|Leseliebe| „Süße Magnolien – Ein Traum wird wahr“ von Sherryl Woods

Die Serie „Süße Magnolien“ habe ich bereits vor einiger Zeit auf Netflix gesehen. Deshalb stellt sich vielleicht für den einen oder die andere die Frage, warum ich trotzdem zum Buch gegriffen habe. Nun ja, wie so häufig bei Netflix-Serien (übrigens einer der Gründe, warum ich kein Abo mehr habe) ging auch hier die erste Staffel aus wie das Hornberger Schießen. Weshalb ich anhand des Buches überprüfen wollte, ob dieses ein rundes Ende hat.

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Süße Magnolien Ein Traum wird wahr von Sherryl Woods

 

Buch vs. Netflix

Die mehrbändige Reihe „Süße Magnolien“ wurde erstmals Mitte der 2000er Jahre auf Englisch veröffentlicht. Wie z.B. bei „Bridgerton“ kam es auch bei dieser Reihe dank Netflix zu einer Neuauflage.

 

Scheidung vs. Kleinstadtidylle

In „Süße Magnolien“ stehen drei Freundinnen um die 40, die in einer Kleinstadt in den Südstaaten der USA leben, im Fokus. Im ersten Band geht es vornehmlich um Maddie, die sich frisch geschieden von ihrem untreuen Ehemann durch ihr komplett auf den Kopf gestelltes Leben boxen muss. Nicht nur die drei gemeinsamen Kinder sondern auch die Suche nach einem Job stellen die ehemalige „stay-at-home-mom“ vor große Herausforderungen.

Zum Glück gibt es ihre beiden besten Freundinnen seit Schulzeiten – eine mitten im Leben stehende Köchin und eine toughe Anwältin – die Maddie in jeder Lebenslage unterstützen. Langsam schleicht sich auch ein neuer Mann in Maddies Leben: ausgerechnet der 10 Jahre jüngere Baseball-Coach ihres talentierten Sohnes scheint ein Auge auf Maddie geworfen zu haben… Doch kann diese ungewöhnliche Beziehung in einer nie um Klatsch und Tratsch verlegenen Kleinstadt überhaupt eine Chance haben?

 

„New Adult“ vs. „Frau um die 40“

Hach, das war schön… So gerne ich „New Adult“-Geschichten mag, es war trotzdem ausgesprochen erfrischend, von einer Protagonistin um die 40 und nicht von den Problemen Anfang Zwanzigjähriger zu lesen. Wobei ich zugeben muss, dass die Probleme derer, die zum ersten Mal von Zuhause ausziehen, gewisse Parallelen zu denen einer frischgeschiedenen Frau aufweisen. In beiden Fällen geht es darum, einen Neustart im Leben hinzulegen.

Maddie ist mir ab Seite 1 ans Herz gewachsen. Ich habe mir beim Lesen nur das Beste für sie gewünscht. Auch die Dynamik mit ihren Freundinnen, die sich nie ein Blatt vor den Mund nehmen, hat mir gut gefallen. Die an die „Gilmore Girls“ erinnernde Kleinstadtidylle hat ihr übriges getan, um eine Wohlfühlatmosphäre zu kreieren.

 

Süße Magnolien Ein Traum wird wahr von Sherryl Woods

 

Idylle vs. Realität

Eine kritische Auseinandersetzung mit z.B. dem Thema „tiefverwurzelter Rassismus in den Südstaaten“ darf man als Leser*in eines Buches wie den „Süßen Magnolien“ nicht erwarten. Für mich war das in Ordnung, denn ich hatte Lust auf eine humorvolle, leicht „märchenhafte“ Geschichte zum Wegträumen.

Besonders gut hat mir die sich anbahnende Beziehung zwischen Maddie und Baseball-Coach Cal gefallen. Ich mag den Twist, dass sich ein jüngerer Mann in eine reife Frau verliebt. Es war schön zu lesen, wie die beiden sich annähern und Cal nicht locker lässt. Hinzu kommt, dass ich eine  Schwäche für gescheiterte Sportler habe, die sich einen Platz im „normalen“ Leben suchen müssen. Für mich sind Maddie & Cal eines der schönsten Paare, von dem ich seit langem gelesen habe.

 

Buch vs. Netflix (round 2)

Wer sich nun fragt, ob mich das Buch mit einem „runderen“ Ende als die Netflix-Serie zufriedenstellen konnte, dem kann ich ein klares „ja“ zurufen. Ich habe generell nichts gegen Cliffhanger, aber bei Serien auf Streamingdiensten nervt mich vor allem, dass nie klar ist, ob die Reihe nach Staffel 1 überhaupt fortgesetzt wird.

Die Serie ist im übrigen recht nah am Buch, es wurden jedoch einige Rollen weiter ausgebaut. Was der Serie gut getan hat. So ist die neue Frau an der Seite von Maddies Ex-Mann weit weniger eindimensional als im zugrundeliegenden Buch. Auch empfinde ich es als Plus der Serie, dass sich der mittlere Sohn mit der neuen Freundin seines Vaters anfreundet.

 

Fazit

Trotzdem hatte ich mit der Buchvorlage mehr Spaß als mit der Netflix-Staffel. Einfach weil das Bauchkribbeln zwischen Maddie und Cal viel besser transportiert wurde. Ich freue mich darauf, mich künftig mit weiteren Bänden der „Süßen Magnolien“ in die Südstaaten der USA zu träumen…

 

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