|Leseliebe| Mein Lesemonat April 2018

Mein Lesemonat April war durch hohen Hörbuchkonsum geprägt. Das lag nicht unbedingt daran, dass ich besonders viel mit dem Auto herumgekurvt wäre, sondern beruht insbesondere darauf, dass ich mit der Reihe „Die Erbin“ von Simona Ahrnstedt an eine besonders fesselnde Autorin geraten bin. Außerdem sind ihre Bücher in der vorgelesenen Form echte Mammutwerke mit einer Länge von jeweils über 20 Stunden.

Mein Lesemonat April 2018

Mein Lesemonat April als Statistik

Insgesamt habe ich 9 Bücher „konsumiert“. Damit bin ich super zufrieden. Darunter waren 2 Hörbücher (wie oben erwähnt eins davon mit Überlänge), 2 E-Books und 5 klassische Bücher.

 

Rezension zu Am Abgrund lässt man gern den Vortritt von Jörg Maurer

Buch 1: „Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“ von Jörg Maurer

Meinen treuen Lesern dürfte es bekannt sein: ich bin großer Fan des Genres „Regionalkrimi“ – insbesondere als Hörbuch. Irgendwie eignen sich diese Bücher für mich am besten als Entspannung bei meinen Fahrten von und zur Arbeit. Deshalb war ich auch hocherfreut, als ich entdeckt habe, dass mit „Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“ ein neuer Band der „Kommissar Jennerwein“-Reihe von Jörg Maurer erschienen ist.

In diesem Jubiläumsband stehen sowohl der Hauptkommissar selbst als auch die zwei bekanntesten wiederkehrenden Charaktere – das Bestatter-Ehepaar Grasegger – im Mittelpunkt. Eigentlich will sich Jennerwein eine Auszeit nehmen und privat nach Schweden reisen. Dann erreicht ihn jedoch ein verzweifelter Anruf von Ursel Grasegger: ihr Ehemann Ignaz ist verschwunden! Um ihren Gatten keiner unnötigen Gefahr auszusetzen, möchte Ursel keinesfalls, dass die Polizei offiziell ermittelt. Sie kann Jennerwein überzeugen, sie „off record“ zu unterstützen. Die irriwitzige Jagd nach dem Verschwundenen führt die beiden in ein Krankenhaus, nach Südtirol und in die Schweiz. Als krönenden Abschluss gibt es einen Blick in Jennerweins weit entfernt liegende Zukunft…

Jörg Maurer punktet wie gewohnt mit seinem unvergleichlichen, humorvollen Schreibstil und den skurrilen Charakteren und bizarren Situationen. An der ein oder anderen Stelle war mir das in diesen Band eine Spur „too much“ und hat u.a. dazu geführt, dass ich es teilweise etwas weit hergeholt fand, wie Ursel und Jennerwein bei ihren Ermittlungen voran kamen (Stichwort „Kommissar Zufall“). Auch den Gastauftritt von Kommissar Kluftinger empfand ich als wenig zielführend und deshalb komplett unnötig. Trotz dieser kleinen Kritikpunkte hat mich dieser 10. Teil der Reihe wieder gut unterhalten, und ich bin beim nächsten Buch von Jörg Maurer sicher wieder mit dabei. Für „Am Abgrund lässt man gern den Vortritt“ vergebe ich 4 (von 5 möglichen) Sternen.

Buch 2: „After Work“ von Simona Ahrnstedt

Genau deswegen liebe ich „netgalley“ so sehr: ich kann unverbindlich Bücher von mir unbekannten Autoren lesen und so eventuell neue Lieblingsautoren entdecken. Das ist mit „After Work“ von Simona Ahrnstedt geschehen. Ich hatte davor noch nie etwas von dieser schwedischen „Romancedrottning“ (= Königin der Romanzen) gehört. „After Work“ hat mich direkt so begeistert, dass ich begonnen habe, alle Bücher von Simona Ahrnstedt zu verschlingen. Hier geht es zu meiner ausführlichen Rezension.

