|Leseliebe| Mein Lesemonat März 2019

Mit meinem Lesemonat März 2019 bin ich super zufrieden, denn im Gegensatz zum unterdurchschnittlichen Februar konnte ich richtig viele Bücher beenden. Das waren 4 Hörbücher, ein Hörspiel, 4 klassische Bücher und 2 E-Books. Also insgesamt 10 Bücher plus ein Hörspiel. Not bad, I dare to say.

 

Lesemonat März 2019_Highlights

 

Meine Highlights

Frei nach dem Motto „wer viel liest, kann auch viele Highlights finden“, war mein Lesemonat März 2019 von sage und schreibe vier richtig besonderen Büchern geprägt.

Den Anfang macht „Das Honigmädchen“ von Claudia Winter, das mich gedanklich nach Südfrankreich entführt und vor meinem geistigen Auge wogende Lavendelfelder heraufbeschworen hat. Auch die Geschichte um eine alleinerziehende Mutter, das schwierige Verhältnis zu ihrer Teenager-Tochter und dem (zumindest auf den ersten Blick) nervigen Nachbarn (der sich aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände Mutter und Tochter bei ihrer Frankreichreise anschließt) hat mich total in ihren Bann gezogen. Ein Buch mit Suchtgefahr! Zu meiner ausführlichen Rezension geht es hier.

„Die Nachtigall“ von Kristin Hannah spielt ebenfalls in Frankreich (irgendwie hatte ich im März Frankreich-Wochen), ist jedoch weit davon entfernt, ein Wohlfühlbuch zu sein. Schon allein, weil das Buch während des 2. Weltkriegs im besetzten Frankreich spielt. Trotzdem hat mich auch diese Geschichte ab Seite 1 mitgerissen, denn ich konnte nicht anders, als mit diesen beiden so unterschiedlichen Schwestern mit zu leiden. Mir ist es sehr nahe gegangen zu lesen, wie sehr die Zivilbevölkerung unter der deutschen Besatzung gelitten hat. Allein der Hunger und die Angst und Ungewissheit müssen unerträglich gewesen sein. Mich hat „Die Nachtigall“ so erschüttert, dass ich sogar in einer Nacht unglaublich schlecht geträumt habe. Am Ende bleibt mir nur zu sagen: ein Hoch auf ein vereintes Europa. Hoffentlich lebt diese verfluchte Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich nie wieder auf.

„Geschichtswochen“ hatte ich im März irgendwie auch. Denn mit „Rheinblick“ von Brigitte Glaser habe ich ein weiteres Buch gelesen, bei dem der geschichtliche Hintergrund einer Epoche eine zentrale Rolle spielt. Dieses Mal lag die Kanzlerschaft von Willy Brandt im Fokus. Was Willy Brandt betrifft, bin ich ein bisschen familiär vorbelastet, wurde doch meine Mutter einst von ihrem Chef gerügt, weil sie bei der Arbeit einen Willy-Brandt-Button getragen hat (ja, der Willy hat es damals im Wahlkampf sogar nach Schwäbisch Hall geschafft). Mir hat es super gut gefallen, von der Bonner Republik und von den damaligen politischen Kungeleien zu lesen. Auch die vielschichtige Persönlichkeit von Willy Brandt wurde beleuchtet. Auf der einen Seite der große Charismatiker, auf der anderen Seite sein Hang zur Melancholie (Depression). Brigitte Glaser gehört im Bereich deutsche Zeitgeschichte definitiv zu meinen Favoriten.

Mit „Die Tochter des Uhrmachers“ bin ich zum ersten Mal in die faszinierende Romanwelt von Kate Morton abgetaucht. Ich kenne keine Autorin, die so virtuos mehrere Zeitebenen und Erzählstränge miteinander verflechten kann. Hinzu kommt ihre Liebe zum Detail – ohne dass die ausufernden Beschreibungen von Landschaft und Häusern langweilig werden. Für mich als England-Liebhaberin ist auch der Schauplatz der Geschichte ganz großes Kino. Ich lege Kate Morton wirklich allen ans Herz, die komplexe Erzählungen mögen. Lasst Euch keinesfalls von den Rosamunde-Pilcher-Covern (nicht bei „Die Tochter des Uhrmachers“ aber bei den älteren Büchern) oder der Furcht vor einer Liebesgeschichte abschrecken. Romantik spielt definitiv nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr steht die familiäre Herkunft und ihre Auswirkungen auf das ganze weitere Leben im Fokus.

 

Lesemonat März 2019_gute Bücher

 

Gute Bücher

„Du bist der Liebe nicht egal“ von Kasie West ist eine zuckersüße „Young Adult“- Love Story, die mich super unterhalten hat. In der Phase, in der ich sie gelesen habe, war das genau die richtige Unterhaltung für mich. Meine ausführlichen Gedanken zu dem Buch findet ihr hier.

