|Leseliebe| Lesemonat Oktober 2024

Auch im Lesemonat Oktober 2024 bin ich meiner Standardanzahl von 6 gelesenen Büchern treugeblieben. Nur die Aufteilung weicht von den anderen Monaten 2024 ab, denn ich habe erstmals mehr E-Books als klassische Bücher gelesen: 3 E-Books, 2 klassische Bücher und 1 Hörbuch. Obwohl es kein Jahreshighlight zu vermelden gibt, bin ich qualitativ mit meinem Lesemonat Oktober 2024 zufrieden. Vor allem weil ich mit Fantasy, Autobiografie, Krimi und Romance ziemlich divers gelesen habe.

 


 

Jahreshighlight

Fehlanzeige

 


 

Super gute Bücher

 

Lesemonat Okrober 2024_Haunted Reign_Louis & Dima

 

„Haunted Reign“ von Mona Kasten
  • Zoey King beginnt langsam, ihre neue Rolle als Wirkerin der Todesmagie anzunehmen. Sie entschließt sich sogar dazu, am Jahresabschluss-Turnier teilzunehmen, um ihre schulische Leistung zu verbessern. Doch dann beginnt dieses Turnier, zu einer echten Gefahrenquelle für Leib und Leben zu werden. Und auch Zoeys Herz ist angeknackst, denn sie möchte für diesen einen Jungen so viel mehr sein, als nur ein Nachhilfeprojekt…
  • zweiter und finaler Band der „Everfall Academy“-Reihe
  • leichte „Dark Academia Vibes“ und ebenso leichte Fantasy-Elemente

Ich weiß, dass es einige eher enttäuschte Rezensionen zu dieser Dilogie gibt. Dass viele, die deutlich jünger sind als ich selbst, schreiben, dass sie sich „zu jung“ für diese Reihe gefühlt haben. Dem kann ich mich nicht anschließen. Ich liebe Internatsgeschichten seit Kindertagen und freue mich über jedes Buch, das in dieser Welt spielt. Und während epische Schlachten mich langweilen, ist eine simpel gehaltene Fantasywelt genau mein Ding. Deshalb wurde ich von „Fallen Princess“ und „Haunted Reign“ kein bisschen enttäuscht. Ich möchte an der Stelle auch nicht vergessen zu erwähnen, dass ich Zoey als Protagonistin mochte. Ich fand sie weder unangemessen zickig noch verwöhnt sondern sympathisch. Deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für diese Dilogie – zumindest für alle, die kein „High Fantasy“ erwarten.

 

„Luis & Dima – Forever Our Beginning“ von Kai Spellmeier
  • ein Buch, das als Adventskalender mit einem Kapitel pro Tag gelesen werden kann
  • einerseits ein kitschig schönes Weihnachtssetting in einer Stadt, die alles auf das Fest der Liebe auszurichten scheint
  • andererseits eine realistische Liebesgeschichte zwischen zwei Jungs, die sich ihrer Sexualität und dem Umgang mit derselben nicht immer sicher sind

Ich habe alles an diesem Weihnachtsbuch geliebt. Für mich hatte „Luis & Dima“ genau die richtige Mischunga aus Weihnachtskitsch und Realismus. Müsste ich die Verlagskampagne für dieses Buch gestalten, würde mein Claim „für Fans von Heartstopper!“ lauten.

Meine ausführliche Rezension findet Ihr hier.

 


 

Gute Bücher

 

Lesemonat Okrober 2024_Gebt mir etwas Zeit_Hape Kerkeling

 

„Gebt mir etwas Zeit“ von Hape Kerkeling
  • Hape Kerkeling erzählt von seinem während der Pandemie neuentdeckten Hobby „Ahnenforschung“
  • Hieraus entspinnt sich eine ungewöhnliche Mischung aus Autobiografie und in Teilen fiktionalem Rückblick auf die Vorfahren der Kerkelings sowie eine Hommage an Hapes Oma.
  • Habe ich im Buddy Read gelesen , die zweite Rezension findet ihr hier, und ich finde, „Gebt mir etwas Zeit“ eignet sich perfekt für das gemeinsame Lesen.