 

Rezension zu Nebenbei Weltklasse von Moritz Fürste

Buch 3: „Nebenbei Weltklasse: Aus Liebe zum Sport“ von Moritz Fürste

Eines der Bücher, die ich mir zum Geburtstag gewünscht und auch bekommen habe. Vermutlich bin ich der einzige deutsche Buchblogger, der gerne Sportbücher und insbesondere auch Sportlerbiographien liest.

Mo Fürste ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Hockeyspieler (kein Eishockey sondern das, was man draußen auf dem Feld spielt). Ich kannte ihn bereits von diversen Olympischen Spielen und habe ihn zu Beginn der Jahres als Teilnehmer bei den „Ewigen Helden“ auf vox „wiedergetroffen“. Da er mir in dieser Sendung super sympathisch war (und sein Aussehen schreckt auch nicht gerade ab…), wollte ich unbedingt seine Biografie lesen.

Das Buch ist jedoch keine reine Biografie sondern kombiniert die persönliche Geschichte von Mo Fürste mit seinen Gedanken zur Zukunft des Profisports in Deutschland.

Der persönliche Teil hat mir sehr gut gefallen. Besonders interessant und berührend fand ich, dass Moritz‘ Vater bei dem Fährunglück auf der „Tallinn“ ums Leben gekommen ist. An die damaligen Schlagzeilen konnte ich mich erinnern, jedoch habe ich noch nie vom Schicksal eines persönlich Betroffenen gelesen. Von diesem großen Einschnitt abgesehen, hatte Mo Fürste eine tolle Kindheit in einer „besseren Gegend“ von Hamburg. Für meinen Geschmack hätte der persönliche Teil eine Spur ausführlicher ausfallen können. Mich hätte z.B. brennend interessiert, warum sich Moritz und seine jetzige Frau Stephanie vor einigen Jahren kurzzeitig getrennt hatten. Er deutet an, dass es an seiner Unreife lag. Andererseits verstehe ich natürlich, dass er sich entschieden hat, in dieser Biografie keine zu privaten Einblicke zu geben und eher sachlich zu bleiben.

Was er zum Thema „Zukunft des Profisports“ zu sagen hat, fand ich ebenfalls spannend zu lesen. Er geht hierbei insbesondere auf die Probleme der Randsportarten im Vergleich zum in Deutschland alles dominierenden Fußball ein. Ich bin wirklich gespannt, auf was insbesondere die Sportarten, die in Deutschland nur alle 4 Jahre während der Olympischen Sommerspiele ins Rampenlicht treten, zusteuern. Wird es irgendwann wirklich niemanden mehr geben, der diese ausübt? Weil es ein Ding der Unmöglichkeit sein wird, sein Leben mit einer solchen Sportart zu finanzieren?

Grinsen musste ich, als ich gelesen habe, was Mo Fürste über den Prozess des „Teambuildings“ schreibt. Dies sollte eigentlich in 4 Phasen geschehen (das Team wird zusammengestellt, man „probt“, eventuell werden Teammitglieder oder Rollen innerhalb des Teams getauscht und erst in der letzten Phase beginnt man, im eigentlichen Sinne zu arbeiten). In meinem beruflichen Umfeld werden die Mitarbeiter zusammengewürfelt, die gerade verfügbar sind, und man beginnt direkt „zu schaffen“. Für den Rest gibt es weder Zeit noch Resourcen.

Ich vergebe 4 (von 5 möglichen) Sternen.

Buch 4: „Verstecken gilt nicht: Wie man als Schüchterner die Welt erobert“ von Melina Royer

Auch wenn ich mir mittlerweile sicher bin, dass ich nicht schüchtern bin, wollte ich gerne dieses Buch von Melina Royer, die auf „Vanilla Mind“ bloggt, lesen. Meine Rezension in Kombination mit meiner Einschätzung, dass ich jahrelang fälschlicherweise in die Kategorie „schüchtern“ gesteckt wurde, findet ihr hier.

