|Leseliebe| „Liebe braucht nur zwei Herzen“ von Judith Wilms

Eins vorneweg: der Titel „Liebe braucht nur zwei Herzen“ von Judith Wilms hört sich weit kitschiger an, als die Geschichte tatsächlich ist. Mich hat an der Beschreibung des Romans angesprochen, dass es keine reine „Chick Lit“-Geschichte ist, sondern die Elemente Liebe und Minimalismus kombiniert. Der Ansatz klang für mich spannend. Wie gut diese Mischung tatsächlich gepasst hat, davon möchte ich Euch in dieser Rezension erzählen.

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Liebe braucht nur zwei Herzen von Judith Wilms

 

Minimalismus in allen Lebenslagen

Liv reist als Minimalismus-Bloggerin und „Ausmistexpertin“ stilecht mit wenig Gepäck durch die die Weltgeschichte. Als ihr einige Aufträge wegbrechen und finanziell ein Engpass droht, findet sie sich unversehens in ihrem alten Kinderzimmer wieder. Plötzlich muss sie sich nicht nur ihrer Familie stellen, die sie nach dem Krebstod der Mutter vor ca. 10 Jahren beinahe fluchtartig verlassen hat. Denn auch der Nachbarssohn Flo, mit dem Liv einst eng verbunden war, sucht sich just jenen Moment aus, um vorübergehend wegen seiner kriselnden Ehe wieder bei den Eltern einzuziehen. Bald fragt sich Liv, ob es wirklich richtig ist, nicht nur auf viele körperliche Gegenstände sondern auch auf die Liebe in ihrem Leben zu verzichten…

 

„Spezieller“ Hauptcharakter

In meinen Augen ist Liv eine eher ungewöhnlich angelegte Protagonistin. Ihre Meinungen zum Thema Minimalismus und der Liebe („eine biochemische Reaktion wie Kotzen“) sind sehr radikal. Das macht es manchmal etwas schwer, sie zu mögen und sich mit ihr zu identifizieren. Andererseits fand ich es gerade deshalb spannend, von ihrer Weltsicht zu lesen. Tausendmal lieber als diese weiblichen Hauptrollen, für die das Leben erst komplett ist mit einem Mann an ihrer Seite, ist mir Liv allemal.

Dass ihr Verhältnis zu den Männern in ihrem Leben nicht absolut im Fokus stand und dass das Thema „Ausmisten“ in Kombination mit „wie viele materielle Dinge braucht der Mensch im Leben?“ eine genauso wichtige Rolle gespielt hat, finde ich super. Das macht „Liebe braucht nur zwei Herzen“ zu einem Roman, der sich von der Masse abhebt. Gut gefallen hat mir auch, dass bis zum Schluss nicht sicher war, wie die Geschichte ausgehen wird. Etwas, was in diesem Genre eher selten der Fall ist.

 

Liebe braucht nur zwei Herzen von Judith Wilms

 

Der Junge von nebenan

Den „Nachbarsjungen“ Flo mochte ich gerne. Mir hat es gefallen, ihn auf seiner Reise vom unbekümmerten Abiturienten zum vielbeschäftigten Marketingmenschen und jungen Vater zu begleiten. Im einen Moment stand uns gefühlt die Welt offen und im nächsten rennen wir alle im selben Hamsterrad…

 

Kleiner Kritikpunkt

Manchmal hat mir in der Geschichte ein bisschen das Tempo gefehlt. Ich war nicht immer gleichermaßen gefesselt und wollte unbedingt weiterlesen.

 

Fazit

Von diesem kleinen Kritikpunkt abgesehen, kann ich „Liebe braucht nur zwei Herzen“ als Unterhaltungsroman mit einer Prise Liebe und vielen Infos zum Thema Minimalismus allen interessierten Lesern empfehlen. Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt. Denn zu viele materielle (und manchmal auch ideelle) Dinge im Leben sind schwierig – zu wenige sind aber auch nicht ideal.

 

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