Umzugsbedingt dieses Mal mit richtig viel Verspätung: mein Rückblick auf den Lesemonat Juli 2019. Unter den Tisch fallen lassen will ich den Lesemonat Juli 2019 trotzdem nicht, denn mit den 9 gelesenen/gehörten Büchern (4 E-Books, 3 klassische Bücher, 2 Hörbücher) bin ich sehr zufrieden. Zumindest quantitativ, qualitativ war Luft nach oben.
Meine Highlights
Schon gefühlt tausendfach hier auf dem Blog genannt, aber „Red, White and Royal Blue“ von Casey McQuiston war sowohl in der gelesenen als auch im Juli in der gehörten Version ein wahres Jahreshighlight für mich. Die Romanze zwischen dem Sohn der amerikanischen Präsidentin und dem englischen Prinzen hat einfach alles, was ich an Büchern liebe: Charme, Witz, Tragik und Drama. Eines der besten Jugendbücher, die ich je gelesen habe.
Anfang des Jahres habe ich bereits „Call Me By Your Name“ als Jahreshighlight benannt. Nun kann ich hinzufügen, dass mir mit „Fünf Lieben lang“ ein weiteres Werk von André Aciman beinahe genauso gut gefallen hat. Auch in diesem Buch geht es um das Finden und Verlieren der großen Liebe. Ich kenne wenige Autoren, die so poetisch und mitreißend schreiben wie André Aciman und die Bittersüße der Liebe so gekonnt einfangen. Habt Ihr schon davon gehört, dass Ende Oktober mit „Find Me“ die Fortsetzung zu CMBYN erscheinen wird? Ich freue mich unglaublich darauf. Auch wenn ich gleichzeitig ein wenig Angst davor habe, dass ein weiterer Band die Magie von CMBYN zerstören könnte…
Gute Bücher
Ich gebe es zu, als ich den Klappentext zu „Das Rosenpalais“ von Anna Jonas gelesen habe, war ich bass erstaunt. Hört sich diese Zusammenfassung doch nach einer glatten Kopie von „Die Villa an der Elbchaussee“ an. Da ich Anna Jonas seit der „Hotel am Drachenfels“-Reihe sehr schätze, war ich erleichtert, als ich beim Lesen festgestellt habe, dass hinter „Das Rosenpalais“ trotz gewisser Parallelen eine ganz eigene Geschichte steckt. Diese spielt kurz nach dem 1. Weltkrieg. Mir hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht, Ella bei ihrem Kampf um die Süßwarenfabrik ihres Vaters, gegen die Verwandtschaft und für ein selbstbestimmtes Leben zu begleiten. Anna Jonas und historische Romane, das passt einfach.
„Stark mit Yoga“ von Cathy Hummels ist für mich eine super Inspirationsquelle und ein tolles Nachschlagewerk für Anfänger. Man sollte sich hier keinesfalls von Cathy Hummels‘ naivem Image oder ihrer Rolle als schreibender Spielerfrau abschrecken lassen. Denn sie hat sich mit ihrer Yogalehrerin eine kompetente Co-Autorin an die Seite geholt. Hier findet Ihr meine ausführliche Rezension zum Buch.
Bei meinen Hörbüchern schwimme ich in den letzten Wochen auf einer Welle von „Boy loves boy“-Geschichten. „Social Intercourse“ von Greg Howard ist eine davon. Dort sieht sich der nerdige Beck, als sich sein Vater neu verliebt, plötzlich mit ungewohnter Nähe zum verhassten „Jock“ Jax (typischer High School Quarterback) konfrontiert. Neben der wirklich süßen Liebesgeschichte fand ich besonders Greg Howards Schilderungen von religiösen Fanatikern in den USA sehr eindrücklich.
Kleine und große Lowlights
Von „Royal Me“ von Tina Köpke hatte ich mir irgendwie mehr versprochen. Nachwuchsadlige aus allen Herren Ländern, die wegen der drohenden Anschlagsgefahr auf einem schottischen Schloß versteckt werden, das klang nach einer Geschichte mit viel Potential. Tatsächlich hat mich das Buch ziemlich kalt gelassen. Irgendwie bin ich nie so richtig in die Geschichte rein gekommen.
„Kammerflimmern und Klabusterbeeren“ von Rafael Eigner ist das zweite Buch aus dem Genre „moderner Arzt-Roman“, das ich von diesem Autorenduo gelesen habe. Während ich „Herzstillstand“ super unterhaltsam gefunden habe, hat mich „Kammerflimmern und Klabusterbeeren“ so gar nicht abgeholt. Das lag u.a. an den ewig langen Chatverläufen zwischen Dr. Benny Brandstätter und seiner Angebeteten. Das war sehr anstrengend zu lesen. Und mit Benny selbst bin ich auch nie warm geworden. Irgendwie war er mir unsympathisch.
Mit „Marwani – mitten ins Herz“ von Maren Dammann wollte ich wieder einmal in die Welt der Pferdebücher aus meiner Kindheit eintauchen. Richtig glücklich geworden bin ich mit dem Buch leider nicht. Die Geschichte war für meinen Geschmack zu unrealistisch. Da wurden Situationen aus dem Reitstall geschildert, die so definitiv nicht ablaufen.
Noch mehr enttäuscht hat mich die „New Adelt“-Geschichte „Just Three Words“ von Iris Fox. Die fand ich so schlecht, dass ich mich mit dem Buch vorerst vom Genre „New Adult“ verabschiedet habe.
Im Lesemonat Juli 2019 habe ich sogar ein Buch abgebrochen. Dass mache ich nur äußerst selten (vor allem wenn es auch noch ein Rezensionsexemplar ist). Bei „Die Prinzessinnen von New York – Scandal“ von Anna Godbersen hatte ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Denn wenn der Klappentext so irreführend geschrieben ist, dass man als Leser meint, die Geschichte würde in der Gegenwart spielen. Man tatsächlich aber nach wenigen Seiten feststellen muss, dass man einen historischen Roman in Händen hält (den man einfach nur mit einer „Gossip Girl“-Analogie versucht hat besser zu vermarkten). Und wenn auch noch hinzu kommt, dass mir die Protagonisten durch die Bank unsympathisch sind – dann habe ich kein schlechtes Gewissen beim Abbruch.
Stay tuned – bald schon kommt mein Rückblick auf den Lesemonat August…