|Leseliebe| Lesemonat August 2023 – Teil 2

Teil 1 von meinem Lesemonat August 2023 – inklusive Jahreshighlight und drei Büchern aus der Kategorie „super gut“ findet Ihr hier. Heute geht es mit den „soliden“ Büchern und den Flops weiter. 

 


 

Gute Bücher

 

Lesemonat August 2023_Enid Blyton_Miss Island

 

„Enid Blyton – Geheimnis hinter grünen Hecken“ von Maria Regina Kaiser

Es ist kein Geheimnis, Enid Blyton ist eine meiner liebsten Autorinnen aus Kindertagen. Ich habe es geliebt, mich mit ihren Büchern in britische Internate zu träumen. Entsprechend gespannt war ich, mehr aus ihrem Leben zu erfahren. „Enid Blyton – Geheimnis hinter grünen Hecken“ bietet hier einen guten und vor allem niederschwelligen Einstieg. Denn das Buch ist keine klassische Biografie sondern eine Romanbiografie, die deshalb recht „leicht“ geschrieben ist.

Ich bin fasziniert vom vielschichtigen Charakter Enid Blytons (die z.B. auf der einen Seite für das Wohl der Kinder sozial engagiert war, zum anderen aber ein schwieriges und unterkühltes Verhältnis zu ihrer jüngsten Tochter hatte) und würde in Zukunft gerne eine ausführlichere Biografie über sie lesen.

Hier kommt Ihr zu meiner kompletten Rezension.

 

„Miss Island“ von Audur Ava Ólafsdóttir

„Miss Island“ liefert einen zwar nur wenige Jahrzehnte zurückliegenden aber wie aus einer komplett anderen Welt stammenden Einblick in den Alltag isländischer Frauen – und anderer Randgruppen – der 1960er Jahre. Heute wirkt Island weltoffen und modern – so gibt es wahrscheinlich nirgends auf der Welt so viele Patchworkfamilien wie auf Island – damals weckte alles einen beengten und antiquierten Eindruck. Nur die Liebe zum Schreiben hat die Isländer durch alle Jahrhunderte begleitet. So will auch die junge Hekla unbedingt Schriftstellerin werden und zieht dafür von einem Bauernhof in der Provinz in die isländische Hauptstadt. Doch dort wird sie vor allem auf ihre Schönheit reduziert und muss negative Erfahrungen mit übergriffigen Männern sammeln. Wie selbstverständlich wird von ihr erwartet, dass sie das alles hinnimmt, ohne sich zu beschweren oder gar zu wehren.  Dunkle Zeiten waren das damals für Frauen. Oder besser: noch dunklere als heute.

„Miss Island“ hat mich gefesselt und mir einen authentischen Einblick in das Island Mitte des vergangenen Jahrhunderts gewährt.  Das Ende fand ich grandios und perfekt passend zum Buch. Ich glaube, ich muss wieder mehr Bücher über Island bzw. von isländischen Autor*innen lesen…

 

Lesemonat August 2023_Das St Alex Abendstern_Angst auf Föhr

 

„Das St. Alex – Abendstern“ von Anne Lück

Dieses Buch habe ich bei einem Gewinnspiel auf Instagram bei „Nadine Dietz – Lesezeit“ gewonnen. An der Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür.

Ich habe die beiden ersten Bände dieser Trilogie nicht gelesen und hatte trotzdem keine Schwierigkeiten, in die Geschichte einzutauchen. Besonders gut gefallen hat mir die realistische Schilderung des Krankenhausalltags. Da merkt man in meinen Augen, dass die Autorin selbst aus der Pflege kommt. So gab es durchaus kritische Töne. Trotzdem bleibt es eine fiktive Wohlfühlgeschichte aus dem „New Adult“-Genre – und ist keine knallharte Reportage aus dem unmenschlichen Klinikalltag.

Maya ist eine liebenswerte, leise Protagonistin. Ich mochte es sehr, sie auf ihrem Transfer von der stillen Palliativstation auf die hektische Intensivstation zu begleiten. Die sich anbahnende Liebesgeschichte mit einer neuen Kollegin war für meinen Geschmack ein bisschen zu ruhig, weshalb mir die große Anziehung gefehlt hat. Mir haben die beiden die ganze Zeit über eher einen freundschaftlichen Vibe gegeben.

