Nachdem mir „Das Versprechen der Islandschwestern“ bereits wahnsinnig gut gefallen hat, musste ich auch den zweiten Island-Roman von Katrin Baldvinsson namens „Der Sommer der Islandtöchter“ unbedingt lesen. (Und ich Frage mich, was kommt als nächstes? „Der Winter der Island-Cousinen“?! 😉 ).
Werbung: das Rezensionsexemplar wurde mir von netgalley kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Gestern & heute – Mutter & Tochter
Genau wie der erste (aber völlig unabhängig erzählte) Island-Roman wurde auch „Der Sommer der Islandtöchter“ auf zwei Zeitebenen verfasst. In der aktuellen, 2018 spielenden Zeitebene lernen wir Hannah kennen, die sich frisch von ihrem Mann getrennt hat und gerade erst gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn von Deutschland auf die Insel übergesiedelt ist. Innerlich ist sie zerrissen, denn neben ihrer Ehe musste sie sich verletzungsbedingt auch von ihrer Karriere als Musikerin verabschieden. Schnell ist zu spüren, wie gut ihr Island und seine Bewohner – inklusive eines verschrobenen aber trotzdem sehr attraktiven „Handwerkers“ – tun. (Denn Begriff Handwerker habe ich an der Stelle bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Denn mehr kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern).
In Rückblenden erzählt Katrin Baldvinsson außerdem von Hannahs Mutter Monika, die 1978 gemeinsam mit ihren Eltern einen ereignisreichen Sommerurlaub auf Island verbracht hat. Nach und nach fügt sich das gesamte Puzzle zusammen. Und die Hintergründe von Monika und Hannahs komplizierter Mutter-Tochter-Beziehung klären sich auf.
Mitreissend
Wie gut mir „Der Sommer der Islandtöchter“ gefallen hat, lässt sie wahrscheinlich am besten an der Tatsache ablesen, dass ich das Buch an nur zwei Tagen verschlungen habe. Kaum zwei Seiten gelesen und ich war bereits mitten in der Geschichte drin. Hannah ist eine Protagonistin, mit der ich super schnell warm geworden bin. Auch ihre Mutter, die in der Gegenwart einen eher sperrigen – weil ziemlich verbitterten – Charakter darstellt, war in den Rückblenden eine lebenslustige junge Frau, die mich gepackt hat. Trotzdem hat mir die aktuelle Zeitebene (inklusive des schweigsamen und „heißen“ Kerls in Hannahs neuem Leben) ein klitzekleines bisschen besser gefallen als der Blick zurück.
Island forever <3
Am meisten überzeugt hat mich das Setting der Geschichte. Ich liebe seit Kindertagen Bücher, die auf Island spielen. Und freue mich jedesmal wie ein kleines Kind, wenn ich eines entdecke, das kein Krimi oder Thriller ist. (Gar nicht so einfach zu finden, by the way). Heiße Quellen, süße Cafés, leckerer Kuchen, der „schwarzen Tod“ (=Schnaps) und unstetes Wetter – alles war drin in diesem Buch. Ich habe höchstens die Islandpferde (die in „Der Sommer der Islandtöchter“ überhaupt keine Rolle gespielt haben – es aber trotzdem in mein Fotoshooting geschafft haben) vermisst.
Unbedingt mehr davon!
Für mich ist auch das zweite Island-Buch von Karin Baldvinsson eine rundum gelungene Sache. Denn es war unterhaltsam, spannend und mit viel isländischem Lokalkolorit versehen. Ich hoffe sehr, dass die Autorin viele weitere Geschichten von Island zu erzählen hat.
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