Eigentlich wollten wir erst ein bisschen später in die Eishalle kommen und uns nicht das gesamte Feld im 2024 Nebelhorn Trophy Ladies Free Skating anschauen. Und wie ging es aus? Wie jedes Jahr. Wir saßen pünktlich zur ersten Läuferin in der Halle 😀
Leider war es insgesamt eine zähe Veranstaltung, da es außer der Gewinnerin keine andere Läuferin geschafft hat, eine fehlerfreie Kür zu laufen. Irgendwie haben auch besonders viele Läuferinnen in beiden Segmenten des Damenwettbewerbs Fehler beim Doppelaxel gemacht. Schade.
2024 Nebelhorn Trophy Ladies Free Skating
Josefin und Julia Brovall (Schweden)
Peinlich aber wahr, mir ist erst bei Bearbeitung meiner Fotos und der damit einhergehenden Zuordnung von Namen der Läuferinnen zu den Bildern aufgefallen, dass für Schweden zwei Mädels mit demselben Nachnamen (=Schwestern) am Start waren. Hinzu kommt, dass die beiden von den Helgesson Schwestern trainiert werden.
Die Kostüme der zwei fand ich so klasse, dass ich extra die Kamera ausgepackt habe, obwohl ich eigentlich erst später fotografieren wollte.
Seoyeong Wi (Südkorea)
Seoyeong Wi hat den typischen, eleganten aber in meinen Augen ein bisschen langweiligen Stil vieler koreanischer Läuferinnen. Irgendwie traut sich kaum eine von ihnen, nicht Yuna Kim nachzueifern.
Julija Lovrencic (Slowenien)
Erneut ein tolles Kostüm von Julija Lovrencic.
Olivia Lisko (Finnland)
Auch wenn es in der Kür nicht so gut lief für Olivia Lisko, mag ich ihren athletischen Stil und die Tatsache, dass sie eine andere Art von Eisläuferin verkörpert.
Kimmy Repond (Schweiz)
Wow, was für ein Comeback von Kimmy Repond. Zwar auch nicht komplett fehlerfrei, aber so viel besser als das Kurzprogramm. Deshalb sah sie am Ende auch so glücklich aus. Siehe zweites Foto.
Janna Jyrkinen (Finnland)
Seit sie beim Grand Prix in Finnland komplett auseinander gefallen ist, mache ich mir immer Sorgen um Janna Jyrkinen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie hier bei der Nebelhorn Trophy eine ordentliche Leistung zeigen konnte.
Hana Yoshida (Japan)
Irgendwie hatte ich so gar nicht damit gerechnet und konnte deshalb meinen Augen kaum trauen, als sie direkt mit einem wunderschönen dreifachen Axel ins Programm gestartet ist. Wow. Der sah so sicher aus, dass sich mancher männliche Läufer davon eine Scheibe abschneiden könnte.
Madeline Schizas (Kanada)
Madeline Schizas doing Madeline Schizas Things. Bisschen Licht und sehr viel Schatten. Sehr schade, denn vom Ausdruck her hat sie alles gegeben, siehe Foto.
Isabeau Levito (USA)
Irgendwie wirken beide Programme von Isabeau Levito – die ich eigentlich als Eisläuferin sehr gerne mag – in dieser Saison recht konservativ. So auch die Kür zu „Liebestraum“. Da empfinde ich die mittlerweile 33 Jahre alte (eeeeeek) Version von Mishkutienok & Dimitriev als deutlich innovativer. Trotzdem war es wie immer ein Genuss, Isabeau Levito zuzusehen. Vor allem in der Kür, in der sie kaum Fehler gemacht hat. Außerdem liebe ich es, dass man sich auf sie verlassen kann: sie hält die Spiral mehr als 5 Sekunden und ist deshalb Garant für ein schönes Foto.
Livia Kaiser (Schweiz)
Wie meistens grundsolide: Livia Kaiser.
Mone Chiba (Japan)
Mone Chiba konnte leider nicht an die Leistung aus dem Kurzprogramm anknüpfen. Trotzdem wieder ein schönes Programm.
Elyce Lin-Gracey (USA)
Wow! Zwei fehlerfreie Programme von Elyce Lin-Gracey! Dabei hat sie auch noch einen wunderschönen Laufstil. Für mich kam das aus quasi aus dem Nichts. Denn bei den letzten US Meisterschaften ist sie „nur“ 8. geworden und auch bei den Junioren Weltmeisterschaften stehen keine besonderen Ergebnisse für sie zu Buche. Aber hier scheinen die USA ein echtes Juwel bei den Damen zu haben.
Das war das 2024 Nebelhorn Trophy Ladies Free Skating Event und damit auch mein letzter Teil zur 2024 Nebelhorn Trophy. Mir hat es viel Spaß gemacht, mal wieder Live-Eiskunstlaufen zu schauen, zu fotografieren und darüber zu schreiben. Mal schauen, was diese Saison noch so bringen wird.
Ich würde mir für Isabeau wünschen, dass sie mal was „Modernes“ macht. Die klassischeren Sachen sind wohl ihre Komfortzone. Aber immerhin, das Kurzprogramm war beim ersten Wettbewerb der Saison noch Schwanensee…:D
Für Janna hat es mich sehr gefreut, dass sie langsam wieder in Form kommt. Ich glaub, sie ist vor der Saison 23/24 ordentlich gewachsen, und das hat sie wohl sehr aus dem Konzept gebracht und sie musste sich da erstmal wieder eingrooven.
Und Hanas Dreifachaxel…Träumchen 😀
Autor
Ja, Janna ist ziemlich gewachsen. Ähnlich wie Kimmy. Die ist ja eh riesig für eine Eisläuferin. Fand das so witzig, als sie am Ende der Gala mit den anderen Läuferinnen im Pulk stand. Zwei Köpfe größer. Finde es faszinierend, dass sie trotzdem diesen Sport betreiben kann. Ähnlich wie Nikolaj Memola.