Heute mal wieder in der „better late than never“-Version: mein Lesemonat August 2025. Warum so spät? Ich war von Ende August bis Anfang September im Urlaub (mein Reisetagebuch findet Ihr hier auf dem Blog) und danach musste ich mich erst einmal auf die Arbeit konzentrieren. Aber jetzt möchte ich Euch meine 6 gelesenen Bücher präsentieren. Diese teilen sich auf in 4 klassische Bücher und 2 E-Books. Darunter ein Jahreshighlight einer Autorin, die mir über die letzten Jahre sehr ans Herz gewachsen ist. 5 Bücher waren auf Deutsch und 1 auf Englisch.
Die verwendeten Bilder stammen von einem Kurztrip zur Landesgartenschau im Tal X zwischen Baiersbronn und Freudenstadt, den ich gemeinsam mit meiner Mama unternommen habe.
Jahreshighlight
„Fleur de Lavande – Wie Du liebst“ von Gabriella Santos de Lima
- Autorin Viola flieht vor dem Ende ihrer Beziehung und dem durch ihre Schwester begangenen Verrat nach Südfrankreich. Auf dem Weg dorthin hilft ihr ausgerechnet Lucas, der Bruder ihrer besten Freundin, mit dem Viola ein negatives Erlebnis aus ihrer Vergangenheit verbindet, aus einer unangenehmen Situation.
- Angekommen auf dem Anwesen von Lucas Familie laufen die beiden sich immer wieder über den Weg. Geplagt von privaten und beruflichen Selbstzweifeln, versucht Viola einen Sommer voller Leichtigkeit zu leben – mit mäßigem Erfolg. Allein die geheimen, nächtlichen Treffen mit Lucas, die sich plötzlich und unerwartet einschleichen, lassen Viola sich lebendig fühlen.
- Aber kann das gutgehen? Denn auch Lucas scheint ein dunkles Geheimnis mit sich herumzutragen.
Dass dieses Buch so, so gut war, sollte mich eigentlich nicht überraschen. Schließlich liebe ich traditionell alles, was Gabriella Santos de Lima schreibt. Aber ich finde, hier hat sie sich noch einmal selbst übertroffen. Egal, ob es die sensible Art ist, mit der sie Lucas‘ Problem anpackt oder der tiefe Einblick, den sie uns allen in die Buchbranche gewährt. Darüber hinaus konnte mich auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Viola & Lucas und der gesamte Aufbau der Geschichte überzeugen.
Definitiv eins der besten Bücher, die ich im Jahr 2025 bislang gelesen habe.
Sehr gute Bücher
„Das Gefühl von Unendlichkeit“ von Austin Taylor
- Dieses Buch musste ich schon allein aufgrund des wunderhübschen, deutschen Covers und der besonderen Haptik unbedingt haben. Außerdem haben mich die Vergleiche mit „Eine Frage der Chemie“ und „Morgen, morgen und wieder morgen“ neugierig gemacht.
- Zoe kommt aus einer Familie, die alles der Wissenschaft unterordnet. Wenig überraschend landet sie an der Uni in diesem Bereich. Dort lernt sie Jack kennen, der ebenfalls ein Chemie-Nachwuchstalent zu sein scheint. Im Gegensatz zu Zoe hat er jedoch keinerlei familiäre Vorbilder und stammt aus armen Verhältnissen. Trotz der völlig unterschiedlichen Herkunft ist Zoe von Anfang an von Jack fasziniert.
- Als den beiden eine Entdeckung gelingt, die nicht nur in der Welt der Forschung als Sensation gefeiert wird, findet sich Zoe plötzlich in einer unternehmerischen Rolle wieder, in der sie mit von Investoren zur Verfügung gestelltem Venture Capital in Millionenhöhe jongliert. Kann das gutgehen?
„Das Gefühl von Unendlichkeit“ liefert einen superspannenden Einblick in die Welt der Wissenschaft und Forschung. Ich war fasziniert davon, wie idealistisches Forschertum und rein kapitalistische Interessen zusammenspielen. Zoe und Jacks Werdegang und die Spirale, in die beide hineinrutschen (oder sich vielleicht doch selbstbestimmt hineinmanövrieren?) fand ich ebenfalls – insbesondere aus psychologischer Sicht – sehr besonders.
Ein richtig gutes Buch, bei dem ich bestätigen kann, dass es mich an die unter Bullet Point 1 genannten Werke erinnert.
Gute Bücher
„Bestie“ von Joana June
- Zwei ungleiche Frauen – jede mit einer ganz eigenen Agenda – bilden eine neue WG.
- Mit der Zeit beginnen die Grenzen zwischen Feindschaft und Freundschaft zu verschwimmen. (Hinweis: deshalb auch der doppeldeutige – in meinen Augen brillante – Titel).
- Eine Frauenfreundschaft in Zeiten von TikTok, Tinder und toxischen Beziehungen.
Dem Debütroman von Joana June habe ich entgegengefiebert, denn ich mag ihre ästhetischen YouTube-Videos. Außerdem ist sie keine der Influencerinnen, die ein Buch nur deshalb veröffentlicht, „Weil man das halt so macht“, sondern es war schon immer ihr großer Traum, zu schreiben. Mich hat sie mit diesem Roman überzeugt, denn ich wurde von der Geschichte mitgerissen. An einer Stelle hatte ich Angst, dass „Bestie“ zu sehr ins Absurde abgleitet (Stichwort: „Hund“), aber diese Klippe wurde gekonnt umschifft.
