|Leseliebe| lit.Love 2018

 

Lit.Love 2018

 

Als ich die Anfrage von Random House bekommen habe, ob ich gerne an der Blogger Lounge bei der „lit.Love 2018“ teilnehmen möchte, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich habe mich beworben und tatsächlich eine Zusage bekommen, obwohl ich mich selbst nur als kleines Licht unter den Bloggern einordnen würde und deshalb nicht mit einer Zusage gerechnet hatte. Mein Entschluss stand fest, da muss ich unbedingt hin. Blöd nur, dass ich am Samstag bereits gemeinsam mit einer Freundin eine Yoga Masterclass gebucht hatte. Also kam nur der Sonntag in Frage. Und ich musste mit mir selbst ausmachen, ob es sich lohnen würde, nur für einen Tag nach München zu fahren. Plus die Entscheidung treffen, mit welchem Verkehrsmittel ich dorthin fahren sollte. Die erste Frage habe ich mit „ja“ beantwortet“. Denn ich erinnerte an eines meiner liebsten Zitate:

„Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn’t do than by the ones you did so. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover.“ (Mark Twain)

Die zweite Entscheidung führte mich zum Auto, denn mit der Bahn wäre ich morgens nicht pünktlich in München angekommen. Also fuhr ich um kurz nach 6:00 Uhr los und kam gegen 9:00 Uhr am Verlagsgebäude von Random House an.

 

 

Lit.Love 2018

 

Die Dekoration machte es bereits deutlich: hier würde es um Literatur aus dem Bereich „Romance“ gehen. Außerdem bekam jeder Besucher eine Goodie-Bag in die Hand gedrückt. Der Inhalt ließ mich schmunzeln, denn ich scheine als Kaffee- und Teeverweigerer keine typische Leserin des Genres zu sein. Keine Sorge, ich habe bereits diverse Abnehmer in meinem Umfeld gefunden.

 

Lit.Love 2018

 

Lit.Love 2018 Twentysix Frieda Bergmann Tanja Voosen

Frieda Bergmann & Tanja Voosen sowie in der Mitte die Vertreterin von Twentysix

 

Workshop mit Twentysix, Frieda Bergmann und Tanja Voosen: „Wie auch Sie aus Versehen Autorin werden könnten“

Ich fand die Vorstellung der Autorinnen sehr spannend, bei der die die beiden erzählt haben, wie sie zum Schreiben gekommen sind. Frieda Bergmann hat sich hier direkt als echte Entertainerin entpuppt. Ich könnte ihr stundenlang zuhören, wenn sie vom Schreiben erzählt. Sie ist wirklich ganz unbedarft in die ganze Buchsache gestolpert und dachte am Anfang, sie würde ihren ersten Roman nur veröffentlichen, damit sie ihn an Freunde und Familie zu Weihnachten verschenken kann. Super sympathisch. Ihr aktuelles Buch heißt übrigens „Einmal Liebe zum Mitnehmen“, und ich bin ernsthaft am Überlegen, den Roman als Weihnachtsgeschenk für meine Mutter zu kaufen.

 

Lit.Love 2018 Twentysix Frieda Bergmann Tanja Voosen

 

Ich musste den Workshop leider vorzeitig verlassen, um zu meinem nächsten Termin zu kommen. So konnte ich beim eigentlichen „Plotten“ nicht mitmachen.

 

Lit.Love 2018 Meet & Greet Kate Morton

Kate Morton

 

Meet & Greet mit Kate Morton

Neben der Blogger-Lounge gab es von Random House zusätzlich die Einladung zu einem Meet & Greet. Meine Entscheidung für das Meet & Greet mit Kate Morton habe ich Juliane von „I am Jane“ zu verdanken. Die hat so von „Die Tochter des Uhrmachers“, dem neuesten Roman von Kate Morton geschwärmt, dass ich vor ein paar Wochen erstmals auf diese (eigentlich weltbekannte) Autorin aufmerksam geworden bin.

