Wegen des schönen Wetters waren wir am Freitag tagsüber wandern, so dass ich erst zur Kür der Paare abends gegen 19:30 Uhr in der Eishalle vor Ort war.
Anna Vernikov & Evgeni Krasnopolski / Israel
Es gibt so Läufer, die hat man gefühlt schon 100x live gesehen. Dazu gehört Evgeni Krasnopolski. In seinem Fall kommt erschwerend hinzu, dass er dauernd neue Partnerinnen zu präsentieren scheint. Mit Anna Vernikov zeigte Evgeni Krasnopolski überraschend starke Paarlaufelemente. Vor allem der erste Wurf sah super aus.
Miriam Ziegler & Severin Kiefer / Österreich
Die beiden habe ich schon in wesentlich besserer Form gesehen. Vielleicht liegt eine Verletzung vor?!
Alisa Efimova & Alexander Korovin / Russland
Ähnliches kann über Efimova & Korovin gesagt werden. Diese zwei haben im letzten Jahr die Nebelhorn Trophy gewonnen und mich zum Fan gemacht. Ich finde, sie sind ein tolles Paar und haben ausdrucksstarke Programme. Allerdings war schon im letzten Jahr offensichtlich, dass Alisas Einzelsprünge für die Weltspitze vermutlich zu schwach sind. In diesem Jahr kamen weitere technische Probleme hinzu. Ich mag dieses Paar trotzdem. Und die Arbeit ihres Trainers Oleg Vasiliev.
Ekaterina Alexandrovskaya & Harley Windsor / Australien
Die beiden kamen vor ein paar Jahren als vielversprechendes Nachwuchspaar aus dem Juniorenbereich zu den Senioren. Leider scheinen sie aktuell zu stagnieren. Das finde ich sehr schade, vor allem nachdem bereits aus Duskova & Bidar, die bei den Junioren ähnlich erfolgreich waren, nichts geworden ist. Dabei wäre es so erfrischend, im Paarlaufen neben den üblichen Nationen wie China, Russland und Kanada ein australisches respektive tschechisches Paar ganz vorne zu sehen.
Haven Denney & Brandon Frazier / USA
Ein Paar mit spektakulären Elementen, dem ein bisschen die Konstanz fehlt. Ich finde, man erkennt deutlich die Handschrift ihres Trainers John Zimmermann (und indirekt auch die seiner ehemaligen Trainerin Tamara Moskvina).
Feiyao Tang & Yongchao Yang / China
Die Kostüme der beiden ließen mich ein klassisches Programm erwarten. Tatsächlich liefen sie aber zu Popmusik. Mir hat das Programm gut gefallen. Yangs Frisur hingegen scheint von einem gewissen nordkoreanischen Diktator inspiriert zu sein. Für ein chinesisches Paar fand ich die technischen Elemente der beiden ein bisschen wackelig.
Tae Ok Ryom & Ju Sik Kim / Nordkorea
Die beiden Nordkoreaner liefen ein starkes Programm und überraschen mich jedesmal mit ihrer Ausdrucksstärke. Ich frage mich, wie sie in ihrem abgeschotteten Land gelernt haben, so aus sich herauszugehen (womit sich asiatische Läufer häufig eher schwer tun). Außerdem fände ich spannend zu erfahren, wie sich die zwei fühlen, wenn sie in einem Ort wie Oberstdorf (der ja selbst für amerikanische Eisläufer exotisch daher kommt) zu Gast sind.
Minerva Fabienne Hase & Nolan Seegert / Deutschland
Ich finde, Hase & Seegert sind ein sehr schönes, harmonisches Paar. Leider war ihre Leistung in der Kür von Nervosität geprägt.
Alexa Scimeca-Knierim & Chris Knierim / USA
Auch bei den beiden klappte nicht alles. Ich muss außerdem sagen, dass ich Denney & Frazier und vor allem die in diesem Jahr leider nicht bei der Nebelhorn Trophy startenden Cain & Leduc spannender und unterhaltsamer finde als die Knierims.
Kirsten Moore-Towers & Michael Marinaro / Kanada
Dieses Paar war ein echtes Highlight am Ende der Kür der Paare. Zum einen waren ihre technischen Elemente sehr stark, zum anderen haben die zwei eine tolle Chemie und ein unterhaltsames Programm. Absolut verdiente Gewinner.
Mir hat die Kür der Paare besser gefallen als das Kurzprogramm der Damen vom Tag zuvor. Zwar gab es wiederum nur wenige fehlerfreie Programme, aber die Qualität war insgesamt sehr ansprechend.