|Leseliebe| Mein Lesemonat Oktober 2021

Mein Lesemonat Oktober 2021 gehört erneut zu den guten. Denn ich konnte summa summarum 10 Bücher beenden. Diese teilen sie auf in 5 klassische Bücher, 3 E-Books und 2 Hörbücher. Sogar ein echtes Jahreshighlight befindet sich darunter.

Außerdem bin ich sooooo kurz davor, mein Jahresziel von hundert Büchern zu erreichen: am 31.10.2021 stehe ich bei 99 Büchern. So gut sah es seit Einführung meiner persönlichen Lesestatistik zu diesem frühen Zeitpunkt noch nie aus. Normalerweise muss ich im Dezember, wenn ich „zwischen den Jahren“ Urlaub habe, einen kleinen Endspurt hinlegen, um mein Leseziel zu erreichen. Keine Ahnung, warum es in 2021 so geflutscht ist. Vermutlich eine Mischung aus Lockdown und dem Fehlen von jeglicher, auch noch so kurzer Leseflaute. Mit der Folge, dass ich in 2021 bislang immer und überall sehr viel gelesen habe.

 

Jahreshighlight

Lesemonat Oktober 2021_Vielleicht nie_Carolin Wahl

 

„Vielleicht nie“ von Carolin Wahl

Hach, dieses Buch hat mein Herz im Sturm erobert. Ich mochte die Geschichte von Joana und Killian einfach so, so gerne. Das lag neben dem Setting zur Herbstzeit in München (inklusive Oktoberfest und Halloweenparty!) vor allem an den beiden Protagonisten. Während Joana eine traurige Vergangenheit tief in ihrem Inneren vergraben hat und deshalb jeden Tag eine Maske aufzieht, ist Killian nicht nur der Bruder ihrer besten Freundin sondern Joana und er liegen schon seit Jahren im Clinch miteinander. Dabei ist er eigentlich der Einzige, der hinter Joannas Fassade blickt und weiß, dass so viel mehr in ihr steckt.

Für mich war Killian beim Lesen klassisches Bookboyfriend-Material. Er ist ein super cooler Kerl. Nicht nur wegen seiner waghalsigen Hobbys sondern vor allem, weil er verlässlich an Joanas Seite steht. Langjährige Fehde hin oder her.

Mich hat „Vielleicht nie“ im Lesemonat November 2021 dahinschmelzen lassen. Ich mochte gar nicht mehr aus Joanas WG und der Münchner Clique rundum die Cateringfirma „Leckerste“ auftauchen. Deshalb wird „Vielleicht nie“ für immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen behalten.

 

Super gute Bücher

 

Lesemonat Oktober 2021_Northern Love_Hell wie der Weihnachtsstern_Liebe in Zeiten des Hasses

 

„In Zeiten des Hasses“ von Florian Illies

Wer meinen Bericht über die Frankfurter Buchmesse gelesen hat, durfte „In Zeiten des Hasses“ schon kennenlernen. Mich hat dieses Buch, in dem Florian Illies kurze Episoden berühmter Persönlichkeiten in den Jahren 1929 bis 1939 aneinanderreiht, total bewegt. Manchmal konnte ich nicht an mich halten und saß da und hatte Tränen in den Augen.

Neben Berühmtheiten wie der wahnsinnig facettenreichen Familie von Thomas Mann, von der ich schon viel gelesen habe, waren auch Dinge dabei, von denen ich bislang keine Ahnung hatte. Wie etwa dass Dietrich Bonhoeffer sich nicht nur zu Frauen sondern auch zu Männern hingezogen gefühlt hat. Oder dass Konrad Adenauer von den Nazis verfolgt wurde.

Es war tief bewegend zu lesen, dass es auch in den dunkelsten Zeiten stürmische, tragische und harmonische Liebesgeschichten gegeben hat. Ein ganz starkes Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde.

 

„Hell wie der Weihnachtsstern“ von Julie Birkland

Wer meinem Blog seit längerem folgt, weiß, wie sehr ich Norwegen liebe, und dass Julie Birkland mit ihren „Lillehamn“-Büchern quasi die Geschichte meiner Träume erschaffen hat. Vereint sie doch ein norwegisches Setting mit spannenden Romanzen, die genau die richtige Mischung aus Drama und Leichtigkeit bieten.