Das war mein erster Termin EVER als Buchbloggerin, und ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Es stellte sich heraus, dass ich Kate Morton gemeinsam mit vier weiteren Bloggerinnen in einem kleinen Besprechungsraum treffen würde. Dadurch, dass Kate Morton eine wahnsinnig positive und offene Ausstrahlung hat (wenn alle Australier so sind, dann sind sie denn Amerikanern nicht unähnlich), fand ich es nicht schwer, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Außerdem kam mal wieder eine meiner ganz speziellen Eigenschaften zum Tragen: mir fällt es viel leichter in einer Runde mit fremden Menschen auf Englisch als auf Deutsch zu kommunizieren. Einfach weil ich weiß, dass Englisch zu meinen Schlüsselkompetenzen gehört.

 

Lit.Love 2018 Meet & Greet Kate Morton

Kate Morton & ich

 

Ich habe Kate Morton nach den Autoren gefragt, die sie am Anfang ihrer Karriere inspiriert haben. Sie hat in ihrer Kindheit und Jugend die im englischen Sprachraum üblichen Verdächtigen wie Enid Blyton und die Brontë-Schwestern gelesen. Zum Schreiben gebracht hat sie jedoch ihre um einige Jahre jüngere Schwester, die mit 14 Jahren eine sehr sexy Geschichte geschrieben hat. Da wollte Kate Morton wissen, ob sie das auch kann und begann mit dem Schreiben. Fun fact am Rande, die Schwester ist mittlerweile ebenfalls Autorin, allerdings unter Pseudonym und von „Massenware“: sie hat in zwei Jahren 70 Romane geschrieben.

Am meisten beeindruckt hat mich an Kate Morton, wie obsessiv sie bei jedem neuen Buch vorgeht. Sie scheint unendlich viel Zeit in die Recherche und alle sonstigen Details zu stecken.

 

Lit.Love 2018 Kate Morton Signatur

Meine Widmung von Kate Morton

 

Britta Hansen, die Verlagsleiterin, war ebenfalls bei diesem Termin dabei und wollte wissen, wie wir die geänderte Covergestaltung von „Die Tochter des Uhrmachers“ im Vergleich zu Kate Mortons älteren Büchern finden. Dazu konnte ich mich direkt äußern, denn es ist in der Tat so, dass ich Kate Morton vor „Die Tochter des Uhrmachers“ keinerlei Beachtung geschenkt habe. Wenn ich diese Romane in einer Buchhandlung gesehen habe, sind sie bei mir direkt in der Schublade „Rosamunde Pilcher“ gelandet. Das neue Cover hingegen finde ich wunderschön, genauso wie die allgemein sehr liebevolle Gestaltung des Buches. Das macht „Die Tochter des Uhrmachers“ zu einem echten Schatz im Bücherregal. Kleiner Tipp am Rande für alle, die „Die Tochter des Uhrmachers“ schon gelesen haben: schaut Euch mal die Schreibmaschinentasten genauer an. Dahinter versteckt sich eine süße Anspielung auf eine Figur im Buch.

 

Lit.Love 2018 Rosie Walsh

 

TALK: Plötzlich im Blitzlichgewitter! Rosie Walsh spricht über ihren Überraschungserfolg „Ohne ein einziges Wort“

Wegen des Meet & Greets mit Kate Morton habe ich von diesem Gespräch nur das Ende gesehen. Rosie Walsh hat ebenfalls einen sehr sympathischen und bodenständigen Eindruck hinterlassen. Vor allem, als sie von Mann und Kind erzählt hat.

 

Lit.Love 2018 Lesung Catherine Aurel

 

Lesung: Catherine Aurel liest aus „Grimaldi – Der Fluch des Felsens“

Gewissenhaft wie ich bin, habe ich mir zur Vorbereitung auf die Blogger Lounge am späten Nachmittag die Lesung von Catherine Aurel angehört. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn ich finde, sie liest ganz wunderbar. Vor allem ihr leichter, sehr charmanter österreichischer Akzent hat es mir angetan.

Was historische Romane betrifft, bin ich ja eher ab dem 19. Jahrhundert daheim, trotzdem fand ich die Ausschnitte aus „Grimaldi – der Fluch des Felsens“, das mehrere hundert Jahre früher spielt, spannend. Besonders gut gefallen hat mir, wie akribisch Catherine Aurel (die im wahren Leben Julia Kröhn heißt) als Historikerin recherchiert. Bei so manchem populären Mittelalterroman habe ich eher den Eindruck, dass da Menschen schreiben, wie sie sich das Leben zu der Zeit vorstellen – und nicht wie es tatsächlich war.

