Im Lesemonat März 2025 konnte ich 7 Bücher beenden, womit ich sehr zufrieden. Diese Bücher teilen sich auf in 5 klassische Bücher, 1 E-Book und 1 Hörbuch. Auch wenn ich 2 Bücher der Kategorie „das war nix für mich“ zuordnen musste, hatte ich im März super viel Spaß beim Lesen. Es ist und bleibt einfach mein liebstes und konstantestes Hobby.
Die Fotos stammen von einem wundervollen Kurztrip nach Stockholm, den ich Ende März unternommen habe. Mein kleines Reisetagebuch findet Ihr auf meinem Instagram-Account, der ebenfalls „glimrende“ heißt.
Jahreshighlight
„moments so blue like our love“ von Gabriella Santos de Lima
- wird als „ugly cry“-Buch beworben
- Filmstudentin Emmie darf als Assistentin dem neuesten Projekt des aufstrebenden Dokumentarfilmer Sam beiwohnen und mit ihm gemeinsam nach Sardinien reisen.
- Nach gewissen Anfangsschwierigkeiten merken die beiden, dass da mehr zwischen ihnen ist. Alles könnte so schön sein, gäbe es da nicht ein dunkles Geheimnis.
Weinen musste ich nicht, geliebt habe ich dieses Buch trotzdem. Mein Herz gehört ganz besonders dem ersten Teil, der auf Sardinien spielt. Ich hätte am liebsten den Koffer gepackt und wäre sofort dorthin gereist… Insgesamt beste, romantisch-poetische Unterhaltung aus der Feder von Gabriella Santos de Lima.
Hier entlang zur ausführlichen Rezension.
„Eine Frage der Chemie“ von Bonnie Garmus
- Elizabeth Zott möchte in einer Zeit, in der für Frauen eigentlich nur die drei K (Kinder, Küche, Kirche) vorgesehen sind, als Chemikerin durchstarten.
- Nach schweren persönlichen Schicksalsschlägen und diversen Knüppeln, die ihr vornehmlich von Männern zwischen die Beine geworfen werden, scheint eine Karriere als Chemikerin in weite Ferne gerückt und sie findet sich plötzlich als Fernsehköchin im eigenen TV-Format wider.
- Trotzdem verfolgt sie weiterhin gradlinig ihren eigenen Weg und dank feministischem Durchhaltevermögen und Solidarität unter Frauen wendet sich das Blatt für Elizabeth Zott erneut.
Wow, was für eine grandiose Geschichte! Ich ging mit großen Erwartungen an dieses seit Jahren gehypte Buch heran und wurde trotzdem positiv überrascht. Denn ich hatte kein Ahnung, wie pointiert und voller Witz Bonnie Garmus die sehr spezielle, um nicht zu sagen skurrile Geschichte von Elizabeth Zott erzählt. Ich war beim Lesen jedoch nicht nur amüsiert, an vielen Stellen habe ich mich auch unglaublich über all die Ungerechtigkeiten, die dieser starken Frau widerfahren sind, aufgeregt. Mich hat „Eine Frage der Chemie“ immer wieder an einen meiner liebsten Schriftsteller, den großartigen John Irving erinnert. Ganz großes Kino und ich wünsche mir, dass die Autorin weitere unvergessliche Geschichten zu Papier bringt.
Super gute Bücher
„The First to Fall“ von Kristina Moninger
- Eigentlich wollte Aurora als Freigeist mit ihrem Van durch die Lande tingeln. Der plötzliche Tod ihrer Schwester verschlägt sie jedoch für längere Zeit in die Südtiroler Berge. Denn sie möchte unbedingt die Ungereimtheiten rundum das tödliche Unglück ihrer Schwester aufklären.
- Jakob sah sich auf direktem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris, um dort als Sportkletterer um Medaillen zu kämpfen. All seine Träume zersplittern, als eine Bergtour mit Freunden eine tragische Wendung nimmt. Plötzlich ist er an einen Ort gefesselt, an dem er nie bleiben wollte: das Alpenchalet seiner Mutter.
