstrengend und konnte mich nicht mit ihrem Verhalten identifizieren. Trotzdem hoffe ich, dass viele –
insbesondere junge Menschen – diese Geschichte lesen. Denn dieser starke Ruf nach mehr Toleranz tut gerade bei der aktuellen politischen Weltlage sooo gut. Von mir gibt es 4 von 5 möglichen Sternen.

Amüsant

„Abiball“ von Georg Koeniger ordne ich in die Kategorie „amüsante Lektüre für zwischendurch“ ein. Lobend erwähnen möchte ich in dem Zusammenhang, dass das Buch nie zu klamaukig wird, was bei Werken dieses Genres leider viel zu oft vorkommt.

Hamburg

Hamburg-Queen Petra Hülsmann hat mich wie üblich mit „Wenn’s einfach wär‘, würd’s jeder machen“ ordentlich unterhalten. Schade nur, dass sie so stark an ihrer Erfolgsformel festhält und ihre Bücher deshalb recht schematisch und vorhersehbar geraten.

 

Coming in from the Cold von Sarina Bowen

 

Plätscherndes Hörbuch

Beim englischen Hörbuch „Coming in from the Cold“ (Teil 1 der „Garvity“-Reihe) von Sarina Bowen musste ich gerade ehrlicherweise kurz überlegen, um was es sich inhaltlich dreht. Nicht gerade ein Qualitätsmerkmal. Dabei trifft Sarina Bowen mit einem Skifahrer in der Hauptrolle voll meinen Geschmack und gehört generell zu meinen liebsten Autorinnen aus den Bereichen „Chick Lit“/“New Adult“. Dieses Mal konnte sich mich leider nicht mitreißen. Wenn es kein Hörbuch gewesen wäre, hätte ich vielleicht sogar abgebrochen. So habe ich es auf Fahrten von und zur Arbeit einfach nebenher „plätschern“ lassen.

Wen der Inhalt trotzdem interessiert: Skifahrer trifft auf unfreiwillige Hühner-Farmerin. Die beiden werden auf einer einsamen Landstraße im Auto eingeschneit und kommen sich im Zuge dessen näher. Dabei sind die Voraussetzungen denkbar schlecht, denn sie kämpft mit den wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihrer Farm und er möchte sich aufgrund einer gesundheitlichen, familiären Vorbelastung keinesfalls binden. Dann geschieht jedoch etwas, was die beiden für immer aneinander kettet… Von mir leider nur 3 Sterne (von 5 möglichen Sternen), da mich weder die Charaktere noch die Storyline gepackt haben. Zum Glück ein einmaliger Ausrutscher bei den Büchern von Sarina Bowen.

Hörspiel-Fieber (und eine kleine Abrechnung mit Rollenklischees)

An Hörspielen habe ich „Die drei Fragezeichen und der schrullige Millionär“, „Die drei Fragezeichen und der giftige Gockel“ und „Die drei Fragezeichen und die gefährlichen Fässer“ gehört. Da wurden Kindheitserinnerungen wach, denn ich war schon immer ein großer Fan der „Crimebuster Ära“ bei den „Drei Fragezeichen“.

Eher zufällig bin ich an das vierte Hörspiel gekommen: als ich bei einer Kollegin mitgefahren bin, sollte ich die CD wechseln. Dabei habe ich gesehen, dass in einer Hülle nicht die eigentlich zugehörige Musik-CD war sondern eine Folge von den „Drei Ausrufezeichen“. Da ich die schon immer mal testen wollte, haben wir spontan „Beutejagd am Geistersee“ gehört. Nun gut, war zumindest unterhaltsamer als der Musikgeschmack meiner Kollegin (jammernde, männliche, deutsche Singer-Songwriter). Mit den „echten“ drei Detektiven hat das ganze nur leider rein gar nichts zu tun. Die drei Mädchen ermitteln zwar auch, aber im Fokus stehen eindeutig Liebeswirren, Schönheitswahn und Schulprobleme. Erinnert null an die oft mystische und gruslige Atmosphäre in den Büchern um Justus, Peter und Bob. Warum nur denkt man, dass Mädchen unbedingt eine rosa Hochglanzwelt möchten? Da braucht sich keiner wundern, wenn sich Rollenklischees immer mehr manifestieren anstatt aufgeweicht zu werden. Ich schätze mich glücklich, dass ich mit den ??? und nicht mit den !!! aufgewachsen bin.

 

Das war mein toller Lesemonat Mai 2018. Ich verspreche, den Lesemonat Juni werde ich zeitnaher vorstellen.

4 Kommentare

  1. 1. Juli 2018 / 09:25

    Hallo Steffi,
    das hört sich ja nach einem sehr guten Lesemonat an. Das Cover von The Exact Opposite of Okay hat mich gerade schon auf den ersten Blick angesprochen. Das muss ich mir noch mal etwas genauer anschauen.
    Von P. Hülsmann habe ich noch ein Buch auf dem SuB. Ich habe bislang nur ein Buch von ihr gelesen und fand ihren Schreibstil sehr genial. Mal schauen, ob ich ebenfalls Parallelen erkenne, zumal das andere Buch auch schon lange zurückliegt.

    Der ersten Band der Reihe von S. Bowen musste bei mir auch ein paar Kritikpunkte einstecken. Ich kam mit dem männlichen Part und seinem Verhalten stellenweise gar nicht gut klar. Wirst du Band 2 lesen?

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      1. Juli 2018 / 16:08

      Hi Tanja,

      ja, das Cover von „The Exact Opposite…“ hat mich auch direkt angesprochen und so ist das Buch auf meiner Wunschliste gelandet.

      Nach Deiner Rezension zu Sarina Bowen schaue ich gleich mal. Den zweiten Band werde ich nicht lesen/hören. Dazu fand ich den ersten Teil zu schwach.

      Herzliche Grüße,

      Steffi

  2. 1. Juli 2018 / 11:41

    Hey Steffi,
    wow, neun Bücher sind doch richtig super 🙂
    Mit Hörspielen konnte ich noch nie viel anfangen, aber es freut mich, dass du da so eine Freude dran hast!
    „The Exact Opposite of Okay“ klingt richtig gut, das speichere ich mir mal ab.

    Liebe Grüße und einen tollen Juli!
    Nicci

    • glimrende
      Autor
      1. Juli 2018 / 16:06

      Danke!

      Bei „The Exact Opposite…“ bin ich gespannt auf Deine Meinung, falls Du es liest.

      Dir auch einen super Lesemonat Juli!

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