|Leseliebe| Lesemonat März 2024

Der Lesemonat März 2024 war ein wirklich guter, denn ich habe in Summe 8 Bücher gelesen. Darunter 6 klassische Bücher und 2 E-Books. Ein englisches Buch war leider keins darunter, so dass alle 8 Bücher auf Deutsch waren.

 

---

Jahreshighlight

 

 

„That Girl“ von Gabriella Santos de Lima

• Instagrammerin Tess ist „That Girl“: eine junge Frau, die ihre Morgenroutine penibel einhält, Avocado-Brot frühstückt, Selbstliebe praktiziert, negativen Gefühlen mit Yoga & Meditation begegnet und dabei immer authentisch bleibt und das alles mit Ihren Followern teilt. Aber ist das wirklich so?
• Denn es gibt auch eine traurige, rohe, unperfekte Seite von Tess, die die Menschen im Internet nicht zu sehen bekommen.
• Dann lernt sie Leo kennen. Leo, der älter ist als sie selbst und so wahnsinnig reif wirkt. Ist Tess auf dem Weg zu ihrem persönlichen Happy End?

Dass ich die Bücher von Gabrielle Santos de Lima liebe, ist kein Geheimnis. Mit „That Girl“ liefert sie in meinen Augen ihr Meisterstück ab. Denn dieses Buch ist kein klassisches „New Adult“ sondern eine sehr erwachsene Geschichte, in der es mit Leo zwar ebenfalls einen Love Interest gibt, es aber nie klar ist, wohin Tess & Leos gemeinsamer Weg führen wird.

Mich hat „That Girl“ in vielen Momenten an die „Wer ist eigentlich Paul?“-Reihe von Anette Göttlicher erinnert, die ich und meine Freundinnen in unseren frühen Zwanzigern verschlungen haben. Dort geht es ebenfalls um einen wankelmütigen potentiellen „Mann fürs Leben“, der die Protagonistin in allen Bänden (unnötig) auf Trab und Distanz hält (nie werde ich seinen „fucking Oleander“ vergessen).

Wahrscheinlich ist es typisch für Gen Z vs. Gen Y, dass „That Girl“ ernster und weniger leichtfüßig als die Bücher von Anette Göttlicher daher kommt.

„That Girl“ war für mich trotzdem (oder gerade deswegen?) ein Jahreshighlight, das ich im Lesemonat März 2024 innerhalb von 2 Tagen verschlungen habe. Ich wünsche mir, dass Gabriella mehr solcher Bücher schreiben darf.

 

---

 

Super gute Bücher

 

 

„Zeilenflüstern“ von Kyra Groh

• Workplace Romance in einer coolen Frankfurter Werbeagentur
• Texterin Klara ist neu im Business und deshalb dementsprechend unsicher. Trotzdem hat sie als Hörbuchliebhaberin die zündende Idee für eine Werbekampagne: erotische Kurzgeschichten sollen einer angestaubten Schokoladenmarke einen neuen Kundenkreis eröffnen.
• Klara kann ihr Glück kaum fassen, als ausgerechnet ihr liebster Hörbuchsprecher Noel für die erste Kurzgeschichte engagiert wird. Ohne zu ahnen, dass dieser mit diesem Job hadert, denn so ein Auftrag ist viel zu kommerziell für einen angehenden Theaterschauspieler…

Was für eine grandiose Geschichte! Ich liebes es, wie Kyra Groh ernste Themen – wie z.B. die Gehörlosigkeit von Klaras Eltern oder das toxisch, männliche Umfeld in Noels Elternhaus – mit ganz viel Leichtigkeit und Witz verbindet. Schon jetzt eine der besten Romanzen, die das Jahr 2024 vermutlich zu bieten hat.

Meine ausführliche Rezension findet Ihr hier.

 

„Infinity Falling – Change My Mind“ von Sarah Sprinz

• Holly und Ruben durften wir bereits in Band 1 als ewig sich streitende Manager von Schauspielerin Aven und Ex-Boyband-Star und Neu-Schauspieler Hayes kennenlernen.
• Enemies-to-Lovers-Geschichte in der eine immer kämpfende „Self-Made-Woman“ auf einen augenscheinlich super privilegierten Sprössling eines Medientycoons trifft.
• doch irgendwie verbindet die beiden doch mehr als ihre schwerverliebten Schützlinge…

Ich muss gestehen, dass ich zunächst nicht wirklich gut in die Geschichte hineingekommen bin und auch bis zum Ende nicht das Gefühl verloren habe, dass Holly & Ruben keinesfalls erst Mitte zwanzig sein können sondern mindestens Mitte dreißig sein müssen.

Und trotzdem haben mich Holly & Ruben sowie Sarah Sprinz‘ wie immer grandioser Schreibstil irgendwann gecatcht. Dazu beigetragen haben sicherlich auch die spannenden Abläufe am Filmset von „Infinty Falling“ – dem neuen Fantasy-Blockbuster – und die privaten Geheimnisse von Holly & Ruben.