Unabhängig von „Gebt mir etwas Zeit“ muss ich an dieser Stelle unbedingt erwähnen, wie unglaublich stark ich es finde, wie Hape Kerkeling in diesen schrecklichen Zeiten seine Stimme erhebt. Denn genau solche Menschen, die überlegt vorgehen und fern jedes Fanatismus stehen, brauchen wir so, so dringend. Menschen wie er geben mir – zumindest ein klitzekleines bisschen – den Glauben an die Menschheit zurück. Umso schwerer fällt es mir, auszuhalten, wenn er in Interviews – wie dem im Podcast „Hotel Matze“ – durchklingen lässt, wie wenig Optimismus noch in ihm selbst vorhanden ist. Seit letzter Woche muss jedoch auch ich akzeptieren, dass er recht hat. Dass die Lage genauso traurig ist, wie Hape Kerkeling sie schön länger empfindet.

Während ich die Kapitel, in denen Hape Kerkeling die Welt seiner Vorfahren auferstehen lässt, teilweise als etwas langatmig empfunden habe, fand ich den Blick zurück in seine eigene Vergangenheit unglaublich stark. Er schildert seine Anfänge im verstaubten deutschen TV der 1980er Jahre, als er gezwungen wurde, seine Sexualität zu verleugnen. Parallel dazu erzählt er von seiner großen Liebe zu einem Niederländer, die in Zeiten von AIDS keine einfache war. In mir wurde der Wunsch nach einer kompletten Hape-Autobiografie geweckt.

Eine Sache in „Gebt mir etwas Zeit“ schenkt mir auf verquere Weise einen Funken Hoffnung: denn die Tatsache, dass es in den 1980er Jahren AIDS-Leugner gab (WTF, so viele Tote und das ganze soll eine „normale“ Grippe o.Ä. gewesen sein?!), zeigt mir, dass die Menschheit auf Krisen immer auf dieselbe Weise reagiert. Nicht besser, aber auch nicht schlechter.

 

Lesemonat Okrober 2024_Sixteen Souls_Lückenbüßer

 

„Sixteen Souls“ von Rosie Talbot
  • Seit einer Nahtoderfahrung, bei der er beide Beine verloren hat, kann Teenager Charlie Geister sehen. Eine Gabe, auf die er gut und gerne verzichten könnte.
  • Entsprechend überrascht ist Charlie, als er Sam kennenlernt, der diese Gabe mit ihm teilt, aber viel offensiver damit umgeht.
  • Als immer mehr Geister verschwinden, befinden sich Charlie und Sam plötzlich auf einer abenteuerlichen Reise, die ihnen nicht nur unbekannte Dinge aus der Geisterwelt offenbart, sondern auch die beiden näher zueinander aber auch an den Rande der Katastrophe bringt…

Die Mischung aus queerer Liebesgeschichte und urbanem Geisterabenteuer hat mir gut gefallen. Trotzdem bin ich nicht allzu schnell durch dieses Buch gekommen. Was zum einen daran liegt, dass mich Kampfszenen und immer neue Fantasycharaktere schnell langweilen, zum anderen war dieses Jugendbuch wesentlich brutaler und blutrünstiger, als ich erwartet hätte.

Hier entlang zu meiner ausführlichen Rezension.

 

„Lückenbüßer“ von Klüpfel & Kobr
  • Klufti will in die Lokalpolitik! Erst nimmt er seinen Job als Listenfüller für die anstehende Gemeinderatswahl nicht allzu ernst, doch als er mitbekommt, dass auch sein „Frenemy“ Dr. Langhammer kandidiert, ist sein Ehrgeiz geweckt.
  • Natürlich bietet so ein Wahlkampf auch jede Menge Möglichkeiten für Klufti, mit dem Kopf voraus in das eine oder andere Fettnäpfchen zu springen. Zum Glück lernt er aufgrund seiner aktuellen Mordermittlungen einen Bundesminister a.D. kennen, der ihn mit wertvollen Wahlkampftipps versorgt.
  • eher Gesellschaftskritik mit humorvollem Anstrich denn Krimi

Ich ziehe meinen Hut vor Volker Klüpfel und Michael Kobr, dass sie es gewagt haben, sich in „Lückenüßer“ so klar politisch zu positionieren. Für mehr Nächstenliebe und gesunden Menschenverstand und weniger Populismus. Obwohl der Mordfall für meinen Geschmack komplexer hätte ausfallen können, wurde ich wieder bestens unterhalten und habe den Lokalkolorit (dieses Mal inklusive Oberstdorf und Ofterschwang) sehr gemocht.