Entsprechend hin und weg war ich, als ich gesehen habe, dass Julie Birkland der bereits erschienenen Trilogie einen Weihnachtsband hinzufügen wird. Denn wenn ich eins ganz besonders liebe, dann sind es (gute!) Weihnachtsgeschichten.

Die Autorin hat mich nicht enttäuscht und mit dem Buch über Cafébesitzerin Linnea und „Frontstage“-Inhaber Jarik eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei spannenden Charakteren, die beide ihr Päckchen zu tragen haben, geschaffen. Ich habe es so sehr geliebt, im Spätherbst und zur Weihnachtszeit ein letztes Mal nach Lillehamn zurückzukehren. Hach…

 

Lesemonat Oktober 2021_Die Wunderfrauen_Stephanie Schuster

 

„Die Wunderfrauen – Alles, was das Herz begehrt“ und „Wunderfrauen – Von allem nur das Beste“ von Stephanie Schuster

Diese beiden Bücher habe ich mir weder gekauft noch wurden sie mir als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt. Nein, ich habe sie von meiner weit über 80jährigen Tante ausgeliehen bekommen.

Ich hatte sehr viel Spaß dabei, mit den „Wunderfrauen“ in die Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg abzutauchen. Stephanie Schuster ist es gelungen, eine sehr eindrückliche und spannende Reise durch die bundesdeutsche Nachkriegsgeschichte zu erschaffen. Kennt Ihr die „Ku’damm“-Serie aus dem ZDF? Falls ja, dann dürft Ihr Euch „Die Wunderfrauen“ in etwa in dieser Liga vorstellen.

Mich haben an den beiden ersten Bänden der Trilogie vor allem zwei Dinge beeindruckt. Zunächst einmal der Aufbau. Denn Stephanie Schuster erzählt nicht von einer Gruppe Freundinnen sondern von vier ganz unterschiedlichen Frauen, die sich zum Beginn des ersten Teils gar nicht mal so gut leiden können. Sie haben auch nicht über alle Bände gleich viel miteinander zu tun. Zudem ist der ein oder andere Zeitsprung enthalten. Das macht diese Reihe besonders dynamisch und abwechslungsreich, wie ich finde.

Außerdem hat mich wieder ein Punkt besonders bewegt, der es in Geschichten aus dieser Zeit immer wieder schafft, mich zu kriegen. Ich frage mich jedesmal, wie ich in diese Zeit gepasst hätte. Einfach weil ich alles mögliche bin, nur keine klassische Hausfrau. Mit meiner großen Freiheitsliebe und meinem Drang zur Unabhängigkeit sehe ich mich beim besten Willen nicht in einer 50er-Jahre-Ehe. Auch die typischen Frauenberufe der damaligen Zeit wie Krankenschwester sind so ziemlich das Schlimmste, was ich mir bei meiner Abneigung gegen Krankenhäuser vorstellen kann. Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich mich vielleicht als Sekretärin hätte durchschlagen können…

Wenn Ihr nur ein kleines bisschen Leidenschaft für historische Stoffe habt, müsst Ihr „Die Wunderfrauen“ unbedingt lesen. Die sind an der ein oder anderen Stelle überraschend aktuell. Siehe z.B. das Thema Abreibungen, da fehlt nicht viel, und wir katapultieren uns zurück in die 1950er…

 

Gute Bücher

 

Lesemonat Oktober 2021_Auf Basidis Dach_Wir sind doch Schwestern

 

„Auf Basidis Dach“ von Mona Ameziane

Mona Ameziane gehört zu meinen liebsten „gehobene Literatur“-Bloggern auf Instagram und als sie verkündet hat, dass sie ein Buch veröffentlichen wird, stand für mich sofort fest, dass ich dieses unbedingt lesen muss.

In „Auf Basidis Dach“ erzählt sie alles über ihre deutsch-marokkanische Wurzeln und liefert in meinen Augen einen wichtigen Beitrag zur Herkunftsdiskussion. All jene, die sich nicht vorstellen können, was es bedeutet, als Kind nicht-deutscher Vorfahren in Deutschland geboren worden zu sein (und womöglich auch noch „nicht-deutsch“ auszusehen), sollten diese Buch unbedingt lesen. Denn Mona Ameziane bietet u.a. einen Einblick in die Seele ihres marokkanischen Vaters, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt und auf dem schmalen Grat zwischen „ich möchte meine Wurzeln nicht verraten“ und „ich will mich bestmöglich integrieren“ balanciert.

