|Leseliebe| Lesemonat Januar 2024

Den Lesemonat Januar 2024 habe ich vor allem dazu genutzt, um Neuerscheinungen direkt nach deren Kauf zu lesen. Außerdem konnte ich zwei Bücher beenden, die ich im letzten Jahr bei Gewinnspielen auf Instagram gewonnen habe. Insgesamt habe ich im Lesemonat Januar 2024 die solide Anzahl von 7 Büchern gelesen. Diese teilen sich auf in 5 klassische Bücher, 1 E-Book und 1 Hörbuch.

Apropos Hörbuch, die Anzahl der gehörten Bücher wird in naher Zukunft voraussichtlich zurückgehen. Denn ich habe mein Bookbeat-Abo zum Februar gekündigt. Nicht, weil ich diese App schlecht finde, sondern weil ich für mich persönlich feststellen musste, dass nur ganz spezielle Genres für mich als Hörbuch funktionieren: nämlich Krimis. Alles andere macht mir als Hörbuch nicht wirklich Spaß. Außerdem gibt es viel zu viele Bücher, die mir als Hörbuch „zu schade“ sind und die ich lieber „richtig“ lesen möchte.

 


Jahreshighlight

 

Lesemonat Januar 2024 Jetzt sind wir endlos von Gabrielle Santos de Lima

 

„Jetzt sind wir endlos“ von Gabriella Santos de Lima
  • nach Außen wirkt Manda wie eine junge Frau, die alle Blicke auf sich zieht, der kein Mann widerstehen kann.
  • innerlich ist sie jedoch total zerrissen, kämpft mit ihrem Körperbild und hat nach einer verkorksten Beziehung schon länger keinen Pinsel mehr angerührt, obwohl sie Künstlerin/Illustratorin ist
  • dem aufstrebenden Künstler Émil begegnet sie zum ersten Mal als dieser quasi splitterfasernackt in einem Café vor ihr liegt. Don’t ask, ich finde, das „Warum“ müsst ihr beim Lesen selbst herausfinden.

Was für eine berührende und mitreißende Geschichte rundum die wichtigen Themen mentale Gesundheit, Frenemies, Diet Culture und vieles mehr! Das mag sich auf den ersten Blick nach schwerer Kost anhören, ist es auch, aber trotzdem entwickelt „Jetzt sind wir endlos“ eine unglaubliche Sogwirkung und weiß durch die leisen Töne zu überzeugen. Hinzukommt, dass ich die Chemie zwischen Manda und Émil unschlagbar fand und besonders beeindruckt davon war, dass es Gabriella Santos de Lima gelungen ist, die spicy Szenen so in die Geschichte einzubauen, dass sie nicht nur dazu da waren, um den BookTok-Ansprüchen zu genügen. Nein, sie haben die Erzählung vorangebracht und haben an der jeweiligen Stelle perfekt gepasst. Das habe ich so nur selten gelesen.

Ich freue mich auf alles, was da noch von der Autorin kommen wird. Namentlich auf „That Girl“, das am 19.03.2024 erscheinen wird.

 


Super gute Bücher

 

Lesemonat Januar 2024 In Case We Trust von Tess Tjagvad

 

„In Case We Trust“ von Tess Tjagvad
  • Gracie stammt aus einer Anwältedynastie und heuert nach dem Studium trotzdem bei einer renommierten Kanzlei an, die zu ihrem übermächtigen Vater in Konkurrenz steht.
  • Ira hingegen kommt aus einfachen Verhältnissen und musste sich die Möglichkeit, ein Jurastudium überhaupt absolvieren zu dürfen, hart erkämpfen.
  • als die beiden gemeinsam auf einen Fall angesetzt werden, sind sie aus unterschiedlichen Gründen zunächst wenig begeistert. Doch nach und nach beginnen sie, Vertrauen zueinander zu fassen. Obwohl sie sich nie ganz sicher sind, ob der/die andere das Vertrauen wirklich verdient hat…

Ich mochte Tess Tjagvads bereits erschienene „New Adult“-Dilogie, die im Zirkusmillieu spielt, sehr gerne. Entsprechend begeistert war ich, als ich entdeckt habe, dass sie eine Trilogie veröffentlichen wird, die im juristischen Umfeld spielt. Liegt mir doch persönlich dieses berufliche Thema sehr Nahe.

„In Case We Trust“ konnte mich in allen Belangen überzeugen. Zum einen mochte ich die empfindsame, mit Selbstzweifeln kämpfende Gracie und den sensiblen Ira, der sich sehr bewusst ist, dass er aufgrund seiner Herkunft hart um jegliche Anerkennung kämpfen muss, sehr gerne. Zum anderen habe ich die Kombination aus „Work Place“-Romance und Kriminebenhandlung geliebt.

Für mich ein ganz besonderes Buch, das bei mir viel Vorfreude auf Band 2 „In Case We Dare“, der am 31.05.2024 erscheinen wird, ausgelöst hat. Die Charaktere, die im Fokus stehen werden, klingen in meinen Augen extrem vielversprechend.