Meine komplette Rezension findet Ihr hier.

 


 

Not My Cup of Tea

 

Lesemonat Okrober 2024_Mile High_Liz Tomforde

 

„Mile High“ von Liz Tomforde
  • Eishockey-Bad Boy versucht curvy Stewardess auf den Flügen zu und von den Spielorten zu erobern.
  • Die darf jedoch nichts mit einem Spieler anfangen, sonst würde sie ihren Job verlieren. Außerdem ist ihr der Bad Boy natürlich viel zu doof und sie glaubt auch nicht daran, dass sie sein Bodytype sein könnte.
  • Er gibt trotzdem nicht auf und irgendwann beginnt sie zu begreifen, dass dieses Bad Boy-Ding nur Fassade ist, und er eigentlich einer von den Guten ist, der Benachteiligten hilft und Hunde liebt…

Der Anfang von „Mile High“ war grandios. Ich habe die kleinen, verbalen Schlachten zwischen Stevie und Zander GELIEBT. So sehr, dass ich das Buch direkt einer Freundin empfohlen habe. Leider musste ich ca. in der Mitte des Buches Abbitte leisten. Denn da war ich an einem Punkt, wo ich keine Ahnung hatte, was „Mile High“ noch zu erzählen hat. Für mich war die Geschichte auserzählt, ich war gelangweilt und der Spice war mir obendrein zu ausgelutscht. Was für ein Absturz. Von Highlight zu „das ist nix für mich“ auf wenigen Seiten. Ich habe trotzdem durchgezogen, werde die Reihe von Liz Tomforde aber nicht weiterverfolgen.

 


 

Das war mein Lesemonat Oktober 2024! Ich bin gespannt, was der Lesemonat November 2024 bringen wird. Ich habe mir selbst eine kleine Challenge gesetzt und versuche, jeden Tag 100 Seiten zu lesen.

 

2 Kommentare

  1. 17. November 2024 / 17:29

    Hallo liebe Steffi,

    ah, wie schade, dass dir Mile High nicht gefallen hat. Ich hatte es auch schon im Blick. Habe allerdings auch noch nicht allzu viele Meinungen dazu gelesen. Ich glaube, das Buch fliegt erstmal wieder von der Merkliste.

    Und ich freue mich, dass dir die „Everfall Academy“-Reihe von Mona Kasten so gut gefallen hat. Ich mag Mona Kastens Schreibstil und habe auch mit dieser Reihe geliebäugelt. Ein Kandidat, der scheinbar dringend mal von der Wunschliste befreit werden sollte.

    Alles in allem klingt es nach einem sehr schönen und abwechslungsreichen Lesemonat. Eine gute Mischung zwischen Fantasy, Lovestory, Geschichten, die auf Weihnachten einstimmen und Biografie. Ich drücke die Daumen, dass es im November genauso weitergeht!

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      19. November 2024 / 16:45

      Hallo Tanja,

      also „Mile High“ hat mir ab einem bestimmten Punkt echt gar nicht gefallen. Wobei das Buch natürlich trotzdem viele Fans hat. Aber ich denke es ist schon eher etwas für Leserinnen, die gerne BookTok-Hype-Romance-Bücher lesen. Also mit eher mehr Spice.

      Die „Everfall Academy“-Reihe wird Dir gefallen, wenn Du mit der richtigen Erwartung ran gehst. Es ist halt eher ein Jugendbuch denn High Fantasy. Der Schreibstil von Mona Kasten ist wie immer top. Mir hat vor allem das Internatsfeeling gefallen.

      Viele Grüße

      Steffi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu