|Leseliebe| „Winston Brothers – Whatever You Need“ von Penny Reid / Rezension

Zu Beginn dieser Rezension muss ich mit einem Geständnis ums Eck kommen: ich stehe aktuell mit dem Genre „Chick Lit“ / „New Adult“ ziemlich auf Kriegsfuß. Das liegt vor allem an der Vorhersehbarkeit vieler dieser Geschichten. Immer dieses Schema F. Immer diese künstlichen Irrungen und Wirrungen. Man mag mir entgegenhalten: dann lass‘ es halt und lese etwas anderes. Aber irgendwo mag ich diese Genres trotzdem, denn wenn ich einmal ein Juwel gefunden habe, macht es riesigen Spaß, diese Bücher zu lesen

„Whatever You Need“, dem dritten Teil aus der „Winston Brothers“-Reihe von Penny Reid, habe ich eine Chance gegeben, da man zum einen an dieser Reihe bei einschlägigen Buchbloggern und auf Bookstagram kaum vorbeikommt. Zum anderen klangen die Hauptcharaktere ungewöhnlich genug, um mich aus meinem „Chick Lit“ / „New Adult“-Tief reißen zu können.

 

Rezension Whatever you need von Penny Reid

 

Die Bananenkuchen-Königin und der Nerd

Jennifer Sylvester ist vor allem unter einer Art Pseudonym bekannt: sie ist die Bananenkuchen-Königin von Tennessee. Von ihrer Mutter wurde sie schon früh zu dieser Kunstfigur aufgebaut. Mittlerweile hat sie tausende von Followern auf Instagram und auf YouTube und doch keine Ahnung vom echten Leben.

Cletus Winston versteckt sich gerne hinter einer tumben Fassade, in Wahrheit entgeht ihm nichts, was in seiner Umgebung vorgeht und geschickt spinnt er die Fäden, damit sich um ihn herum alles so entwickelt, wie er es gerne möchte. Dazu gehört, dass er für seine Geschwister Amor spielt und in Eigenregie versucht, die gewalttätige Motorradgang seines Vaters zur Strecke zu bringen.

Jennifer ist eine der wenigen, die Cletus durchschaut. Für sie ist er ihr Ticket in eine bessere Zukunft: er soll ihr die Liebe erklären und einen Mann zum Heiraten besorgen! Dafür greift sie sogar auf eine kleine Erpressung zurück…

 

Rezension Whatever you need von Penny Reid

 

Überzeugt, obwohl ich doch nicht ganz überzeugt bin…

Fangen wir mit dem an, was mir an „Whatever You Need“ am besten gefallen: die herrlich schrägen Protagonisten. Auf der einen Seite Jennifer, die von allen auf die Kunstfigur „Bananenkuchen-Königin“ reduziert und deshalb gnadenlos unterschätzt wird. Auf der anderen Seite Cletus mit seinen leicht autistischen Zügen, dem manche, die nicht genau hinschauen, deshalb genauso wenig zutrauen. Das sind so ganz andere Charaktere als die, die sich normalerweise in solchen Büchern tummeln.

Warum hat mich „Whatever You Need“ nun trotzdem nicht vollständig gepackt? Am Schreibstil von Penny Reid hat es definitiv nicht gelegen. Denn der ist super. Mitreißend und witzig versteht sie es, all ihren Figuren ihre ganz eigene Sprache zu geben. Bei mir ist schlicht der Funke zwischen Jennifer und Cletus nicht übergesprungen. Ja, die beiden waren süß zusammen, aber mir hat das gewisse Prickeln gefehlt.

 

Rezension Whatever you need von Penny Reid

 

Ich möchte die „Winston Brothers“-Reihe trotzdem wärmstens empfehlen, denn sie hebt sich wohltuend vom üblichen Einheitsbrei dieses Genres ab. Auch ich habe die Serie nicht ad acta gelegt sondern umgehend zu einem weiteren Teil der Reihe gegriffen. Ich höre aktuell „Grin and Beard It“, den zweiten Teil (auf Englisch).

Das E-Book wurde mir von netgalley für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

2 Kommentare

  1. 4. Oktober 2018 / 16:24

    Huhu Steffi,
    ich muss ja sagen, dass ich schon das Cover sehr interessant fand. Aber deine Worte über die Charaktere, haben mein Interesse dann letztlich wirklich restlos entfacht. Das, was du über die Charaktere erzählst, hört sich total interessant an. Schon allein bei der Stelle, als du geschrieben hast, dass der männliche Charakter versucht die gewalttätige Motorradgang seines Vaters zur Strecke zu bringen, dachte ich: Das klingt ja schon sehr interessant. Da möchte man doch gleich wissen, was die Gang verbrochen hat und welche Pläne Cletus im Detail verfolgt.
    Auch die Protagonistin klingt mit ihrer Bananenkuchen-Metalität sehr interesssant.
    Wirklich schade, dass bei der Liebesgeschichte dann letztlich der Funke nicht übergesprungen ist.
    Aber es klingt ansonsten richtig richtig gut :o)

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      4. Oktober 2018 / 19:26

      Hi Tanja,
      freut mich, dass Dich meine Rezension für die Winston Brothers begeistern konnte 🙂
      Ich denke, die Reihe wäre echt was für Dich, wenn ich mir Deinen Lesegeschmack so anschaue.

      Viele Grüße,

      Steffi

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