Zum Abschluss der 2019 Artistic Gymnastics Worlds (oder auf Deutsch: den Weltmeisterschaften im Kunstturnen von Stuttgart) waren wir sonntags zu den Einzelgerätefinals noch einmal in der Halle.
Die Halle
Apropos Halle, es hat sich leider bestätigt, dass die Hanns-Martin-Schleyer-Halle nicht mehr ganz den neuesten Anforderungen entspricht. Zum einen vermute ich, dass die eine kurze Seite der Halle für eine Leinwand genutzt werden musste (und somit dort keine Zuschauerplätze untergebracht werden konnten), weil die Deckenhöhe für einen „Jumbotron“ in der Mitte der Halle (so einen hängenden Monitorwürfel) nicht ausreicht. Zum anderen ist ja letzten Sonntag kurzfristig noch einmal der Sommer ausgebrochen. Und es war so heiß in der Halle, dass ich wieder daheim regelrecht ausgetrocknet war. Das legt die Vermutung nahe, dass es entweder gar keine oder eine nur unzureichende Klimaanlage gibt. Ich hoffe auf letzteres, denn ich möchte mir nicht ausmalen, wie es für die Sportler gewesen sein müsste, wenn es unten auf dem Podium genauso heiß gewesen wäre.
Sprung / Herren
Eigentlich hat die Disziplin „Sprung“ noch nie zu meinen Favoriten gehört. Ich besitze ein Olympiabuch von 1972 (wenn Ihr richtig großartig choreographierte und elegant geturnte Bodenübungen sehen wollt, dann sucht mal online nach Videos von Olga Korbut und Ludmilla Turischtscheva (hier eine Ode an sie) von diesen Olympischen Spielen) und schon damals wurde die Disziplin „Sprung“ als „antiquiert“ bezeichnet. Wahrscheinlich hat die Umstellung auf den Sprungtisch die Disziplin von ihrem angestaubten Image befreien können. Zumindest live hat es richtig Spaß gemacht, den Sprung zu verfolgen.
Highlight war Nikita Nagorny mit seinen gewaltigen drei Drehungen.
Balken / Damen
Von dieser Disziplin saßen wir an diesem Tag am weitesten entfernt. Deshalb folgen hier nun auch meine schwächsten Fotos.
Die Mädels haben einen richtig guten Wettkampf geturnt, in dem es nur wenige Abstiege gab. Leider gehörte Sarah Voss, der ich vor Heimpublikum eine fehlerfreie Übung gegönnt hätte, zu den „Absteigerinnen“. Simone Biles war – wie erwartet – unantastbar sicher. Mir haben aber auch beide Chinesinnen sehr gut gefallen.
Die Siegerehrungen
An den Siegerehrungen saßen wir (im Gegensatz zum Donnerstag) sehr nah dran. Quasi sogar zu nah, denn wir saßen so halb HINTER dem Podium der Athleten.
Barren / Herren
Ich musste feststellen, Barren der Herren gehört nicht zu meinen Favoriten. Weder zum Anschauen noch zum Fotografieren. Beim Fotografieren könnte man theoretisch ca. 500 Bilder von Männern im statischen Handstand machen. Super scharfe (da der Handstand lange und im absoluten Stillstand gehalten wird) aber auch super langweilige Fotos. Überraschenderweise habe ich aber tatsächlich ein paar ganz coole Fotos am Barren hinbekommen. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Die Damen am Boden und die Herren am Königsgerät Reck bei den 2019 Artistic Gymnastics Worlds folgen in einem separaten Post.