|Leseliebe| Lesemonat August 2023 – Teil 1

Achtung: aufgrund der Länge habe ich mich entschieden, den Lesemonat August 2023 zu teilen. Hier folgen nun zunächst das Jahreshighlight und die „super guten Bücher“. Der Rest folgt in Teil 2.

Der August war insgesamt ein komischer Monat. Als ich mich durch die Fotos auf meinem Smartphone geklickt habe, musste ich feststellen, dass ich nur wenig unternommen habe. Könnte daran liegen, dass es entweder wahnsinnig heiß oder saukalt (garniert mit Regen) war. Vielleicht ist genau deswegen mein Lesemonat August 2023 ganz fantastisch ausgefallen. Insgesamt konnte ich 10 Bücher beenden. Diese teilen sich auf in 5 klassische Bücher, 3 E-Books und 2 Hörbücher. 2 der Bücher waren auf Englisch. Auch qualitativ bin ich mit dem Lesemonat August 2023 super zufrieden. Durfte ich doch sogar ein Jahreshighlight – das auch noch überwiegend in meinem Lieblingsland Norwegen spielt – beenden.

 


 

Jahreshighlight

 

Lesemonat August 2023_Jetzt sind wir eins_Gabrielle Santos de Lima

 

„Jetzt sind wir eins“ von Gabrielle Santos de Lima

Ich bin großer Fan von Gabriella Santos de Limas poetischem Schreibstil und der Art und Weise, wie sie ernste Themen aus den Bereichen mentale Gesundheit oder Feminismus in ihre „New Adult“-Geschichten einbaut. Beste Voraussetzungen also, dass auch der 2. Band ihrer „Jetzt“-Reihe zu einem Highlight für mich wird. Hinzu kommt, dass der größte Teil der Geschichte in Norwegen spielt – meinem persönlichen Herzensland. Ich war hyped und wurde kein bisschen enttäuscht. Denn ich habe die Geschichte von Matilda und Jonathan von Seite 1 an geliebt.

Mit den beiden treffen zwei ungleiche Charaktere aufeinander: Auf der einen Seite Matilda, die so selbstbewusst daher kommt und trotzdem Angst hat, zu viel und zu offenherzig zu sein. Auf der anderen Seite der zurückhaltende Fotokünstler Jonathan, der sich immer im Schatten seines Bruders Leander wähnt – mit dem Matilda einst eine Affäre hatte, seit deren Ende Leander unglaublich wütend auf Matilda ist.

Keine guten Voraussetzungen für einen Roadtrip durch Norwegen, auf dem die beiden gemeinsam Content erstellen möchten. Sie begeben sich trotzdem auf diese Reise, die alles verändern wird…

Wow, ich bin begeistert. Abgesehen davon, dass für meinen Geschmack Norwegen noch eine ein klitzekleines bisschen größere Rolle hätte spielen können, habe ich alles an diesem Buch geliebt. Matilda und Jonathan waren so wunderbar verletzlich und echt, dass ich mit ihnen gelitten habe. Und dann gibt es da noch diese eine Duschszene, die ich nicht so schnell vergessen werde… Eines der eindrücklichsten Bücher, das ich 2023 gelesen habe. Ich fand Teil 1 der Reihe schon gut, aber Band 2 hat sich nun definitiv an die Spitze gesetzt.

 


 

Super gute Bücher

 

Lesemonat August 2023_Kein Sturm zu nah_Flawless_Die Welt gehört uns

 

„Kein Sturm zu nah“ von Alexandra Flint

Bereits der erste Teil der „Tales of Sylt“-Reihe von Alexandra Flint hat mir Anfang des Jahres schöne Lesestunden beschert. Allerdings haben mir bei „Kein Horizont zu weit“ ein bisschen die fliegenden Funken in der Love Story gefehlt.

In der Hinsicht hat mir der zweite Band „Kein Sturm zu nah“ deutlich besser gefallen. Denn Sylt-Heimkehrerin Elisa und Insel-„Bad Boy“ Jonah habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Die beiden hatten diese ganz besondere Chemie und ich mochte besonders, dass sie gegen alle Widerstände zueinander gehalten haben.