Meine komplette Rezension findet Ihr hier.

 

„Wir sind doch Schwestern“ von Anne Geshuysen

Diese Lektüre begann mit einem großen Missverständnis, denn eigentlich dachte ich, ich hätte mich auf Netgalley für den neuesten Roman von Anne Gesthuysen beworben. Schnell wurde mir beim Lesen klar, dass es sich tatsächlich um ihren schon ein paar Jahre alten Debütroman handelt. Kein Beinbruch, denn den wollte ich schon immer mal lesen.

„Wir sind doch Schwestern“ handelt von drei hochbetagten Schwestern, die anlässlich des hundertsten Geburtstags der Ältesten auf ihre bewegte Vergangenheit, die sich über drei Jahrhunderte zieht, zurückblicken. Dabei spielen der ewige Ärger mit den Männern, Emanzipation und Freiheitsliebe sowie Zeitgeschichte eine zentrale Rolle.

Auch wenn ich den Eindruck habe, dass Anne Geshuysen literarisch mit ihren Büchern gewachsen ist, hat mich ihr Debüt sehr gut unterhalten.

Ausführlich schreibe ich über das Buch hier.

 

Lesemonat Oktober 2021_Knights_Lena Kiefer

 

„Knights – ein gefährliches Vermächtnis“ von Lena Kiefer

Lena Kiefer hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, zu einer meiner liebsten Autorinnen aufzusteigen. Aufgrund ihrer Ideen, ihres Schreibstils und ihres handwerklichen Könnens gehört sie für mich, zu den stärksten Autor|innen im Jugendbuchbereich in Deutschland.

Auch der Auftakt ihrer „Knights“-Trilogie hat mich nicht enttäuscht. Dieses Mal lässt uns Lena Kiefer in die Ereignisse der Arthus-Sage und der „Ritter der Tafelrunde“ eintauchen. Charlotte ist mit magischen Fähigkeiten gesegnet, die in finsteren Mächten Begehrlichkeiten wecken. Als ihre Tarnung auffliegt, schließt sie sich eher unfreiwillig den „Knights“ an und findet sich plötzlich als Teil eines Bündnisses wieder, mit dem sie eigentlich nie wieder etwas zu tun haben wollte. Dabei wird Noel, ein Lancelot-Nachkomme, zu ihrem engsten Verbündeten und die beiden kommen sich viel näher, als sie sollten.

Die Mischung aus Arthus-Sage, Fantasy und Herzklopfen war in meinen Augen ziemlich perfekt, und ich bin gespannt, wo uns die weiteren Teile dieser Trilogie hinführen werden…

 

Lesemonat Oktober 2021_Wer das Feuer entfacht

 

„Wer das Feuer entfacht“ von Paula Hawkins

Wer mich ein bisschen kennt, wird an dieser Stelle stutzen, denn eigentlich bin ich kein Thrillerfan. Als mir „Wer das Feuer entfacht“ als Hörbuch angeboten wurde, habe ich trotzdem zugeschlagen, denn ab und an tut es gut, außerhalb der Komforzone zu lesen.

Und ich muss ehrlich sagen, mich hat „Wer das Feuer entfacht“ super unterhalten. Außerdem fand ich den Ansatz, den die Autorin gewählt hat, so faszinierend, dass ich schon allein aufgrund dieses dramaturgischen Griffs froh bin, das Buch gelesen bzw. gehört zu haben: Denn Paula Hawkins erzählt den Mordfall nicht aus Sicht der Ermittler sondern aus der von fünf Personen, die auf unterschiedlichste Art und Weise mit dem Mordopfer verstrickt sind. So wird dieses Buch zu etwas ganz eigenem.

Ihr wollt mehr erfahren? Klickt hier.

 

Not My Cup of Tea

Lesemonat Oktober 2021_Ayurveda für den Darm_Lena Schwind

 

„Ayurveda für den Darm“ von Lena Schwind

Ich mochte die Art und Weise wie Lena Schwind in diesem Ratgeber ihre persönliche Krankheitsgeschichte mit Infos zur Ayurveda verwebt. Auch dass sie nichts davon hält, ohne Unverträglichkeiten oder Allergien komplette Lebensmittelgruppen vom Speiseplan zu streichen, fand ich erfrischend. Leider hat mir in diesem Sachbuch trotzdem der rote Faden gefehlt, und ich wusste manchmal nicht so recht, wo die Autorin hin will. Deshalb war „Ayurveda für den Darm“ leider kein Highlight im Lesemonat Oktober 2021.

