Wegen Urlaub, Buchmesse und vielen Rezensionen kommt dieser Lesemonat erst mit Verspätung online. Trotzdem kann ich es kaum glauben, dass der Lesemonat September 2024 schon wieder Geschichte ist.
Ich konnte im Lesemonat September 2024 meine diesjährige Standardanzahl von 6 Büchern beenden. Diese teilen sich auf in 4 E-Books (man merkt, dass ich a) im Urlaub war und b) wieder mehr rezensiert habe) und 2 klassische Bücher. 4 Bücher waren auf Deutsch und 2 auf Englisch.
Die Fotos stammen aus meinem Urlaub im Kleinwalsertal / Allgäu.
Jahreshighlight
„Infinity Falling – Bring Me Home“ von Sarah Sprinz
- Megan könnte eigentlich nicht glücklicher sein. Hat sie doch im Blockbuster „Infinity Falling“ eine Hauptrolle ergattert. Seit sie von der Presse jedoch in die Rolle der Frau, vor der kein vergebener Mann sicher ist, gedrängt wird, ist ihr Leben von der Angst vor der nächsten negativen Schlagzeile geprägt.
- Cole begeht in der Hektik des Notaufnahmealltags einen Behandlungsfehler und landet deshalb in der Zeit seiner Suspendierung als Arzt am Set von „Infinity Falling“. Dort wartet plötzlich ein weiterer Job auf ihn: er soll den Freund von Megan spielen, damit die endlich vor negativen Schlagzeilen sicher ist.
- Können die beiden die ganz große Liebe faken, ohne sich auch in echt zu verlieben?
Wie schon Teil 1 habe ich diesen dritten und finalen Band der Reihe von Seite 1 an geliebt. Das Setting in Vancouver und in der Filmbranche ist grandios. Genau wie Sarah Sprinz unvergleichlicher Schreibstil. Und auch Megan & Cole hatten genau die Verbindung inklusive fliegender Funken, die ich in Romance-Büchern liebe. Ich brauche unbedingt mehr davon. (Wann wird eigentlich ein neues Projekt von Sarah bekanntgegeben?!)
Super gute Bücher
„Framed Feelings“ von Marina Neumeier
- München, die Kunstwelt, „Gossip Girl“-Vibes, leichte Krimi-Elemente und ein cutes Paar: die Voraussetzungen für ein fesselndes Lesevergnügen hätten kaum besser sein können.
- Lilli Herzog kehrt zurück in ihr geliebtes München, das sie nach einem von ihr verursachten Kunstskandal fluchtartig verlassen hat.
- Dort wartet neben ihrem Ex-Freund auch ihr Erzfeind Vincent Saint Clair auf sie. Der hat ein Angebot für Lilli, das sie nicht ausschlagen kann. Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach einer abgetauchten Künstlerin. Was die beiden nicht nur beruflich zusammenschweißt sondern auch für jede Menge Herzklopfen sorgt.
Ich liebe die Art und Weise, wie Marina Neumeier das Setting München in ihre neue Reihe einbaut. In meinen Augen konnte ich auf jeder Seite spüren, dass sie dort lebt und deshalb weiß, wovon sie schreibt. Hinzu kommt, dass sie genau die richtige Mischung aus High Society Vibes mit Hang zu Intrigen und trotzdem Bodenständigkeit ihrer München Clique getroffen hat. So sind die Charaktere einerseits faszinierend, andererseits trotzdem nahbar.
Mein einziger Minikritikpunkt ist das etwas konstruiert wirkende Drama kurz vor Ende und das abrupte Ende-Ende.
Meine ausführlichen Gedanken findet Ihr hier.
„Forget Me Not“ von Julie Soto
- Wedding Planerin Anna hat zwar mittlerweile ein erfolgreiches, eigenes Business, ist aber gefühlt noch immer dabei, sich von ihrer dominanten Ex-Chefin, der sie alles zu verdanken scheint, freizuschwimmen.
- Als sie die Hochzeit eines Instagram-Stars ausrichten darf, scheint Annas Chance gekommen, um endgültig beweisen zu können, dass sie in der ersten Liga der Hochzeitsplanung spielt.
- Allerdings muss sie für diese Hochzeit mit ihrem Ex-Freund Elliot zusammenarbeiten, den sie einst mit ihren Bindungsängsten vergrault hat. Eine Zeit voller (sexueller) Spannung beginnt…
Dieses Buch hat im Lesemonat September 2024 einfach Spaß gemacht. Allen voran aufgrund des Settings in der Hochzeitsplanerinnen-Branche. Außerdem mochte ich die Art der Anziehung zwischen der schwer durch ihre instabile Mutter geprägten Anna und dem super introvertierten Elliot.