Buch 5: „Mit Rosi und Christian in Südtirol“ von Rosi Mittermaier & Christian Neureuther

Irgendwie war bei mir im April „Monat des Sachbuchs“, denn dieses hier ist das dritte Sachbuch, das ich gelesen habe. Eines meiner Geburtstagsgeschenke, um das ich schon länger „herumgeschlichen“ bin. Was kann ich sagen, sich dieses Buch zu wünschen, hat sich definitiv gelohnt. Ich fand die Kombination aus wunderschönen Landschaftsaufnahmen, bewegenden und lustigen Geschichten und Rezepten perfekt. Südtirol ist einfach meine „Herzensregion“.

Buch 6 und 7: „Die Erbin“ und „Ein einziges Geheimnis“ von Simona Ahrnstedt

Diese Bücher habe ich bereits in meinen Leselaunen-Beiträgen erwähnt und eine ausführliche Rezension wird folgen, so bald ich den letzten Band dieser dreiteiligen Reihe zu Ende gehört habe. Die Mischung aus klassischem Roman mit „Chick Lit“-Anleihen hat mich so richtig in seinen Bann gezogen. Mit der Schwedin Simona Ahrnstedt habe ich definitiv eine neue Lieblingsautorin gefunden.

 

Rezension Rabenschwarze Beute von Nicola Förg

Buch 8: „Rabenschwarze Beute“ von Nicola Förg

Die Krimiautorin Nicola Förg kenne ich schon seit vielen Jahren. Auch ihre ehemalige Reihe um den Kommissar Weinzirl habe ich komplett gelesen.

Im aktuellen Fall von Irimi Mangold gibt es in der Silvesternacht ein Todesopfer, das im wahrsten Sinne des Wortes vom Balkon geschossen wird. Die Ermittlungen gestalten sich zunächst ausgesprochen zäh, denn der Tote hat sich als militanter Tierschützer viele Feinde gemacht. Das Team von Irmi Mangold wird zu einer Team-Buildung Maßnahme auf einer abgelegenen Hütte verdonnert. Dort kommt es zu einem weiteren dramatischen Vorfall, der auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeit mit dem Mord in der Silvesternacht aufweist…

Wer die Krimis von Nicola Förg kennt, weiß, worauf er sich einlässt: die Autorin ist engagiert im Tierschutz und entsprechend nimmt in diesem Roman die Kritik an Böllern und Windrädern einen großen Raum ein. Auch habe ich bei ihrer Beschreibung der spröden, manchmal etwas einsam und als Mannweib daherkommenden Irmi Mangold den Verdacht, dass die Autorin viele eigene Erfahrungen einfließen lässt. Ich selbst finde die Mischung aus Regionalkrimi und Gesellschaftskritik gelungen. Deshalb hat mich auch dieser neue Band wieder gut unterhalten und bekommt von mir 4 von 5 möglichen Sternen.

 

Rezension zu Die Tote in der Blau von Helmut Gotschy

Buch 9: „Die Tote in der Blau“ von Helmut Gotschy

Dieser in Ulm angesiedelte Regionalkrimi rundum Kommissar Bitterle (soll das eine leicht misslungene Anspielung auf den ehemaligen Tatort-Kommissar Bienzle sein?) war komplettes Neuland für mich.

In Ulm regnet es seit Tagen. Ausgerechnet jetzt, da der Schwörmontag – der höchste Ulmer Feiertag – vor der Tür steht. Zu allem Überfluss wird auch noch die Leiche einer bekannten Kulturschaffenden in der Blau gefunden. Bitterle und sein Team durchkämen die von Egomanen  geprägte Ulmer Kunstszene auf der Suche nach dem Täter.

Zu Beginn empfand ich den Schreibstil und die Erzählweise von Helmut Gotschy als hölzern. Auch musste ich mich erst an den trockenen und spröden Kommissar Bitterle gewöhnen. Mit der Zeit habe ich besser in die Geschichte hineingefunden. Alles in allem würde ich diesen Regionalkrimi als solide Krimikost bezeichnen. Dafür vergebe ich 3,5 von 5 möglichen Sternen.

Ausblick

Mein Lesemonat Mai lässt sich bislang nicht schlecht an. Mal schauen, wie sich die knappe Woche Urlaub auswirken wird, auf die ich mich freuen darf. Macht das Beste aus Eurem Lesemonat Mai!

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