|Leseliebe| Mein Lesemonat Mai 2023

Der Mai war nicht nur lesetechnisch ein richtig schöner Monat für mich. Ich habe viel erlebt und unternommen. Das hat Spaß gemacht (und sollte nach den vergangenen drei Jahren mehr geschätzt werden, finde ich). Trotz der vielen Aktivitäten im „real life“ habe ich im Lesemonat Mai 2023 9 Bücher beendet, yay! Dafür, dass ich zwischendrin etwas auf der Stelle getreten bin, konnte ich am langen Pfingstwochenende, das ich sehr ruhig und zurückgezogen bei meinen Eltern verbracht habe, noch einmal einiges aufholen.

Ich habe den Lesemonat Mai 2023 im Vorhinein zum „E-Book-Monat“ erkoren. Denn ich, die eigentlich in den letzten Jahren immer gerne auf dem E-Reader gelesen hat, hat in den letzten Monaten kaum zu diesem Tool gegriffen. Die 9 gelesenen Büchern teilen sich auf in 4 E-Books, 3 Hörbücher und 2 klassische Bücher. Da mag der eine oder andere jetzt denken, „okay, so ganz hat es nicht geklappt mit dem digitalen Monat“. Das sehe ich nicht so, denn das erste „richtige „Buch war eins, das ich aus dem April mit in den Mai genommen habe. Und beim Zweiten handelt es sich um einen Gewinn, den ich im „Buddy Read“ mit einer Freundin gelesen habe. Trotzdem werde ich das Experiment „E-Book-Monat“ zeitnah wiederholen, um eine noch bessere Quote zu erreichen.

Von den 9 Büchern waren 6 auf Deutsch und 3 auf Englisch.

 

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Jahreshighlights

Ganz knapp keines…

 

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Super gute Bücher

 

 

„Malibu Rising“ von Taylor Jenkins Reid

• das Leben in Malibu von den 1960ern bis in die 1980er Jahre wird auf zwei Zeitebenen erzählt
• der Aufstieg einer einfachen Familie zu Ruhm und Ehre in der Musikbranche bzw. der Surfwelt
• wir begleiten die vier sehr unterschiedlichen Geschwister in einer legendären Partynacht

An Taylor Jenkins Reid kommt aktuell kein Buchfan vorbei. Denn sie und ihre Bücher sind in aller Munde. Zurecht, wie ich finde. Denn ich mochte schon „Carrie Soto Is Back“ sehr gerne. Deshalb habe ich mich riesig gefreut, als ich bei einem Gewinnspiel auf Instagram „Malibu Rising“ gewonnen habe. Im Anschluss habe ich es im „Buddy Read“ mit einer Freundin gelesen und geliebt. Atmosphärisch super dicht erzählt, hatte ich beim Lesen den Eindruck, selbst am Strand von Malibu zu stehen. Die Charakterentwicklung war – wie bei TJR üblich – grandios. Gerade mit den aktuellen Ereignissen in der Musikbranche fällt es schwer, nicht an Misogynie und Sexismus zu verzweifeln. Aber hier zeigt „Malibu Rising“ ganz hervorragend, dass damals alles viel schlimmer war, da es einfach keinerlei Bewusstsein für die Existenz solcher Probleme gegeben hat.

Eine absolute Leseempfehlung!

 

„Am Horizont wartet die Sonne“ von Meike Werkmeister

• frisch getrennt auf nach Portugal, um den Empfänger eines zufällig gefundenen (Liebes-)Briefes zu ermitteln
• Autorin am Scheideweg
• Meerliebe, Surfen, Urlaubsfeeling

Meike Werkmeister hat es einfach drauf. Sie ist für mich die Queen der „küstennahen“ Wohlfühlromane. Ich mochte sehr, dass  sie mit „Am Horizont wartet die Sonne“ zum ersten Mal die deutsche Nord- oder Ostsee verlassen und stattdessen Portugal als Handlungsort ausgewählt hat. Super fand ich auch die Schnitzeljagd nach dem Briefempfänger, denn diese Nebenhandlung hat viel zum Spannungsbogen des Buches beigetragen.

Hier entlang zu meiner Rezension.