 

 

Lesemonat Januar 2024_If We Were Villains_Männer töten

 

„If We Were Villains“ von M. L. Rio
  • einer DER Klassiker des Subgenres „Dark Academia“ inklusive diverser Shakespeare-Anleihen
  • die Geschichte wird in Rückblenden und aktuellen Kapiteln aus Sicht eines von sieben ehemaligen Studierenden eines auf Shakespeare ausgerichteten Schauspiel-Colleges erzählt.
  • eigentlich sind die sieben befreundet. Nach und nach zeigen sich jedoch Risse in dieser Freundschaft, die irgendwann zu Gräben werden und die sieben auf eine Katastrophe zusteuern lassen.

Ein Roman wie eine Tragödie von Shakespeare – mit ganz vielen dramatischen Wendepunkten und Intrigen. Mir hat der Spannungsaufbau von „If We Were Villains“ unglaublich gut gefallen. Denn obwohl irgendwann klar war, worauf alles hinauslaufen wird, war es trotzdem unglaublich spannend, den Weg zu diesem Tiefpunkt zu verfolgen und auf die Auflösung hinzufiebern.

Außerdem war ich positiv überrascht, dass alle sieben beteiligten Personen trotz ihrer teilweise fragwürdigen Charaktereigenschaften auch liebenswerte Seiten hatten. So dass ich mit allen mitgelitten habe. Ein ganz tolles Buch, das in mir den Wunsch erweckt hat, mehr über Shakespeare zu lernen.

Ich habe das Buch im Buddy Read mit einer Freundin gelesen und wahrscheinlich sollten wir uns irgendwann mit  „The Secret History“ von Donna Tartt beschäftigen – dem zweiten großen Klassiker des „Dark Academia“-Subgenres…

 

„Männer töten“ von Eva Reisinger
  • Utopie aus Österreich (= dem Land der Frauenmörder, wie böse Zungen behaupten)
  • wohin sind all die Männer verschwunden, die in Engelhartskirchen plötzlich wie vom Erdboden verschluckt sind?
  • und warum hat dieses oberösterreichische Dorf eine katholische PfarrerIN?

Was für ein wilder Ritt ist dieses Buch bitte? Manchmal ziemlich abgedreht aber auch mit einer starken Botschaft und viel Tiefgang. Die Szenen zum Thema sexueller Missbrauch haben mich – ohne dass sie reißerisch oder zu explizit gewesen wären – wahnsinnig bewegt.

Hier entlang zu meiner ausführlichen Rezension.

 

 


Gute Bücher

 

Lesemonat Januar 2024 Blackbird Academy von Stella Tack

 

„Blackbird Academy – Töte die Dunkelheit“ von Stella Tack
  • Leaf führt ein stinknormales Leben zwischen Kellnerjob und Partylife mit ihren Freundinnen
  • nach einem fatalen „One Night Stand“ macht ihr Leben jedoch eine 180-Grad-Wendung und sie findet sich plötzlich in der abgeschotteten „Blackbird Academy“ wieder, wo sie zur Exorzistin ausgebildet werden soll. Ach ja, ihren Körper muss sie zudem mit einer weiteren „Person“ teilen, was ihr das Vergnügen verschafft, deren Stimme in ihrem Kopf zu hören.
  • auch scheinen sämtliche Studierende plus das Lehrpersonal an der „Blackbird Academy“ Leaf zu hassen – mit wenigen Ausnahmen. Eine davon ist ihr knallharter Ausbilder Falco. Der hinter seiner unnahbaren Fassade ein weiches Herz verbirgt…

Stella Tack kombiniert in ihrem „High Fantasy“-Debüt den typisch sarkastischen Witz ihrer romantischen Bücher mit ernsten, beinahe brutalen Szenen und einem recht komplexen World Building. Ich mochte diese Kombi sehr gerne und vor allem zwei der Nebenfiguren sind mir richtig ans Herz gewachsen. Trotzdem hatte ich auch bei diesem Buch aus dem Genre Fantasy wieder das Problem, dass ich bei diesem Genre öfters habe: Kampfszenen und ähnliches langweilen mich. Nicht weil sie schlecht gemacht wären. Sondern weil es mir generell schwerfällt, bei solchen Passagen nicht abzuschweifen. Mir ist es an der Stelle wichtig zu sagen, dass das mein ganz persönliches Problem ist – und nichts mit der Qualität von Stella Tacks Buch zu tun hat. Das hat mir aufgrund der Mischung aus ernsten und leichten Momenten trotzdem gut gefallen.