„Der Tote im Schnitzelparadies“ von Joe Fischler ist ein neuer Regionalkrimi, denn ich sofort kaufen musste, als ich in meinem Hörbuch-Portal über ihn gestolpert bin. Für mich gibt es im Bereich Hörbuch einfach kein passenderes Genre als das des Regionalkrimis. Auch von Kommissar Bussi wurde ich nicht enttäuscht. Der muss leidvoll erfahren, dass man sich besser nicht mit der Ehefrau eines Vorgesetzten in einer zweideutigen Situation erwischen lässt. Sonst darf man nicht mehr im schicken Wien ermitteln sondern findet sich in der tiefsten Tiroler Provinz wieder. Aber auch dort gibt dubiose Todesfälle und schon taumelt Bussi von einer lebensgefährlichen Situation in die nächste. Was mir ein paar Stunden Hörspaß beschert hat.

Dasselbe kann ich über „Sau am Brett“ von Oliver Kern sagen. Ebenfalls ein Regionalkrimi, der bei mir für ein paar amüsante Stunden im Auto auf der Fahrt von und zur Arbeit verantwortlich war. Nur dieses Mal mit dem Hygieneinspektor Fellinger und nicht mit einem Kommissar. Wer mehr erfahren will, kommt hier zu meiner Rezension.

„Ungezähmt“ von Brenda K. Davies hat mir ein Comeback im lange vernachlässigten Vampir-Genre beschert. Da wurden Erinnerungen an vor 10 Jahren wach, als ich die „Twilight“-Reihe verschlungen habe. Einige Bände gleich mehrfach und sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Muss mir das peinlich sein?! Auch „Ungezähmt“ hat sich als „guilty pleasure“ entpuppt. Also eine Geschichte, die ich innerhalb kurzer Zeit „durchgesuchtet“ habe. Vampire und ich, das passt einfach. Also zumindest literarisch.

„Gebrauchsanweisung für Stuttgart“ von Elisabeth Kabatek konnte mich zwar nicht in all seinen Facetten überzeugen, hat mir aber einige Ausflugsideen gebracht, die ich in den nächsten Monaten gerne testen möchte. Mehr erfahrt ihr hier.

Als ich gesehen habe, dass es eine recht neue TKKG-Folge namens „Geheimnis im Tresor“ gibt, die in einem Skigebiet spielt, musste ich die unbedingt haben. Es war so genial, wieder in diese Welt aus meiner Kindheit zurückzukehren. Bei Worten wie „die Millionenstadt“ und Mathelehrerinnen mit dem Spitznamen „Tangente“ habe ich mich sofort heimisch gefühlt. Ich weiß, dass nicht mehr jede Folge aus den 80ern den heutigen Ansprüchen an „politische Korrektheit“ genügt und damals am Beispiel von Gabi ein trutschiges Frauenbild vermittelt wurde („das ist zu gefährlich, da kannst du nicht mit!“). Mir haben die Geschichten trotzdem nicht geschadet. Zumindest hat mich die Charakterisierung von Gabi nicht davon abgehalten, beruflich in einer Männerdomäne zu landen. Ganz davon abgesehen, dass ich nicht überzeugt bin, dass die heutige Trennung von „‚Drei Fragezeichen‘ ist für Jungs und ‚Drei Ausrufezeichen‘ gibt es für Mädchen“ auch nur einen Deut besser ist.

 

Lesemonat März 2019_Lowlights_Laura Kneidl

Lowlights

Die Protagonistin in „Someone New“ von Laura Kneidl hat mich so dermaßen genervt, dass es mir einen eigenen Blogpost wert war.

 

Ich wünsche Euch einen tollen Lesemonat April und vor allem viel Lesezeit über die Feiertage. Frohes Ostern!

2 Kommentare

  1. 25. April 2019 / 05:56

    Hallo Steffi,

    das ist aber ein toller Lesemonat gewesen und wir haben einiges gemeinsam. Von deinen ersten vier Büchern habe ich nur „Die Tochter des Uhrmachers“ nicht gelesen, die anderen drei fand ich auch super. Und Sau am Brett habe ich letzte Woche gelesen und viel gelacht. So mag ich das.
    Joe Fischler reizt mich auch noch. Mal sehen, ob der Krimi Einzug hält. 😉

    Liebe Grüße und viele schöne Bücher im April wünscht dir
    Barbara

    • glimrende
      Autor
      26. April 2019 / 20:33

      Hallo Barbara,
      vielen Dank für Deinen lieben Kommentar.

      Ich freue mich besonders, dass endlich einmal jemand genauso gerne Krimis liest wie ich 🙂 .

      Denn Kommissar Bussi kann ich Dir auf alle Fälle ans Herz legen. Der war witzig.

      Auch ansonsten scheinen wir einen ähnlichen Geschmack zu haben. Cool 🙂 .

      Viele Grüße.

      Steffi

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