Ein besonderes Lob möchte ich an Alexandra Flint für die Schaffung des Charakters Jonah aussprechen. Denn obwohl er als klassischer „Bad Boy“ angelegt ist, hebt er sich wohltuend von diesen ab. Viele Außenstehende schätzen Jonah schlicht komplett falsch ein, weshalb er im kleinen Kosmos der Insel in eine bestimmte Schublade gedrückt wird. Eigentlich ist er ein Guter, der eben nur nicht auf der Sonnenseite geboren wurde. Und Elisa ist eine der Wenigen, die ihn von Beginn an richtig einschätzt und sich nicht abschrecken lässt. Das hat sich beim Lesen authentisch und organisch angefühlt – und deshalb großen Spaß gemacht.

Hinzu kommen all die Faktoren, die mich schon bei Band 1 überzeugt haben: das wohlige Inselgefühl, die plastische Beschreibung Sylts und die herzliche Mädchenclique. Außerdem hat die Kitesurfen-Thematik bei mir Erinnerungen an die TV-Serien „Gegen den Wind“ / „Strandclique“ geweckt.

Ein absolutes Wohlfühlbuch, das perfekt in den Sommer und in den Urlaub passt.

 

„Flawless“ von Elsie Silver

Eine Reihe über „Bull Riding“? Was kann ich sagen, amerikanische YouTuber „made me read this BookTok-Hit“. Und ich habe es keine Sekunde bereut. Klar, das ganze fußt auf Klischees: die Tochter des Sportmanagers wird in die amerikanische Provinz entsandt, um den „grumpy“ Cowboy und professionellen Bull Rider davor zu bewahren, sich in der Öffentlichkeit einen weiteren Fehltritt zu erlauben. „One Bed“-Trope inklusive. Aber das alles wurde so perfekt umgesetzt, dass ich durch die Seiten geflogen bin und durch die stürmische Anziehung zwischen den beiden Hauptpersonen mitgerissen wurde. Es war super unterhaltsam und hat einfach nur Spaß gemacht. Beste Ablenkung vom manchmal grauen Alltag.

 

„Die Welt gehört uns – Eine unmögliche Freiheit“ von Julia Köhn

Dies ist der 2. Band der „Die Welt gehört uns“-Dilogie. „Die Gedanken sind frei“ habe ich Ende letzten Jahres gelesen und sehr gerne gemocht. Während der 1. Teil direkt nach dem Zweiten Weltkrieg spielt, ist „Die Welt gehört uns“ zur Zeit der Studentenrevolte in Deutschland angesiedelt.

Während Ella all ihre Energie in ihre Frankfurter Buchhandlung steckt und noch immer heimlich von ihrer großen Liebe, dem Israeli Ari träumt, ist ihre kleine Schwester erwachsen geworden und sucht ihren Platz im Leben. Sie schließt sich einer typischen linken Revoluzzer-Gruppierung von Studierenden dieser Zeit an. Zunächst lässt sie nichts unversucht, um diesen neuen Freunden zu gefallen. Nur um bald desillusioniert festzustellen, dass häufig nur wenig hinter den endlosen Diskussionen steckt und dass Frauen auch in diesen Kreisen kaum mehr als der Platz am Herd oder hinter der Schreibmaschine zugebilligt wird.

Die großen Themen dieser Zeit wie die Proteste gegen den Schah-Besuch oder der Umgang mit Alt-Nazis in führenden Positionen sowie dem noch immer grassierenden Antisemitismus werden angesprochen und erinnern in manchen Momenten so frappierend an heute, dass ich mich beim Lesen wie in einer Zeitschleife gefangen gefühlt habe.

Ich mag es sehr, wie Julia Kröhn eine spannende, fiktive Familiengeschichte mit den echten Ereignissen dieser Zeit verwebt. Es wird auf jeder Seite deutlich, wie eingehend die Autorin für dieses Buch recherchiert hat. Ein super spannendes und lehrreiches Buch, das ich allen ans Herz legen möchte, die auch nur ein klitzekleines bisschen an der bundesdeutschen Vergangenheit interessiert sind.

 


 

Das war der erste Teil meines Lesemonats August 2023. TBC

 

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