 

„Ravenhood Flock“ von Kate Stewart

• TikTok-Sensation mit viel „spice“ und „Reverse Harem“ (=mehrere Männer und eine Frau – aber im Gegensatz zum „Love Triangle“ gibt es keine endgültige Lösung)
• Rückkehr zum entfremdeten Vater
• Bande mit „Robin Hood“-Einstellung

Okay, wow, dieses Buch hat süchtig gemacht. Ich konnte es kaum zur Seite legen und bin im Eiltempo durch die Seiten geflogen. Natürlich, zu ernst (im Sinne von realitätsnah) darf „Ravenhood“ niemand nehmen. Aber allein schon aufgrund der Sogwirkung kann ich nicht anders, als meinen (imaginären) Hut vor dieser Geschichte zu ziehen. Und obwohl die Männer ab und an in typische Stereotypen zurückfallen, muss ich auch sagen, dass ich selten männliche „Bad Boys“ mit so vielen Facetten und so viel Souveränität anstatt unsäglicher Eifersucht in Büchern kennengelernt habe. Das hat einfach von vorne bis hinten riesig viel Spaß gemacht.

 

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Gute Bücher

 

 

„Read Into Me“ von Aline Schwarz

• die Lektorin und der Schriftsteller
• very British
• RomCom Vibes

Auch wenn das Hörbuch mich nicht gleichbleibend fesseln konnte, hat mich „Read Into Me“ gut unterhalten. Ich mag Aline Schwarz‘ humorvollen Schreibstil, der sich deutlich von den in der deutschen „Buch Bubble“ alles dominierenden, eher dramatischen „New Adult“-Geschichten abhebt. Für mich war es so etwas wie eine Zeitreise zurück zu den humorvollen RomComs der 200er à la „Bridget Jones“.

 

„Meet Me At the Lake“ von Carley Fortune

• zwei Zeitebenen
• „Second Chance“
• Ressort am See

Carley Fortunes Debut „Every Summer After“ war eines meiner Highlights 2022. Entsprechend habe ich mich unglaublich auf „Meet Me At the Lake“ gefreut, das ich im Lesemonat Mai 2023 direkt nach Erscheinen gelesen habe. Leider muss ich jedoch zugeben, dass das neue Buch im Vergleich zum Ersten regelrecht „abfällt“. Das ist in meinem speziellen Fall wahrscheinlich auch der Tatsache geschuldet, dass ich mit falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Denn ich dachte, „Meet Me At the Lake“ würde im selben Kosmos wie „Every Summer After“ spielen. Aber das ist nicht der Fall. Die Settings mögen ähnliche Vibes haben, ansonsten gibt es keinerlei Verbindung. Davon abgesehen fand ich „Meet Me At the Lake“ ziemlich zäh und habe auch von anderen Leser*innen wenig Positives gehört…

 

 

„Go Up in Flames“ von Tess Tjagvad

• Zirkus
• Kanada
• Wie kann ich meinen Lebenstraum verfolgen, ohne meine Familie zu enttäuschen?

Teil 1 der „New Adult“-Dilogie von Tess Tjagvad mit dem ungewöhnlichen Zirkus-Setting habe ich absolut geliebt. Dieser zweite Band hat mir ebenfalls gut gefallen, konnte aber nicht ganz mit dem Auftakt der „Circus Grenaldi“-Reihe mithalten.

Elio ist der designierte Nachfolger seines Vaters und soll irgendwann in dessen Fußstapfen als Zirkusdirektor treten. Blöd nur, dass Elio nie wirklich gefragt wurde, ob er das wirklich will. Als er die Journalistin Margo kennengelernt, beginnt Elio zu hinterfragen, ob er nicht vielleicht doch seinen eigenen Traum leben kann…

Setting und Stimmung wieder top, nur Elio und Margo haben für mich nicht ganz so gut als Paar funktioniert. Versteht mich nicht falsch, ich mochte die beiden, aber irgendwie hat bei mir das ganz große Herzklopfen gefehlt.

Tess Tjagvad hat in meinen Augen so unglaublich viel Potential als Autorin, dass ich mich schon jetzt auf „In Case We Trust“ (es geht um Jura!) freue, das am 22.12.2023 erscheinen wird.