Trotzdem eine süße Geschichte, die vorsichtig und verantwortungsbewusst mit den Themen Klinikalltag und gleichgeschlechtliche Liebe umgeht.

 

„Angst auf Föhr“ von Cornelia Härtl

Nachdem mich der erste Band aus der „Föhr“-Krimireihe so mitgerissen hat (mehr dazu habe ich im vergangenen Lesemonat berichtet), habe ich den bislang einzigen weiteren Teil direkt im Anschluss gehört.

Auch „Angst auf Föhr“ hat mich wieder bestens unterhalten. Ich fand diese Geschichte sogar eine Spur spannender, beinahe an einen Thriller erinnernd. Denn die eigentlich suspendierte Kriminalbeamtin Kari wird von ihrem Chef spontan zurück in den Dienst befördert, um auf Föhr eine Kronzeugin und deren Tochter bis zum Prozessbeginn, wo sie gegen ihren hochkriminellen Ehemann aussagen soll,  zu verstecken.

Eine super spannende Ausgangslage, die dadurch, dass Kari keine Ahnung hat, wem sie vertrauen kann, noch atmosphärisch dichter wird. Von mir eine klare Hör- oder Leseempfehlung für alle, die ernste Regionalkrimis, die ohne Comedyelemente auskommen, mögen.

 


 

Not My Cup of Tea

 

Lesemonat August 2023_Reckless_Magnolia Parks

 

„Reckless“ von Elsie Silver

Nachdem es mir Teil 1 so angetan hatte (siehe der erste Teil meines Lesemonats), habe ich mir direkt einen weiteren Band der „Cowboy“-Reihe heruntergeladen. Auch hier geht es um einen Bull Rider, der sich dieses Mal jedoch nicht in einen „Sunshine“ sondern in das glatte „grumpy“ Gegenteil verliebt. Ich habe mir viel von dieser Kombination versprochen. Aber irgendwie… Blieb die Magie aus Band 1 auf der Strecke. Eigentlich mag ich es nicht, wenn sich Leserinnen über komplizierte Frauencharaktere beschweren, aber hier war die Protagonistin zu unterkühlt und verletzt, um in mir beim Lesen die fliegenden Funken heraufzubeschwören, die in diesem Genre über Wohl und Wehe von Büchern entscheiden.

Erschwerend hinzu kommt, dass ein Trope am Start war, den ich überhaupt nicht mag. Benennen kann ich den Trope in dieser Rezension nicht, denn das würde einen entscheidenden Plot Twist vorwegnehmen.

Insgesamt nicht mein Buch, aber ich denke, ich werde es trotzdem noch einmal mit Elsie Silver versuchen, denn Teil 1 war einfach so, so unterhaltsam.

 

„Magnolia Parks“ von Jessa Hastings

Eigentlich war alles angerichtet: eine an „Gossip Girl“ erinnernde Storyline, ein bisschen Londoner High Society und ganz viel Drama. Der im Fokus stehenden toxischen und dysfunktionalen Beziehung zwischen Magnolia und BJ stand ich kritisch gegenüber, wäre aber bereit gewesen, mich darauf einzulassen, wenn mich die Geschichte in den Bann gezogen hätte. Tat sie nur leider nicht, denn sie hat sich im Kreis gedreht. Und weiter im Kreis gedreht. Und noch mehr im Kreis gedreht. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass es keinen Schritt mehr vorangeht und war einfach nur gelangweilt. Und froh, als es vorbei war.

Trotzdem eine kleine Empfehlung: all jenen, denen es aktuell zu viele sexy Szenen in Romance-Büchern gibt, kann ich „Magnolia Parks“ ans Herz legen. Das beinhaltet keinerlei expliziten Content.

Meine ausführliche Rezension findet Ihr hier.

 


 

Das war mein Lesemonat August 2023, den ich sowohl quantitativ als auch qualitativ sehr gerne gemocht habe. Ich wünsche Euch allen einen tollen Lesemonat September 2023 mit vielen spannenden Büchern. Wir lesen uns bald wieder!

 

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