|Leseliebe| Lass uns über „Someone New“ von Laura Kneidl reden!

Wir müssen dringend über „Someone New“ von Laura Kneidl reden. Nachdem das Buch auf sämtlichen Social-Media-Kanälen wahnsinnig gehypt worden ist, wollte ich es unbedingt lesen. Aus Zeitgründen habe ich mich für das Hörbuch entschieden. Und dann habe ich mich regelrecht durch das Buch gequält.

 

Someone New von Laura Kneidl

 

Pro

Aber die positiven Faktoren zu „Someone New“ vorneweg:

  • Laura Kneidl kann schreiben. Definitiv. Sie hat einen wahnsinnig flüssigen und angenehmen Schreibstil, der es einem als Leser (eigentlich) leicht macht, nur so durch die Seiten zu fliegen.
  • Sie hat es geschafft, einen sehr „diversen“ Cast zu kreieren, so dass für jeden Leser etwas dabei sein müsste.
  • Die Nebendarsteller sind gnadenlos gut besetzt. Wer hat sich nicht in Cassie und Aurie (dessen Namen ich im Hörbuch als Orrie – so wie der aus „Fackeln im Sturm“ – interpretiert habe) verliebt?!
  • Der Plottwist, der im letzten Drittel des Buches kommt, haut einen aus den Socken. Lasst Euch also auf keinen Fall spoilern!

 

Contra

Trotzdem war ich stellenweise richtig von „Someone New“ genervt:

  • Die ganzen Eltern im Buch waren mir viel zu eindimensional böse und fürchterlich altbacken und konservativ.
  • Ich hatte das Gefühl, Laura Kneidl hat in den ersten Zweidritteln des Buches alles getan, um den großen „Bang“, DEN Plottwist vorzubereiten. Leider mangelt es an Spannung, und es dauert ewig, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt.
  • Der Klappentext ist in meinen Augen irreführend. „… weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist…“ Ja, aber für wie lange? Fünf Minuten?!
  • Micah ist mir so dermaßen auf die Nerven gefallen. Was für eine verwöhnte Göre. Und wie kindisch ist das Verhalten, das sie ständig an den Tag legt. Einerseits will sie sich von ihren Eltern abgrenzen, andererseits lässt sie sich gerne die Wohnung von ihnen sponsern. Wahrscheinlich bin ich zudem für Protagonisten, die sich schlecht ernähren, keinen Sport machen, nachlässige Klamotten tragen – also so gar nicht auf sich achten – schlicht zu alt.
  • Die popkulturellen Anspielungen waren mir „too much“. Das klang in meinen Ohren alles sehr gewollt. Außerdem frage ich mich, ob es einen als Autoren nicht stört, wenn man Bücher schreibt, die definitiv nicht für die Ewigkeit bestimmt sind, da – etwas überspitzt formuliert – in einigen Jahren kein Mensch mehr weiß, was „Netflix“ und Co. waren.
  • Last but not least ging mir das ständige Jura-Bashing gewaltig auf den Keks. Ja, ich habe verstanden, dass ein Architektur- oder Kunststudium so viel cooler ist. Das muss man nicht ständig betonen.

 

Und nun?

Ihr seht, „Someone New“ konnte mich nicht überzeugen. Wobei viele meine Kritikpunkte sehr individuell sind, und ich durchaus verstehen kann, wenn andere total von dem Buch begeistert sind.

Und nun lässt mich „Someone New“ ziemlich ratlos zurück. Denn ich weiß nicht, ob ich den zweiten Teil rundum Cassie und Aurie, der irgendwann erscheinen wird, lesen soll. Aber da habe ich ja noch ein bisschen Zeit…

 

 

4 Kommentare

  1. 17. März 2019 / 09:27

    Hallo liebe Steffi,
    ich wusste ja schon, dass dir Someone New nicht gefallen hat. Auf deinen Beitrag war ich schon sehr gespannt. Ich kann deine Kritikpunkte nachvollziehen. Bei mir hat jedoch nur Kritikpunkt zwei angeschlagen. Ich fand es schade, dass trotz des vielen Potentials (gut ausgearbeitete Charaktere, viele interessante Themen, Konfliktpunkte, die nur darauf gewartet haben, ausgearbeitet zu werden), teilweise Längen aufgetreten sind. Die Sache mit den Eltern habe ich schon mehrfach gehört. Mich hat dieser Punkt nicht allzusehr gestört, weil er eben auch zur Spannung beigetragen hat.

    Ich muss sagen, dass mir Aurie und Cassie unheimlich sympathisch waren. Ich mochte die nerdige Art, diese Leidenschaft, die beide für LARP und Cosplay in sich tragen. Daher freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band. Ich hoffe, dass er dann spannungstechnisch ein wenig mehr zu überzeugen weiß.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      18. März 2019 / 20:26

      Hi Tanja,
      vielen Dank für Dein Feedback. Ich finde es total interessant, die Sichtweise anderer auf „Someone New“ zu hören. So auch, dass Du geschrieben hast, dass andere ebenfalls Probleme mit der Charakterbeschreibung der Eltern hatten.

      Cassie & Aurie haben sooo viel Potential. Ich hoffe wirklich, Laura Kneidl macht was draus.

      Herzliche Grüße.

      Steffi

  2. 27. März 2019 / 22:25

    Huhu Steffi,

    mir ist bereits ein großer Hype praktisch entgegengeschrien worden bezüglich des Buches. Dennoch lese ich auch immer wieder einige Rezensionen mit viel Kritik. Ich versuche die ganze Zeit möglichst wenige Rezensionen zu „Someone New“ zu lesen, da ich die Geschichte eigentlich auch noch lesen möchte. Da bin ich auch wirklich gespannt, ob mir deine Kritikpunkte ebenfalls so negativ auffallen werden.

    Trotzdem bin ich froh, dass du auch ein paar positive Aspekte für dich herausgreifen konntest und nicht alles an der Geschichte für dich eine Qual war. =’D Auf jeden Fall ist deine Rezension und deine Kritik sehr nachvollziehbar, trotz dessen macht es mich fast nur neugieriger. Ich möchte mir unbedingt meine eigene Meinung zur Geschichte bilden.

    Vielen Dank für die Vorstellung!

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

    • glimrende
      Autor
      28. März 2019 / 06:29

      Hallo Leni,
      da bin ich schon sehr gespannt, was Du sagen wirst, wenn Du „Someone New“ gelesen hast. Denn auch ich habe schon öfters gehört, dass es trotz des Hypes nicht nur gut ankam. Am Anfang hat man auf Instagram ja echt nur strahlend positive Rezensionen gelesen. Aber ich denke, das liegt daran, dass Laura Kneidl so extrem beliebt ist und viele „Fangirls“ hat. Da dauert es immer ein bisschen, bis die Rezensionen „kritischer“ werden.

      Vielen Dank für Deinen Kommentar.

      Viele Grüße.

      Steffi

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