 

Lit.Love 2018

 

Buch-Yoga in der Mittagspause

Die Idee fand ich so witzig, dass ich einfach hin musste. Überraschung, das funktioniert wirklich! Wir hatten die ganze Zeit ein Buch in der Hand und haben ein paar einfache Yoga-Übungen gemacht, die ohne Matte, in Straßenkleidung und auf engem Raum möglich sind.

 

 Lit.Love 2018_Oh bitte gib mir nur ein Wort_Der Weg zum perfekten Roman_Frieda Bergmann_Anika Landsteiner_Stefanie Lasthaus

Anika Landsteiner, Stefanie Lasthaus & Frieda Bergmann

 

TALK: „Oh bitte gib mir nur ein Wort“ – Der Weg zum perfekt komponierten Roman mit Frieda Bergmann, Anika Landsteiner und Stefanie Lasthaus

Frieda Bergmann kannte ich schon von heute Morgen (siehe oben), wohingegen ich Anika Landsteiner (aktuelles Buch: „Mein italienischer Vater“) und Stefanie Lasthaus (aktuelles Buch: „Die Saphirtür“) zum ersten Mal auf der Bühne erlebt habe.

Es war eine sehr interessante Runde, bei der mir die Diskussion über die ersten und letzten Sätze in Büchern besonders im Gedächtnis geblieben ist. Diese sind für Autoren von spezieller Bedeutung, und ich werde diesen künftig mehr Beachtung schenken und versuchen, diese bewusster zu lesen.

Mein aktuelles Buch „Renegades – gefährlicher Freund“ beginnt übrigens mit den Worten: „Am Anfang waren wir alle Schurken.“ Jetzt, da ich im letzten Drittel der Geschichte angelangt bin, ein sehr bezeichnender Satz. Nach dem letzten Satz werde ich an der Stelle nicht schauen, weil es für mich ein totales No-Go ist, das Ende eines Buches vorwegzunehmen.

Im Laufe des Tages war mehrfach Thema, wie die einzelnen Autorinnen beim Schreiben eines neuen Werk vorgehen. Chaotisch? Oder mit Struktur? Also entweder „ich schreibe einfach drauf los“ oder „ich ‚plotte‘ zunächst das komplette Buch durch“. Der Tenor war, dass viele beim ersten Buch eher unstrukturiert vorgegangen sind, mittlerweile aber viel überlegter vorgehen. Ein möglicher Aspekt einer strukturierten Vorgehensweise ist es, vorher Steckbriefe zu den einzelnen Charaktere zu erstellen. An der Stelle war ich von mir selbst überrascht, denn ich habe mich daran erinnert, wie ich mit 16, 17 Jahren die Idee für eine Geschichte hatte. Und kaum zu glauben, aber ich habe damals tatsächlich Steckbriefe für meine Protagonisten erstellt. Ich habe also intuitiv etwas richtig gemacht. Vielleicht ein Zeichen, dass ich es endlich wagen soll, eine Idee zu Papier zu bringen. Vielleicht sogar die von damals. Das würde dann übrigens ein Pferdebuch werden. Der Gedanke gefällt mir. Ich schreibe das neue „Bille & Zottel“ 😉

Sehr witzig waren die Antworten der Autorinnen auf die Frage, wann sie bei einer Liebesszene in ihren Büchern ausblenden. Da kam die „wunderschöne“ Umschreibung ‚das Schiff fährt in den Hafen ein‘ zur Sprache und wurde ausgiebig und in allen Varianten verwendet. Der Tenor war im übrigen, dass alle drei nicht zu sehr ins Detail gehen.

 

Lit.Love 2018 Kate Morton

Kate Morton

 

TALK: Einblick in das „Kate Morton Universum“: Die Bestsellerautorin erzählt

Irgendwie stand mein Tag ganz im Zeichen von Kate Morton. Aber auch dieser Talk mit ihr war mitreissend. Es macht einfach Freude, ihr zuzuhören.