- Aurora und Jakob begegnen sich und nach gewissen Anlaufschwierigkeiten, spüren beide – trotz ihrer verletzten Seelen – eine große Anziehung. Die dunklen Geheimnisse der Vergangenheit drohen jedoch jeden romantischen Funken im Keim zu ersticken…
Von Kristina Moninger habe ich vor längerer Zeit ein Buch gelesen, das mir überhaupt nicht gefallen hat. „The First to Fall“ musste ich im Lesemonat März 2025 trotzdem eine Chance geben, denn der Klappentext klang nach dem perfekten Buch für mich. Ich liebe Südtirol und wünsche mir schon lange mehr Settings in den Bergen. Hinzu kommt, dass mich der Suspense-Faktor angesprochen hat. Und der hatte es tatsächlich in sich. Ich habe auf jeder Seite mit Jakob gezittert und gehofft, dass er seine Unschuld beweisen kann.
Eine richtig tolle Geschichte, und ich freue mich schon sehr auf Band 2, der am 30.10.2025 erscheinen wird.
Gute Bücher
„Helden“ von Frank Schätzing
- Ist die Fortsetzung des vor vielen Jahren erschienenen Mittelalterromans „Tod und Teufel“. In „Helden“ steht neben diversen weiteren Akteuren erneut der rothaarige, ehemalige Dieb und heutige Kaufmannslehrling Jacop im Fokus der Geschichte.
- Von Köln aus beginnt ein wilder und gefährlicher Ritt durch ein zerstrittenes Europa. Diverse Hinterhalte und Intrigen pflastern den Weg.
- Auslöser des Chaos: englische Barone, die versuchen den König zu entmachten, um der absoluten Monarchie ein Ende zu setzen.
„Helden“ ist ein echter Wälzer, der mehr als 1000 Seiten umfasst. Wäre ich von mir aus jemals auf die Idee gekommen, dieses Buch zu lesen? Nein, eher nicht. Nach einem äußerst amüsanten „Meet & Greet“ mit dem Autor auf der Frankfurter Buchmesse war ich jedoch nicht nur im Besitz eines Rezensionsexemplars sondern auch von Frank Schätzings mitreißender Art zu erzählen, begeistert. Zu meinem Bloggerpaket gehörte auch das Hörbuch und so entschloss ich mich spontan auf einer längeren Dienstreise das Buch zu hören und nicht zu lesen. Eine Entscheidung, die ich keine Sekunde bereut habe, da Simon Jäger eine der besten Hörbuchsprecherleistungen abliefert, der ich jemals beiwohnen durfte. Die vielen verschiedenen Charaktere und diversen Zeitebenen – eigentlich Faktoren, die gegen das Hörbuch sprechen – taten dem keinen Abbruch.
Natürlich hat so eine epische Geschichte auch ihre Längen. Für mich haben trotzdem die Faszination für den charmanten und bauernschlauen Jacop sowie für die vielen erstaunlichen Parallelen zu aktuellen politischen Entwicklungen überwogen:
- Es läuft nicht im Land? Natürlich sind die im Land lebenden Ausländer schuld! Raus mit ihnen!
- Verbindung zum Festland? Das brauchen wir Briten nicht. Her mit dem mittelalterlichen BREXIT!
- Kapitalismus olé: lasst uns Wechsel ohne Ende ausstellen, irgendjemand wird die Zeche schon bezahlen.
Ich wusste manchmal nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Irgendwie lernt die Menschheit so gar nichts dazu… „Helden“ hat mir trotzdem viele unterhaltsame und lehrreiche Hörbuchstunden beschert. Ich blicke nun definitiv anders auf das Mittelalter, denn ich durfte viel über diese Epoche lernen.
„Breakups & Butterflies“ von Kyra Groh
- Hierbei handelt es sich um die annotierte Neuauflage einer bereits vor einigen Jahren veröffentlichten RomCom von Kyra Groh.
- Mara managt mit eiserner Disziplin und klarem Plan das komplette Leben ihrer Kundin, einer reichlich überkandidelten Influencerin.