 

Lesemonat Januar 2024_Coldhart_Grenzfall

 

„Grenzfall – in den Tiefen der Schuld“ von Anna Schneider
  • am Ende des vorangegangenen Bandes verschwindet Roza Szabo, die einzige Kollegin, der der brummige Kommissar Krammer aus Wien vertraut, nach mehreren Anschlägen auf ihr Leben. Panisch macht er sich auf der Suche nach ihr – immer getrieben von der Angst, dass Roza selbst auf die dunkle Seite der Macht gewechselt sein könnte.
  • nachdem erneut Spuren auf die deutsche Seite der Grenze an den Walchensee führen, unterstützt Alexa Jahn ihren österreichischen Kollegen, zu dem sie mittlerweile eine ganz besondere Verbindung hat.
  • die Ermittlungen führen die beiden zu einem grausamen und menschenverachtenden Gewerbe

Ich kann es an dieser Stelle unumwunden sagen: die „Grenzfälle“ von Anna Schneider haben sich über das letzte Jahr zu meinen absoluten Favoriten im Genre Krimi entwickelt. Denn alle Fälle aus der Feder der Autorin sind unglaublich spannend, komplex und haarscharf an der Grenze, bevor es mir zu brutal wird.

Beim aktuellen Fall hat mich besonders beschäftigt, dass er aufzeigt, wie sehr der lasche Umgang des deutschen Gesetzgebers mit dem Thema Prostitution das Leben von tausenden Frauen negativ beeinflusst. Mir wurde beim Hören beinahe schlecht, wenn es darum ging, wie sehr Frauen allem schlechten dieser Welt ausgeliefert sind, wenn sie in einer Region leben, in der Krieg und/oder Armut herrschen. In solchen Momenten ist es wirklich schwer, nicht den Glauben an die Menschheit zu verlieren.

Trotzdem freue ich mich schon sehr auf den nächsten „Grenzfall“. Dass es den geben wird, scheint ziemlich sicher. Zumindest endete der aktuelle Band erneut mit einem Cliffhanger. Der mich sehr neugierig gemacht hat.

 

„Coldhart – Strong & Weak“ von Lena Kiefer
  • nach der brutalen Entführung, die er als Kind durchleiden musste, hat Elijah Coldwell seinen ganz persönlichen Weg gefunden, um mit diesem Trauma umzugehen: Fokus auf Studium und Arbeit in der Städteplanung, viel Sport und sich auf keinen Fall verlieben und damit verletzlich machen.
  • Felicity möchte als „Street Art“-Künstlerin durchstarten und verlässt deshalb das sonnige L.A. um in New York zu studieren. Doch die Stadt empfängt sie nicht gerade mit offenen Armen. Ihre WG ist eine Absteige, das Verhältnis zu dem erst kürzlich in ihr Leben getretenen Vater und ihren Halbschwestern ist kompliziert und an der Uni findet sie keinen Anschluss.
  • als Felicity und Elijah aufeinandertreffen fliegen trotz denkbar schlechter Vorzeichen die Funken. Und irgendwie scheint ihr Schicksal miteinander verwoben zu sein, denn die beiden begegnen sich in dieser großen Stadt immer wieder…

Ich habe mich riesig gefreut, als ich erfahren habe, dass Elijah seine eigene Geschichte bekommt. Denn er war in der „Coldhart“-Trilogie mein liebster Charakter. Ich mag es sehr, was Lena Kiefer in diesem Spin-Off aus dem kleinen Jungen gemacht hat und ihr Schreibstil war wie immer billant.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich trotzdem: mir war das Ende von Band 1 zu klischeehaft und hervorsehbar (denn genau DAS passiert immer, wenn eine beteiligte Person meint, nie wieder lieben zu können/ zu dürfen) und auch ein paar mehr fliegende Funken zwischen Felicity und Elijah hätten es gerne sein dürfen.

Natürlich bin ich bei Band 2, der am 28.05.2024 erscheinen wird, wieder mit am Start. Denn die New Yorker High Society-Welt, die Lena Kiefer gebaut hat, liebe ich sehr.

 


Not My Cup of Tea

Fehlanzeige

 


 

Das war mein Lesemonat Januar 2024! Auf in den Lesemonat Februar, der hoffentlich eben so viele tolle Geschichten für uns alle bereithalten wird.

 

2 Kommentare

  1. Hallo liebe Steffi,
    da hast du im Januar aber fleißig gelesen. Mein Jahr ist auch richtig gut gestartet, sowohl was die Anzahl der gelesenen Bücher betrifft, als auch was die Bewertung anbelangt. Da waren einige Volltreffer mit dabei.

    Blackbird Academy … auf diese Geschichte freue ich mich auch schon sehr. Befindet sich auch schon auf dem Reader. Ich habe im Januar Ever & After gelesen. Auch dieser Auftakt ist schon recht brutal und blutig. Hast du diesen Reihenauftakt von Stella Tack auch schon gelesen?

    Ich wünsche dir einen ganz wundervollen und lesereichen Februar.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      18. Februar 2024 / 13:44

      Hallo Tanja,
      auf Deine Meinung zu „Blackbird Academy“ bin ich sehr gespannt.

      „Ever & After“ steht bislang nicht auf meiner Leseliste, dass ich kein großer Märchenfan bin. Ich bin da ein bisschen „traumatisiert“ aus Kindertagen, als ich vor vielen Märchen Angst hatte.

      Ich wünsche Dir ebenfalls einen tollen Februar.

      Viele Grüße

      Stefanie

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