 

Lit.Love 2018 Kate Morton

Massen-Selfie mit Kate Morton

 

Blogger Lounge mit Catherine Aurel und Bettina Storks

Das war eine intime Runde mit fünf weiteren Bloggerkolleginnen, einer Mitarbeiterin des Verlags und den beiden Autorinnen. Catherine Aurel kannte ich schon von ihrer Lesung vor der Mittagspause. Bettina Storks hingegen habe ich zum ersten Mal erlebt. Sie hatte ihr Buch „Das geheime Lächeln“, in dem eine Journalistin auf den Spuren ihrer Großmutter im Paris der 30er Jahre wandelt, dabei.

Mir hat besonders gut gefallen, das ich an diesem Tag neben einem weltweiten Superstar am Autorenhimmel wie Kate Morton auch zwei „normale“ Autorinnen treffen durfte. Ich fand es sehr spannend zu sehen, worin die Unterschiede liegen. Z.B. arbeiten weniger prominente Schriftsteller (ich hoffe, die beiden werden mir die Bezeichnung „weniger prominent“ verzeihen, aber ich denke, jeder versteht, was ich meine) häufig unter verschiedenen Pseudonymen, um z.B. Geschichten aus unterschiedlichen Genres auf den Markt zu bringen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass man nach ein, zwei Flops ein Pseudonym „beerdigen“ kann, man kann auch verschiedene Marken schaffen, ohne den Leser zu verwirren.

Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir außerdem die Antworten zum Thema Covergestaltung. Wie wenig Mitspracherecht da ein Autor beim Verlag hat, weshalb es durchaus vorkommen kann, dass ein Autor dem Cover eines seiner Werke mit großer Abneigung verbunden ist. Stelle ich mir sehr frustrierend vor. Da schreibt man monatelang oder gar über Jahre an einem Buch, und dann gefällt es einem optisch überhaupt nicht. Andererseits denke ich auch, dass die meisten Verlage wissen, was sie tun, und marketingtechnisch ein geeignetes Titelbild auswählen.

 

LitLove 2018_LitLove Goodie Bag

Goodie-Bag

 

Und schon war meine „lit.Love 2018“ zu Ende. An der Stelle möchte ich mich herzlich bei „Random House“ für die Einladung zum „Meet & Greet“ und zur „Blogger Lounge“ bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich solch eine Gelegenheit auch in Zukunft wieder bieten würde. Es war mir eine Freude, bei der „lit.Love 2018“ dabei zu sein.

4 Kommentare

  1. 15. November 2018 / 16:46

    Hallo Steffi,
    das hört sich nach einem sehr erlebnisreichem und wunderschönen Tag an. Ich freue mich, dass du so schöne Erinnerungen machen durftest <3 Beim Buchyoga musste ich schmunzeln: Das war ja genau das Richtige für dich :o)))
    Ich freue mich, dass dein erstes Autorentreffen so unbeschwert und gut verlaufen ist. Ich wäre bestimmt auch sehr aufgeregt gewesen.

    Vielen Dank für diesen schönen Bericht und dass du den Tag anhand von Fotos mit deinen Leser/innen geteilt hast <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      18. November 2018 / 19:36

      Hi Tanja,
      das freut mich sehr, dass Dir mein Bericht gefallen hat. Ich hatte gehofft, dass es mir gut gelingt, diesen erlebnisreichen Tag auch an meine Leser herüberzubringen.

      Viele Grüße.

      Steffi

  2. 28. November 2018 / 17:39

    Hallo liebe Steffi

    Ich war auch da. Schade dass wir uns nicht gesehen haben. Oder soll ich sagen erkannt? Schöne Bilder hast du. Ein toller Bericht. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr.

    Liebe Grüße,
    Gisela

    • glimrende
      Autor
      28. November 2018 / 20:07

      Hallo Gisela,
      schade, dass wir uns auf der Lit.Love nicht gesehen/erkannt haben. Vielleicht beim nächsten Mal 🙂 .

      Es freut mich total, dass Dir mein Bericht gefällt.

      Herzliche Grüße.

      Steffi

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