 

„Der Bergretter – Zwischen den Gipfeln das Glück“ von Vero Adler

• ein Buch wie eine ZDF-Serie
• Garmisch-Partenkirchen und Umgebung
• Protagonist*innen um die 40

Eine ZDF-Donnerstagabendserie als Buch gefällig? Dann ist „Der Bergretter“ genau das Richtige. Natürlich ist es eine ziemlich Schmonzette, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Was auch daran liegen mag, dass ich selbst schon den ein oder anderen Kurzurlaub in Garmisch-Partenkirchen verbracht habe und mir deshalb der eingewobene Lokalkolorit besonders gut gefallen hat.

Hier geht es zu meiner ausführlichen Rezension.

 

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Not My Cup of Tea

 

 

„Ravenhood – Exodus“ von Kate Stewart

• Band 2 zu „Ravenhood – Flock“
• Abschied von „Reverse Harem“
• typischer Bad Boy

Ich war leider sooo enttäuscht. Nachdem Band 1 (siehe oben unter den „super guten Büchern“) mich so krass in seinen Bann gezogen hat, habe ich Großes oder zumindest annähernd Gleichwertiges von Band 2 erwartet. Aber für mich war „Exodus“ ein komplett anderes Buch als „Flock“. Während ich beim ersten Teil gerade dieses gleichberechtigte „Love Triangle“ ohne „slut shaming“ mega fand, war Teil 2 einfach nur eine ganz normale, etwas düstere Romanze mit viel „Spice“ und einem genretypischen Bad Boy. Auf den ersten Blick mächtig, böse, groß, potent und wahnsinnig unfreundlich. Aber hinter dieser Fassade verbirgt sich selbstverständlich eine tragische Vergangenheit und ein eigentlich richtig gutes Herz. Das habe ich schon viel zu oft gelesen.

Und es hat auch nicht geholfen, dass er denselben Vornamen trägt wie mein Bruder 😀 . Ich habe mich durch das Buch gequält. Werde mich aber trotzdem zeitnah an den finalen Band machen, denn ich muss unbedingt wissen, wie es ausgeht…

 

„Hold Me – New England School of Ballet“ von Anna Savas

• Ballett
• Second Chance
• traumatische Vergangenheit

Oh je, dieses Buch… Ich habe bislang nur Gutes über den Auftakt zu Anna Savas neuer Reihe gehört. Und ich wollte es so unbedingt mögen. Denn ich liebe Bücher rundum das Thema „Ballett“ – spätestens seit ich als Kind der 1980er Jahre „Anna“ als Buch verschlungen und im TV gesehen habe.

Aber irgendwie wurde ich mit der Geschichte von Zoe & Jase überhaupt nicht warm. Ich hadere ein bisschen mit meiner Entscheidung für das Hörbuch. Vielleicht hätte mich „Hold Me“ beim Lesen mehr in seinen Bann gezogen? Ich weiß es nicht. Eigentlich waren die Voraussetzungen perfekt. Denn neben dem Setting „Ballettschule“ erzählt Anna Savas „Hold Me“ auf zwei Zeitebenen, womit man mich eigentlich immer kriegt. Hier hat es trotzdem nicht funktioniert. Mir war dieses Buch viel zu dramatisch, zu sehr gespickt mit Schicksalsschlägen. Die sich dann doch überraschend einfach in Wohlgefallen aufgelöst haben. Hier spreche ich vor allem von Zoe, die ein schlimmer Erlebnis hatte, das sie in eine Lebenskrise gestürzt hat. Panikattacken inklusive. Ich kann nicht zu sehr ins Detail gehen, aber für mich war es nicht logisch, dass bestimmte Dinge im Zusammenspiel mit Jase doch ganz einfach möglich waren.

Ich kann es nicht anders sagen, ich habe mich durch dieses Hörbuch gequält. Und für mich die Lehre gezogen, dass ich bei Hörbüchern im Genre Krimi bleiben sollte…

 

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Ich wünsche Euch allen einen erfolgreichen und unterhaltsamen Lesemonat Juni 2023!