Eigentlich bin ich kein Fan von skandinavischen Krimis oder Thrillern. Die sind mir häufig zu ernst oder blutrünstig. Deshalb wollte ich auch schon weiterscrollen, als ich „Gefährliche Mittsommernacht“ von Christoffer Holst entdeckt habe. Zum Glück hat mich (das untypisch freundliche) Cover angesprochen, und ich habe mir den Klappentext durchgelesen. Denn „Gefährliche Mittsommernacht“ ist alles andere als der typische „Scandi Thrill“.
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Schwedische Kleingartenidylle – und ein Mord
Klatsch-Journalistin Cilla verlässt das hektische Stockholm und sucht auf der idyllischen Schäreninsel „Bullholmen“ (ob die Ähnlichkeit zu „Bullerbü“ rein zufällig ist?!) in einer Kleingartensiedlung das große Sommerglück. Die Integration in die Schrebergartenkolonie verläuft schneller als erwartet, den Cilla wird von ihrer schrulligen Nachbarin direkt mit Beschlag belegt. Nur das mit der Idylle will nicht so richtig klappen, denn bereits in der ersten Nacht, die Cilla auf Bullholmen verbringt, geschieht ein Mord. Ausgerechnet Cilla ist die Letzte, die das junge Mordopfer lebend gesehen hat. Gemeinsam mit ihrer Nachbarin beginnt Cilla zu ermitteln. Obwohl deren ausgesprochen attraktiver Polizistensohn sich jegliche Einmischung in seine Ermittlungen verbietet…
Schwedisches Sommergefühl
Oh, dieser Schärenkrimi hat richtig Spaß gemacht! Denn „Gefährliche Mittsommernacht“ hat einiges vereint, was ich an unterhaltender Literatur mag: ein spannender Kriminalfall, ein bisschen Liebe und Leidenschaft, schrullige Charaktere und ganz viel Atmosphäre. Vor allem Letzteres hat diesen Schwedenkrimi für mich zu einem echten Highlight gemacht. Ich habe dieses heraufbeschworene Gefühl eines heißen schwedischen Sommers in den Schären von Seite 1 an geliebt. Gerade in der aktuellen Zeit, in der das Reisen keine Option ist, war es so schön für mich, zumindest in Gedanken nach Schweden zu reisen und einen typischen Sommer mit hellen Nächten, dem Meer und ganz viel Natur vor meinem geistigen Auge zu sehen.
Schwedische Sympathieträger
Cilla ist eine sympathische Protagonistin, die genau die richtige Mischung aus chaotischem Wesen und Intelligenz an den Tag legt. So habe ich zwar manchmal ob ihrer neugierigen „Ermittlungsarbeiten“ die Augen verdreht, aber sie ist mir nicht auf die Nerven gefallen. Polizist Adam ist so heiß und nachdenklich, dass man ihn am liebsten persönlich kennenlernen möchte. Was für ein „Hottie“.
Der Kriminalfall war nicht außergewöhnlich spannend oder originell aber trotzdem mitreißend und ausreichend im Fokus. Denn wenn ich eins nicht mag, dann sind es „leichtere“ Krimis, bei denen eine Anekdote rundum den Kommissar/Detektiv an die andere gereiht wird und der Kriminalfall nur noch in Nebensätzen Erwähnung findet.
„Schwedisches“ Fazit
Ihr seht, ich bin ehrlich begeistert von „Gefährliche Mittsommernacht“. Beim nächsten Band, der im August erscheinen wird, bin ich definitiv wieder am Start. Denn die Rückkehr nach Bullholmen kann ich schon jetzt kaum abwarten. So ein Sommer im Schwedenhäuschen ist einfach unschlagbar. Ob mit oder ohne Leiche…
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