Meine ausführliche Rezension findet Ihr hier.
„Das Versprechen eines Sommertages“ von Elena Sonnberg
- Hinter dem Pseudonym Elena Sonnberg verbirgt sich die bekannte (Jugendbuch-)Autorin Adriana Popescu. Von ihr habe ich z.B. „Ewig und eins“ gelesen und sehr gemocht.
- Isabelle möchte den Urlaub mit ihrer Familie bei ihren Eltern auf Mallorca genießen. Doch ausgerechnet in der „schönsten Zeit des Jahres“, lassen sich Isabelles Eheprobleme nicht mehr unter der Decke halten und ihr Mann glänzt durch (emotionale) Abwesenheit.
- Damit nicht genug, plötzlich sieht sich Isabelle einem ganzen Problemberg gegenüber: ihre Eltern scheinen immer gebrechlicher zu werden, ihr pubertierender Sohn spricht kaum mit ihr und dann taucht auch noch Ben auf, der beste Freund ihres kleinen Bruders. Mit dem sie einst den schönsten Sommer ihres Lebens verbracht hat, der ihr aber zu sehr Lebenskünstler war, um mit ihm den Rest ihres Lebens zu verbringen. Hält das Leben mit Anfang 40 eine neue Chance für Isabelle bereit?
Dieses Buch habe ich meiner Mutter geschenkt und sie konnte es kaum aus der Hand legen. Auch ich war am Anfang gefesselt und habe die Mallorca-Urlaubsvibes sowie die Schilderungen aus dem Leben einer WIRKLICH erwachsenen Protagonistin sehr gemocht. Doch irgendwann hat mich die Geschichte ein bisschen verloren und am Ende war ich weniger mitgerissen und eher gleichgültig. Trotzdem ein gutes Buch, und ich überlege, meiner Mutter den ersten Band „Die Bucht der Träume“ zu Weihnachten zu schenken.
„Goldcrest Manor – Velvet Meadows“ von Ivy Kaz
- Hat da jemand was von Pferden gesagt? Das muss ich lesen!
- Nach einem Reitunfall und der Diagnose Epilepsie ist Mackenzie vom Gestüt ihrer Familie in ländlicher Idylle in die Großstadt London geflüchtet. Nach Beendigung ihres Studiums kehrt sie zu ihrer Familie und den Pferden zurück.
- Doch auf „Goldcrest Manor“ hat sich einiges verändert. Das Gestüt steckt nach dem Verschwinden ihres Vaters in finanziellen Schwierigkeiten, Mackenzies Schwester scheint bedrückt und dann ist da auch noch der Nachbarsohn Julian, der Mackenzie seit dem Reitunfall die kalte Schulter zeigt. War es eine gute Idee, in dieses (Gefühls-)Chaos zurückzukehren?
Auch wenn mich die Begründung, warum Julian einst mit Mackenzie gebrochen hat, nicht überzeugt, hatte ich viel Spaß mit dieser Pferdegeschichte. Besonders gut gefallen haben mir die Einblicke in den Polosport und die vielfältigen Nebencharaktere. Das hatte für mich „Found Family“-Vibes. Ich bin bei Teil 2 ganz sicher wieder am Start.
Hier entlang zu meiner vollständigen Rezension.
„One Golden Summer“ von Carley Fortune
- Ich habe „Every Summer After“, das Debüt von Carley Fortune aus 2022, geliebt. Leider kam keiner ihrer folgenden Romane an diese Geschichte heran. Alle nicht schlecht, aber eben kein Jahreshighlight. Trotzdem gebe ich auch ihrer Veröffentlichung in 2025 eine neue Chance. Und vermutlich auch der in 2026… Irgendwann muss doch die Faszination aus 2022 noch einmal zurückkehren, oder?
- Alice kehrt gemeinsam mit ihrer Großmutter in das Haus am See zurück, in dem sie mit 17 den Sommer ihres Lebens verbrachte, der ihre beruflichen Weichen gestellt hat. Denn dort hat sie das erste perfekte Foto geschossen.
- Auf diesem Foto ist Charlie zu sehen – ein waschechter Frauenheld, der schon damals zahllose Mädchenherzen gebrochen hat. Ausgerechnet er schleicht sich im hier und jetzt in das Ferienleben von Alice. Ausgerechnet Alice, die im Leben ihrer Familie immer nur eine Nebenrolle gespielt hat, wird durch Charlie plötzlich zur Hauptfigur. Kann das gut gehen?
Am Anfang war ich richtig begeistert von „One Golden Summer“. Ähnlich wie „Das Versprechen eines Sommertages“ hat mich jedoch auch diese Geschichte irgendwann verloren. Denn es stand nicht mehr die Anziehung zwischen Alice und Charlie im Mittelpunkt. Stattdessen begann sich der gesamte Plot aufgrund der Wiederholung der immer selben Probleme im Kreis zu drehen. So dass mich „One Golden Summer“ am Ende unbefriedigt zurückgelassen hat. Schadeee…
Not My Cup of Tea
Fehlanzeige
Und hiermit ist nun auch der Lesemonat August 2025 Geschichte. Da der Lesemonat September 2025 schon weit fortgeschritten ist, kann ich bereits verkünden, dass auch dieser ein Jahreshighlight zu bieten hatte. Wir lesen uns…