Marina Neuemeier habe ich auf der FBM 2021 persönlich getroffen und mich in der Folge sehr gefreut, dass sie als Autorin zu Loewe Intense gewechselt ist. Als ihre München-Reihe angekündigt wurde, war ich direkt begeistert und habe den ersten Band „Framed Feelings“ sehr gemocht. Folglich stand außer Frage, dass ich auch den zweiten Band namens „Covered Colors“ lesen möchte.
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Außenwirkung vs. das Innerste
Wer Nova zum ersten Mal begegnet, könnte meinen, dass ihr Selbstvertrauen unerschütterlich ist. Denn nach außen wirkt sich völlig mit sich, ihrem Lifestyle und auch ihrer „curvy“ Figur im Reinen. Nur wenige ahnen, dass in ihrem Inneren ein tief verletztes Kind schlummert, dass sich nach Liebe und Anerkennung von ihrem beruflich sehr erfolgreichen aber nur selten anwesenden Vater sehnt.
Als dieser ankündigt, für einen längeren Zeitraum beruflich in München verweilen zu wollen, möchte Nova ihn mit einem beruflich und in der Liebe vermeintlich perfekten Leben beeindrucken. Ein Job im Auktionshaus der Eltern ihrer besten Freundin Lilli Herzog ist schnell gefunden. Und als Liebe ihres Lebens präsentiert sie kurzerhand ihren „one night stand“ Henry Saint Clair, der sie mit seinem düsteren Auftreten fasziniert. Doch kann das gut gehen, wenn zwei verletzte Seelen versuchen, die große Liebe zu faken?!
Not my type…
Oh, ich hatte mich so gefreut, wieder nach München und in die High Society zurückzukehren… Aber leider muss ich gestehen, dass ich mit Nova nie richtig warm geworden bin. Nachdem, wie sie im ersten Band als quasi unerschütterliche Femme Fatale inszeniert wurde, habe ich dieses Bild nicht mit der tief verletzten jungen Frau in „Covered Colors“ übereinander gebracht. Klar, Außendarstellung und das Innerste eines Menschen können deutlich voneinander abweichen, aber für mich ergab Novas Verhalten trotzdem kein stimmiges Bild. Irgendwie war sie so gar nicht mein Fall und hat mich – das muss ich so deutlich sagen – genervt.
Auch ihre Interaktion mit Henry hat in mir beim Lesen kein Herzklopfen ausgelöst. Dabei finde ich seine Geschichte als einstiges Kunst-Wunderkind total faszinierend. Trotzdem haben die beiden mich in Kombination kalt gelassen. Daran konnte auch das finale Drama kurz vor Ende nichts ändern.
Drumherum als Plus
Positiv anmerken möchte ich, dass der Konflikt mit ihrem Vater und die unerträglichen Halbgeschwister sehr gut herausgearbeitet waren. Da konnte ich mich beim Lesen richtig schön aufregen… Das Setting in München und den Zusammenhalt in der Clique sowie die Nebengeschichten (Stichwort Fußballer, der ein Doppelleben führt) fand ich ebenfalls wieder grandios.
Fazit
Das war leider nix… „Covered Colors“ hat überhaupt nicht meinen Geschmack getroffen. Das Wort Geschmack wähle ich hier bewusst, denn ich bin überzeugt, dass es tatsächlich reine Geschmacksache ist, dass mich die Geschichte nicht in ihren Bann ziehen konnte. Deshalb bin ich bei Band 3 „Painted Promises“, der am 11.06.2025 erscheinen wird, auch wieder am Start. In der Hoffnung, dass Malerin Minnie und Sprayer Luis wieder Favoriten von mir werden.