Am Ende gab es für meinen Geschmack eine Spur zu viel hin und her. Aber davon abgesehen eine super unterhaltsame Romanze, die ich von Herzen empfehlen kann.
Ich finde es so schade, dass die nächsten Bücher von Julie Soto nicht im Romance-Bereich sondern in den Genre Thriller und Romantasy angesiedelt sein werden – was ich nicht ganz so gerne lese…
Gute Bücher
„Somebody to Hold“ von Rebekka Weiler
- Zweiter Teil und gleichzeitig das Finale der „Norther Love“-Reihe. Den ersten Band „Somebody to Love“ mochte ich gerne, nachzulesen hier.
- Lene ist nicht nur wegen des Todes ihres einen Drillingsbruders sondern auch angesichts der Tatsache, dass sich ihr anderer Drillingsbruder in die Freundin des Verstorbenen verliebt hat, unglaublich wütend.
- Bei ihrem Job in einem Kletterpark trifft sie auf Fin, dem sie hilft, an seiner Höhenangst zu arbeiten. Während Lene mit offenen Karten spielt, hütet Fin ein Geheimnis. Haben die aufkeimenden Gefühle der beiden trotzdem eine Chance?
Das Setting in meinem geliebten Norwegen (und in einem Kletterpark!) und auch die Art und Weise, wie Rebekka Weiler die Wut von Lene beschreibt, haben mir gut gefallen. Jedoch hat das nicht ausgereicht, um mich komplett zu fesseln. Denn irgendwie habe ich zwischen Lene und Fin keine fliegenden Funken gespürt. Deshalb ein solides, aber kein herausragendes Buch.
Meine komplette Rezension findet Ihr hier.
„Allianz der Heimatlosen“ von Armin Strohmeyr
- Sachbuch über die Geschwister Erika und Klaus Mann und vor allem über ihre Freundin Annemarie Schwarzenbach. Wobei man manchmal den Eindruck gewinnen konnte, dass insbesondere Erika Annemarie gegenüber eher „Fremeny“ denn echte Freundin ist.
- Das Schicksal der drei ist auf unglückselige Weise miteinander verwoben, was sich u.a. in Annemaries unerwiderter Liebe zu Erika und Drogenexzessen manifestiert.
- Vor allem Annemaries Leben (und Ende…) darf an der Stelle getrost als „tragisch“ bezeichnet werden.
Keine Angst vor Sachbüchern oder Biografien! Gerade alles, was in Zusammenhang mit der Familie Mann veröffentlicht wird, ist dazu geeignet, einen beim Lesen in den Bann zu ziehen. Denn diese Familie liefert alles, was eine spannende Netflix-Serie auszeichnet: Intrigen, gescheiterte Existenzen, jede Menge Drama und eine Prise Sex.
Bei „Allianz der Heimatlosen“ sei jedoch erwähnt, dass in diesem Buch die Geschwister Mann zwar eine wichtige Rolle spielen, im Zentrum jedoch ihre Freundin Annemarie Schwarzenbach. Das tut dem ganzen jedoch keinen Abbruch.
Hier entlang zu meiner ausführlichen Rezension.
Not my cup of tea
„The Pairing“ von Casey McQuiston
- Einst waren Theo & Kit befreundet, dann verliebt und jetzt getrennt.
- Nun treten sie gemeinsam eine kulinarische Busreise durch Europa an, die sie eigentlich einst als Paar machen wollten.
- Kein Wunder, dass alte Wunden aufreißen und die beiden auf die grandiose Idee kommen, sich in dem Duell „wer legt auf dieser Reise mehr Fremde flach“ zu messen. Was zur Frage führt: wollen die beiden wirklich Fremde oder doch lieber sich gegenseitig?
Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Denn ich bin „Red, White and Royal Blue“-Ultra. Trotzdem haben mich die folgenden Veröffentlichungen von Casey McQuiston schon vom Klappentext her nicht angesprochen. Ganz anders bei „The Pairing“. Diese gemeinsame Bustour durch Europa von zwei Ex-Lovern klang so spannend und hatte so viel Potential. Der Anfang hat mir auch super gut gefallen. Dann wurden es jedoch zu viele, seitenlange Essenschilderung. Und auch der „Spice“ nahm überhand. Ich bin in Büchern echt nicht prüde, aber hier haben mich all die expliziten Szenen irgendwann gelangweilt. Dabei fand ich die Nonchalance, mit der Casey McQuinston Kit als non-binäre Person einführt, grandios.
Deshalb weine ich innerlich auch ein bisschen, wenn ich dieses Buch in meinem Lesemonat September 2024 als „not my cup of tea“ einordne. Aber mehr war es auch einfach nicht…
Ich hoffe, wir werden alle viele grandiose Bücher im Lesemonat Oktober 2024 lesen.