|Leseliebe| „The Promises We Made“ von Simona Ahrnstedt

Als bekennender Fan der Bücher von Simona Ahrnstedt war für mich letzte Woche Feiertag: denn mit „The Promises We Made“ konnte ich endlich ein neues Werk von ihr in Händen halten. Wenn es um psychologisch dichte, komplexe und spannende Love Stories geht, kann ihr in meinen Augen niemand das Wasser reichen.

Werbung: das Rezensionsexemplar wurde mir von netgalley kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.

 

The Promises We Made von Simona Ahrnstedt

 

Eine zweite Chance für die Liebe?!

Einst waren Dessie und Sam die ganz große Teenie-Liebe. Doch dann brachte ein mieser Verrat die beiden auseinander. Viele Jahre später sehen sie sich wieder. Jeder auf seine Weise vom Leben gezeichnet. Dessie hat eine Karriere beim Militär hinter sich und arbeitet mittlerweile in der Security Branche. Sam, der einen Umweg über das Reality TV und ausschweifende Partys genommen hat, ist Chef seines eigenen Hotelkonzerns. Und benötigt dringend Personenschutz, da die Drohungen aus dem rechtsradikalen Milieu gegen ihn, den super erfolgreichen Einwanderer aus dem Iran, ein bislang nicht gekanntes Maß angenommen habe. Als er Dessie wieder trifft, weiß er, dass nur sie sein Bodyguard werden kann…

 

Schwedenidylle oder knallharter Thriller?

Wer bei Simona Ahrnstedt eine locker, leichte Liebesgeschichte vor schwedischer „Heile Welt“-Kulisse erwartet, wird enttäuscht sein. Denn die Autorin garniert die prickelnde Love Story zwischen Dessie & Sam mit Gesellschaftskritik und viel psychologischem Hintergrundwissen. Genau  dafür liebe und bewundere ich sie. Im Ergebnis ist „The Promises We Made“ so spannend, dass es mich stellenweise eher an einen Thriller denn eine Romanze erinnert hat.

Auch wenn Simona Ahrnstedt nicht die Schwedenidylle mit roten Holzhäuschen zeigt, die wir Deutschen so sehr lieben, hat mir trotzdem die schwedisch-urbane Atmosphäre vor der Kulisse Stockholms ganz besonders gut gefallen. Ich bin einfach ein großer Skandinavienfan und freue mich über jedes Buch, das dort spielt.

 

Große Protagonistenliebe

Dessie & Sam sind zwei großartige Protagonisten. Denn die beiden haben genau die Art von Chemie, die ich in romantischen Büchern unbedingt haben möchte. Zwischen den beiden fliegen ab der ersten (Wieder-)Begegnung die Funken. Hinzu kommt, dass es sich bei „The Promises We Made“ um eine „Second Chance at Love“-Geschichte handelt – einer meiner liebsten „Tropes“. Für mich gibt es kaum etwas schöneres, als von einer Sandkastenliebe zu lesen, die im Erwachsenenalter ein Comeback feiert. Ganz besonders, wenn es so sehr kribbelt wie zwischen Dessie und Sam.

 

Gesellschaftskritik

Wie in all ihren Büchern bewundere ich Simona Ahrnstedt für ihre Fähigkeit, wichtige gesellschaftliche Probleme in ihre Geschichten einzubauen. Ich glaube nicht, dass ich vor „The Promises We Made“ jemals einen Roman gelesen habe, in dem so sehr veranschaulicht wurde, wie man sich als nicht weißer Einwanderer in einem europäischen Land fühlt. Wie unendlich schwer es sein muss, immer herauszustechen, trotz aller beruflichen Erfolge nie genug zu sein, nie ein „echter“ Schwede werden zu können. Ehrlicherweise denke ich, dass es in Skandinavien noch schwieriger ist als in mittel- oder südeuropäischen Ländern, da ein gebürtiger Iraner wie Sam noch mehr auffällt unter all den blonden und blauäugigen Schweden.

Das Cover wird meiner Meinung nach diesen ernsten Themen nicht gerecht. Denn das gewählte Bild ruft bei mir sofort die Assoziation „Schundliteratur“ hervor. Ich würde nie im Leben eine psychologisch dichte, komplexe und spannende Love Story erwarten.

 

Vorhersehbarkeit

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich trotz aller Begeisterung: eine eigentlich beiläufig erzählte Sache, die im Verlauf der Geschichte noch wichtig werden sollte, war für mich viel zu deutlich. Ich wusste genau, dass genau dieser „Vorfall“ wichtig werden würde. So war das Ende für mich leider eine Spur zu vorhersehbar. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Subtilität gewünscht. Wobei ich auch zugeben muss, dass ich in der Hinsicht nicht der einfachste Leser bin, da ich schon sehr viel in meinem Leben gelesen habe und recht „analytisch“ an die Sache herangehe.

 

Fazit

Davon abgesehen war „The Promises We Made“ für mich ein einziges, großes Lesevergnügen. Ich freue mich schon jetzt darauf, im nächsten Jahr wieder von Simona Ahrnstedt zu lesen.

 

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