|Leseliebe| „That Girl“ von Gabriella Santos de Lima

Wer meinen Lesegeschmack ein bisschen kennt, weiß, dass ich großer Fan von Gabriella Santos de Lima bin. Sie gehört für mich in die Kategorie Autorinnen, von denen ich unbesehen alles lesen würde. Entsprechend gefreut habe ich mich, als publik wurde, dass sie sich mit „That Girl“ in ein neues Genre wagt. Denn dieses Buch ist keine klassische „New Adult“-Romanze sondern ein zeitgenössischer Roman.

Werbung: das Buch habe ich bei vorablesen.de gewonnen.

That Girl von Gabriella Santos de Lima Rezension

 

„That Girl“ – die junge Frau von heute

Influencerin  Tess ist „That Girl“: eine junge Frau, die ihre Morgenroutine penibel einhält, Avocado-Brot frühstückt, Selbstliebe praktiziert, negativen Gefühlen mit Yoga & Meditation begegnet und dabei immer authentisch bleibt und das alles mit Ihren Followern teilt. Aber ist das die ganze Wahrheit?

Denn es gibt auch eine traurige, rohe, unperfekte Seite von Tess, die die Menschen im Internet nicht zu sehen bekommen (wollen).

Dann lernt sie Leo kennen. Leo, der älter ist als sie selbst und so wahnsinnig reif wirkt. Ist Tess auf dem Weg zu ihrem persönlichen Happy End?

 

Lebensnah und mitreißend

Obwohl ich eigentlich ein bis zwei Generationen zu alt bin, um mich selbst als „That Girl“ zu bezeichnen, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch innerhalb von 48 Stunden beendet. So sehr haben mich sowohl Gabriellas Schreibstil als auch die Geschichte von Tess mitgerissen. Außerdem habe ich mich in vielen Situationen ertappt gefühlt, denn auch ich neige manchmal dazu, dem Selbstoptimierungswahn zu verfallen und z.B. über ein Walking Pad am Schreibtisch nachzudenken, um bei der Arbeit die ominösen 10.000 Schritte zu sammeln.

 

Nicht nur für Gen Z prädestiniert

Apropos „eine Generation zu alt“, mich hat „That Girl“ in vielen Momenten an die „Wer ist eigentlich Paul?“-Reihe von Anette Göttlicher erinnert, die ich und meine Freundinnen in unseren frühen Zwanzigern verschlungen haben. Dort geht es ebenfalls um einen wankelmütigen potentiellen „Mann fürs Leben“, der die Protagonistin in allen Bänden (unnötig) auf Trab und Distanz hält (nie werde ich seinen „fucking Oleander“ vergessen).

Wahrscheinlich ist es typisch für Gen Z vs. Gen Y, dass „That Girl“ ernster und weniger leichtfüßig als die Bücher von Anette Göttlicher daher kommt. Ich bin mir sicher, dass diese Geschichte genau deshalb viele Frauen der Gen Z abholen wird. Denn wenn sogar ich mich von dem Buch verstanden gefühlt habe, wird es diese Generation erst recht tun. Schon allein, weil es einfach faszinierend ist, wieviele aktuell typische Verhaltensmuster und Trends Gabriella in „That Girl“ eingefangen hat. Mir schoss ständige der Gedanke „genauso machen es die Girls auf Instagram“ durch denk Kopf. Das macht das Buch wahnsinnig authentisch und lebensnah.

 

Spannungsbogen

Besonders gut gefallen hat mir zudem, dass bis zum Schluss nicht klar war, wie die Sache zwischen Tess und Leo enden wird. Das hat „That Girl“ wohltuend von klassischen Romance-Büchern abgehoben, bei denen qua Genre schon klar ist, wo die Reise hingeht.

 

Fazit

Jahreshighlight! Mich hat „That Girl“ sowohl super unterhalten als auch zu Nachdenken gebracht. Und genau dass ist es doch, was ein gutes Buch erreichen soll. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Geschichte aus der Feder von Gabriella Santos de Lima und hoffe sehr, dass sie auch weiterhin Bücher abseits des Mainstreams schreiben darf.

 

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