|Leseliebe| „Starling Nights“ von Merit Niemeitz

Das Genre „Dark Academia“ ist aktuell in aller Munde. Gerne auch in einer „helleren“ Variante – siehe z.B. „Dunbridge Academy“ von Sarah Sprinz, was eher an eine klassische Internatsgeschichte erinnert. Ich mag die Vibes dieses Genres in allen Ausprägungen sehr gerne. Zum einen, weil ich es toll finde, von engagierten Studierenden zu lesen. Zum anderen, weil ich die Atmosphäre traditionsreicher Universitäten und Colleges liebe. Gerade weil es in Deutschland so wenige davon gibt. Entsprechend gespannt war ich, wie es Merit Niemeitz in „Starling Nights – Im Schatten der Wahrheit“ gelingen wird, anhand von Cambridge als Studienort das passende Setting zum Leben zu erwecken.

Werbung: das Buch habe ich bei vorablesen.de gewonnen.

 

 

Geheimnisvolle Verbindung

Als Stipendiatin, die jeden Penny zweimal umdrehen muss, gehört Mabel zu den besonders engagierten Studierenden der ruhmreichen Universität Cambridge. Sie möchte sich von nichts und niemandem von ihrem Studium ablenken lassen. Als ihre beste Freundin Zoe in die Fänge einer mysteriösen Verbindung gerät, muss sie sich jedoch von ihrem Tunnelblick lösen. Denn sie möchte nicht nur Zoe davor bewahren, in ihr Unglück zu rennen, sondern auch die Verbindung davon abhalten, weiter ihr Unwesen zu treiben. Aber was steckt überhaupt hinter dieser Verbindung? Und ist diese wirklich von Grund auf schlecht? Zumindest zu einem Verbindungsmitglied fühlt sich Mabel gegen ihren Willen hingezogen. Kann sie trotzdem die Stärke aufbringen, das Geheimnis seiner selbstgewählten Familie zu lüften und diese eventuell sogar zu zerschlagen?

 

Ganz viel Atmosphäre und Spannung…

Wow, was für ein wilder Ritt! Ich habe nur wenige Seiten gebraucht, bis ich gänzlich in dieser grandiosen Geschichte versunken war. Das ist neben Mabel als total liebenswerter und wunderbar starker und unabhängiger Protagonistin vor allem der Atmosphäre zu verdanken, die Merit Niemeitz anhand der traditionsreichen University of Cambridge auf beispiellose Art und Weise kreiert. Ich habe mich beim Lesen gefühlt, als würde ich selbst über den düster, verregneten Campus schlendern.

Auch der Spannungsaufbau hat mir sehr gut gefallen. Denn ich wollte die ganze Zeit wissen, was hinter der seltsamen Verbindung steckt. Ich habe zwar geahnt, in welche Richtung es gehen könnte, allerdings muss ich auch zugeben, dass ich nur die grobe Richtung erraten habe. Was in meinen Augen sehr für „Starling Nights“ spricht.

 

… etwas Liebe …

Außerdem hatten Mabel und ihr „Love Interest“ genau die Art von unterschwelliger Anziehung, von der ich gerne lese. Ja, das ist ziemlich „slow burn“. Aber zum einen mag ich das generell viel lieber als „boom – wir sind verliebt“. Zum anderen hätte ein anderer Ablauf auch nicht zum überlegten Charakter von Mabel gepasst. Die Funken sind trotzdem so sehr geflogen, dass ich ihnen beim Lesen nicht entgehen konnte.

 

… und ein Mü Fantastik

Ich finde es ein bisschen schwierig, „Starling Nights“ in eine Schublade zu stecken. Ja, es ist ganz eindeutig „Dark Academia“. Aber auch ein bisschen „New Adult“ und ein Mü „Fantasy“. Letzteres trägt für mich einen großen Teil zur Faszination der Geschichte bei. Denn während ich bei einer fantastischen Geschichte, die in einer überwiegend erfundenen Welt spielt, eine gewisse Distanz zu den dortigen Vorkommnissen spüre, waren die Geschehnisse in Cambridge viel gruseliger für mich. Denn das alles spielt sich in unserer Welt ab. Nur eben mit einem übernatürlichen Touch. Ein großartiger dramaturgischer Kniff wie ich finde.

 

= Jahreshighlight

Ihr seht, „Starling Nights“ hat mich von vorne bis hinten begeistert. Entsprechend stolz bin ich, dass ich an der Stelle schon sagen kann, dass ich mindestens eine Person angefixt habe, das Buch zu lesen. Und genau das, möchte ich Euch allen ans Herz legen: lest diese Buch! Das aktuell düstere und verregnete Wetter ist mehr als perfekt dafür.

Einen zweiten Teil wird es außerdem geben. „Starling Nights – Im Glanz der Ewigkeit“ erscheint am 23.01.2024.