Meine ausführliche Rezension findet Ihr hier.

 


 

Das war mein Lesemonat Oktober 2021! Auf in den Endspurt – hoffentlich finden wir alle im November viele Lesehighlights die uns gut unterhalten.

 

7 Kommentare

  1. Hallo liebe Steffi,

    was das Leseziel angeht, habe ich letztens auch schon mal einen kleinen Blick auf die Goodreadsstatistik geworfen. Ich ahne, dass ich in diesem Jahr wieder hinter meinem Ziel zurückbleiben werde. Ich denke, wenn dem so sein sollte, dann werde ich im nächsten Jahr das Ziel mal ein klein wenig runtersetzen, um die Motiviation wieder zu schüren ;o) Es freut mich, dass du dich gut einschätzen konntest und gut mit deinem Ziel dabei bist :o)

    Aktuell halte ich auch gerade Ausschau nach guten Weihnachtsbüchern. Im Dezember möchte ich gerne zu entsprechender Literatur greifen. Da kommen mir deine positivem Worte zu Hell wie der Weihnachtsstern gerade recht :o)

    Deine Begeisterung zu Vielleicht nie wirkt ansteckend! :o)

    Ich freue mich, dass du so einen schönen Lesemonat hattest und wünsche dir einen mindestens genauso spannenden und unterhaltsamen November.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

    • glimrende
      Autor
      2. November 2021 / 21:01

      Hallo Tanja,
      ja, man muss echt aufpassen, sein „Leseziel“ nicht zu hochzuschrauben und so eventuell die Lust am Lesen zu verlieren. Ganz davon abgesehen, dass es eigentlich egal sein sollte, wieviel man liest. Aber irgendwie spornt mich eine kleine Statistik schon ein bisschen an, und ich mag das. Da ich nicht der Typ bin, den das eventuelle Nichterreichen von Zielen belastet, ist das alles okay, finde ich.

      „Hell wie der Weihnachtsstern“ kann ich Dir als Buch zur Weihnachtszeit definitiv empfehlen. Ich mochte es wirklich gerne.

      Ich wünsche Dir ebenfalls einen schönen Lesemonat November.

      Steffi

  2. Aleshanee
    5. November 2021 / 06:12

    Schönen guten Morgen!

    Das sieht nach einem tollen Lesemonat aus! Schön dass dir auch fast alle Bücher so gut gefallen haben und dein Leseziel ist auch bald erreicht! 🙂
    Ich kenne keins deiner gelesenen Bücher und sie passen auch nicht so in mein Beuteschema …
    „Vielleicht nie“ ist mir bisher auch nie aufgefallen, aber der SChauplatz München klingt definitiv interessant, ist ja meine Heimatstadt <3 Aber vom Thema her ist es nicht so meins.

    Die Knights Trilogie klingt aber interessant für mich, das ist eher meine Wellenlänge! Das werde ich mir mal näher anschauen!

    Hab einen wunderschönen November!

    Liebste Grüße, Aleshanee
    Mein Lesemonat

    • glimrende
      Autor
      5. November 2021 / 21:26

      Hallo Aleshanee,

      vielen Dank für Deinen Kommentar.

      Da Du gerne Fantasy zu lesen scheinst, kann ich Dir von Lena Kiefer nicht nur das neue „Knights“ empfehlen sondern auch ihre erste Trilogie „Ophelia Scale“. Die ist echt grandios.

      Ich wünsche Dir ebenfalls einen tollen Lesemonat November 2021. Das Wetter lädt ja zum Lesen ein 🙂

      Viele Grüße.

      Stefanie

      • Aleshanee
        6. November 2021 / 06:33

        Ophelia Scale hab ich schon öfter gesehen, aber das Cover hat mich ehrlich gesagt etwas abgeschreckt, das sieht so aus als wäre da einiges an Romantik drin … ist das aber nicht eher eine Dystopie? Zumindest hab ich es so in Erinnerung von der Beschreibung her

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