- Als sich ihr Verlobter völlig überraschend von Mara trennt, bricht deren wohl geordnetes Leben zusammen. Sie muss sich eine neue Bleibe suchen und beginnt in ihrer Verzweiflung, im angemieteten Co-Working-Space zu übernachten. Dort trifft sie auf den Filmemacher Marius, der nicht nur deutlich jünger als Mara ist sondern auch einen komplett anderen, völlig entspannten Lifestyle pflegt. Welten prallen aufeinander und trotzdem fliegen die Funken…
RomComs aus der Feder von Kyra Groh bieten beste Unterhaltung. Das ist auch bei dieser Office Romance der Fall. Trotzdem merkt man „Breakups & Butteflies“ an, dass es vor einigen Jahren geschrieben wurde und Kyra Groh sich seither weiterentwickelt hat. Was ich nicht als Kritik sondern als Lob meine 🙂
Not My Cup of Tea
„Make IT Real“ von Ally Crowe
- Fallon lebt ein Doppelleben: tagsüber schlägt sie sich als Programmiererin mit den Vorurteilen einer männerdominierten Branche herum. Nachts schreibt sie unter Pseudonym Liebesromane.
- Als bei einer Lesung ausgerechnet ihr neuer Kollege und Konkurrent Jesper auftaucht, geschieht das Unfassbare: Fallon – gut getarnt mit einer Perücke – verabredet sich mit ihm.
- Die beiden fühlen sich immer mehr zueinander hingezogen und Fallon schafft es nicht, einen Schlussstrich zu ziehen. Obwohl sie genau weiß, dass die beiden auf eine Katastrophe zusteuern.
Der Klappentext klang spannend, gerade das Setting in der Softwarebranche hat mich angesprochen. Leider waren mir die eingebauten Konflikte zwischen Fallon und ihren Kollegen viel zu plakativ. So nach dem Motto „um zu zeigen, wie wenig Fallon respektiert wird, bauen wir jetzt wieder eine kleinkarierte Streitigkeit ein. Und noch eine Situation, in der ein Mann bevorzugt wird…“ Mein Gefühl sagt mir, dass mit einem umfangreicheren Lektorat mehr aus der Geschichte herausgeholt hätte werden können. So war’s leider nicht mein Buch.
Meine komplette Rezension findet Ihr hier.
„Diamond Empress – A Million Reasons“ von Nena Tramountani
- Nach diversen Fehlritten und dem Bruch mit ihrer Familie steht Noemi ohne Geld und ohne soziales Umfeld da. Obwohl es all ihren Prinzipien widerspricht, greift sie zu, als ihr eine Stelle als Pianistin auf der Jungfernfahrt des Luxuskreuzers „Diamond Empress“ angeboten wird.
- Der im Unterschied zu Noemi aus ärmlichen Verhältnissen stammende Viktor befindet sich in einer ähnlich ausweglosen Situation, als ihm das Angebots ins Haus flattert, als Akrobat und Tänzer auf demselben Schiff anheuern zu können.
- Die beiden kommen sich im Laufe der Kreuzfahrt näher und werden spätestens in dem Moment, als sie beide eine geheimnisvolle Einladung um Mitternacht in die Schiffsbibliothek erhalten, zu einer Schicksalsgemeinschaft…
Seit meinem Besuch in der Titanic-Ausstellung klingt dieses Setting faszinierend. Hinzu kommt, dass mich der „The Heist“-Plot angesprochen hat. Insgesamt wurde das auch gut umgesetzt, mein Problem war jedoch, dass ich mit Hauptfiguren, die wenig Wert auf Recht und Moral legen, nichts anfangen kann. Ja, ich weiß, man sollte sich auch auf „morally grey“-Charaktere einlassen, aber für mich funktioniert das trotz aller Bemühungen nicht. It’s not a you, it’s a me problem…
Das war mein Lesemonat März 2025. Auf einen tollen Lesemonat April 2025, für den ich schon spoilern kann, dass mir das lange Osterwochenende einige echte Buchhighlights beschert hat.