Ich kann es kaum glauben, dass diese Trilogie am 27.08.2024 bereits in die letzte Runde geht.

 

---

 

Gute Bücher

 

 

„Belladonna – Gefährtinnen für immer“ von Paula Mattis

• Ostpreußen vor dem Zweiten Weltkrieg: Hanna wächst in behüteten Verhältnissen auf dem Trakehner-Gestüt ihrer Eltern auf
• sie fühlt sich allen Pferden eng verbunden, ein schwächliches Stutfohlen namens Belladonna wächst ihr jedoch besonders ans Herz
• langsam zeigen sich aus politischen und wirtschaftlichen Gründen erste Risse in der idyllischen Fassade und auch Hannas erste große Liebe, der rebellische Johann, treibt einen Keil zwischen Hanna und ihre Familie

Obwohl „Belladonna“ kein besonders dickes Buch ist, beinhaltet es eine beeindruckende Familiengeschichte vor historischer Kulisse einer längst vergangenen Zeit. Ich habe eine Schwäche für diese Art von Geschichten, seit ich als Kind die Bücher von Ilse Gräfin von Bredow verschlungen habe.

Besonders bewegt haben mich die letzten Kapitel, in denen klar wurde, was das Ende des Zweiten Weltkriegs für Ostpreußen bedeutet hat…

 

„Die Auszeit“ von Emily Rudolf

• die Clique rundum eine bekannte Influencerin urlaubt in einem abgelegenen Wellness-Ressort in den Alpen
• nach und nach offenbart sich, dass sich nicht alle Mitglieder der Clique freundschaftlich verbunden sind und auch das anwesende Personal scheint seine eigene Agenda zu haben
• die Situation eskaliert, als ein Unwetter das Ressort von der Außenwelt abschneidet – und eine Leiche gefunden wird

Nein, „Die Auszeit“ ist kein hochkomplexer oder blutrünstiger Thriller. Ja, es hat einen eher jugendlichen Touch und verbindet in gewisser Weise das Genre „New Adult“ mit dem des Thrillers. Aber genau diese Kombination macht „Die Auszeit“ zu einem perfekten Buch für Nicht-Thriller-Fans wie mich oder Thriller-Einsteiger*innen.

Mehr von mir zu dem Buch findet Ihr hier.

 

 

„Not Worth Saving“ von Marie Niebler

• Brooke kehrt eher unfreiwillig in ihre Heimatstadt an der neuseeländischen Westküste zurück, um sich ihrer (unrühmlichen?) Vergangenheit zu stellen.
• Der attraktive Noah fällt ihr im Reparier-Café ihres Vaters direkt ins Auge und weckt in ihr die Hoffnung, dass eine heiße Affäre mit ihm genau die Ablenkung bringen könnte, die Brooke dringend benötigt.
• Doch dann stellt sich heraus, dass er der beste Freund ihre Bruder ist. Besagter Bruder ist sowieso schon sehr schlecht auf Brooke zu sprechen. Um nicht in der Gunst ihres Bruders noch weiter zu fallen, muss sie sich unbedingt von Noah fernhalten…

Hmmm. Ich wollte dieses Buch unbedingt lieben. Denn der Schauplatz Neuseeland in Kombination mit Marie Nieblers locker-witziger Art zu schreiben, hörte sich perfekt an. Doch leider hat es mir zu lange gedauert, bis damit begonnen wurde, die Vergangenheit von Brooke und Noah aufzudecken. Zu lange wurde nur mit Andeutungen gearbeitet, so dass ich die Handlungsmuster der beiden (und insbesondere auch von Brookes Bruder) nicht nachvollziehen konnte. Und irgendwann wurde mir dann auch noch klar, dass Brooke & Noah in diesem ersten Band nicht auserzählt werden. Sondern dass sich der zweite Band der Dilogie um dasselbe Pärchen drehen wird. Ich bin also am Ende dieses ersten Bands noch immer ziemlich verwirrt und irgendwie ratlos. „Not Worth Saving“ ist bestimmt kein schlechtes Buch – aber auch so gar nicht das, was ich erwartet habe…

 

---

 

Außer Konkurrenz

Ich habe zwei Bücher zum Thema Yoga im Lesemonat März 2024 gelesen, weil ich einige offene Fragen im Kopf hatte (u.a. wollte ich ein Gespür dafür bekommen, was neben der im Westen stark im Fokus stehenden Asana-Praxis noch zum achtgliedrigen Yogaweg gehört).

 

---

 

Das war mein Lesemonat März 2024! Nun heisst es „volle Kraft voraus“ in den Lesemonat April 2023 – ein Monat, der uns hoffentlich nur wechselhaftes Wetter und keine unbeständigen Bücher bescheren wird.