|Leseliebe| Mein Lesemonat Oktober 2018

Mein Lesemonat Oktober 2018

 

Yay, mit meinem Lesemonat Oktober 2018 bin ich super zufrieden, denn ich habe insgesamt 9 Bücher beendet. Das waren 5 E-Books, 2 Hörbücher und 2 klassische Bücher. Mein persönlicher Trend zum virtuellen Bücherregal hält also an.

 

 Bedmates Nichole Chase

„Bedmates“ von Nichole Chase

Als ich den Klappentext zu „Bedmates“ gelesen haben, musste ich das Buch direkt haben: Die Tochter des amerikanischen Präsidenten, die sich schon seit Jahren mit dem Sohn der Vize-Präsidentin kabbelt und diesen nach einer schlimmen Verletzung während eines Militäreinsatzes plötzlich mit anderen Augen zu sehen beginnt, das klang nach genau den sprühenden Funken, die ich bei solchen „New Adult“-Geschichten so sehr liebe.

Im ersten Drittel entsprach „Bedmates“ auch voll meinen Erwartungen. Es war toll zu lesen, wie Maddie & Jake miteinander geflirtet und überraschende Gemeinsamkeiten entdeckt haben. Leider ging diese Phase viel zu rasch zu Ende und die beiden wurden schneller als von mir erwartet oder gewünscht ein Paar. Ab da wurde es zu einer Geschichte nach Schema F, die ich mit „same old, same old“ zusammenfassen würde. Mangelnde Kommunikation, die üblichen Missverständnisse und Intrigen. Nichts, was mich vom Hocker reißen würde. Schade. So viel verschenktes Potential. Wer das Buch trotzdem lesen möchte, es ist auf Deutsch unter dem Titel „American Royals – wer wir auch sind“ erschienen.

 

„Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht“ von Jessica Fellowes

Um „Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht“ von Jessica Fellowes bin ich, nachdem dieses Buch auf unzähligen Blogs vorgestellt worden war, schon länger herumgeschlichen. Schlussendlich habe ich mich für das Hörbuch entschieden und wurde zum Glück nicht enttäuscht. Mir hat die Mischung aus historischem Roman, Jugendbuch und Krimi unglaublich gut gefallen. Geschichten, die um 1920 spielen, sind einfach voll meins. Spannend fand ich außerdem, wie Jessica Fellowes echte historische Ereignisse und Figuren mit Fiktion verknüpft hat. Ich werde bei Band 2 garantiert auch dabei sein. Hier geht es zu meiner ausführlichen Rezension.

 

Leah on the Offbeat Becky Albertalli

„Leah on the Offbeat“ von Becky Albertalli

Seit „Simon vs. The Homo Sapiens Agenda“ (egal ob als Buch oder Film) bin ich großer Fan von Becky Albertalli. Ihr gelingt es auf ganz wunderbare Weise, Jugendbücher zu schreiben, die witzig und liebevoll sind, aber trotzdem aktuelle und in Jugendbüchern viel zu selten beleuchtete Themen (wie z.B. Male/Male Pairings) aufgreifen.

In „Leah on the Offbeat“ kehrt Becky Albertalli ins bekannte „Simon-Universum“ zurück, was für den Leser ein Wiedersehen mit all den liebgewonnenen Figuren bedeutet. Dieses Mal steht jedoch – wie der Titel bereits verspricht – nicht Simon sondern Leah im Mittelpunkt. Entsprechend verschiebt sich auch der Blickwinkel der Geschichte. Leah kommt eben nicht aus einem heilen Mittelklasse-Elternhaus wie Simon, sondern lebt alleine mit ihrer sehr jungen und alleinerziehenden Mutter in finanziell angespannten Verhältnissen. Trotzdem gibt es Parallelen zu Simon, denn genau wie er, hütet auch Leah ein Geheimnis: sie ist bisexuell. Wer den ersten Teil gelesen hat, wird erahnen, für wen sie Gefühle entwickelt hat.

Es mag meinen hohen Erwartungen geschuldet sein, mich konnte „Leah on the Offbeat“ nicht komplett überzeugen. Irgendwie hat mir der Witz und die Leichtigkeit von „Simon vs. The Homo Sapiens Agenda“ gefehlt. Da lag auch an Leah, die durch ihre generelle Unzufriedenheit sowie ihre gigantisch hohen Erwartungen an sich selbst eine viel sperrigere Protagonistin abgibt als der liebenswert nerdige Simon. Ich möchte hier weder Leah noch Becky Albertalli unrecht tun, denn es hat sicher seine Berechtigung, einen weiblichen Teenager jenseits einer rosaroten Traumwelt in den Fokus eines Jugendbuchs zu stellen. Trotzdem bin ich mit Leah nicht so recht warm geworden und hätte sie an der ein oder anderen Stelle am liebsten „geschüttelt“. Nichtsdestotrotz bleibt Becky Albertalli eine meiner Autorenneuentdeckungen des Jahres 2018 auf deren neuen Bücher ich mich schon jetzt freue. Einen Veröffentlichungstermin für die deutsche Übersetzung von „Leah on the Offbeat“ habe ich nicht gefunden.

 

„Mein Leben ist eine Pilgerreise: Zu Fuß nach Marrakesch“ von Ernst Merkinger

In „Mein Leben ist eine Pilgerreise: Zu Fuß nach Marrakesch“ habe ich Ernst Merkinger bereits zum zweiten Mal auf dem Jakobsweg begleitet. Letztes Jahr war ich bereits in „Echtzeit“ dabei, als er alle Interessierten auf Instagram an seiner Reise hat teilhaben lassen. Das Buch zur selben Reise musste ich unbedingt zusätzlich haben, weil ich alleine die Aufmachung schon so unglaublich schön und hochwertig gefunden habe. Ich würde nicht enttäuscht, denn neben den Bildern und der Haptik, haben mich auch die Texte von Ernst Merkinger mit viel österreichischem Schmäh überzeugt. Bei Interesse findet ihr hier meine Rezension.

 

The Sound of Mountains von Guerel Sahin

 

„Sound of Mountains“ von Guerel Sahin

Eine ähnliche Instagram-Erfolgsstory verbirgt sich hinter „Sound of Mountains“ von Guerel Sahin. Der hat sich auf Instagram zu einem Star der Landschaftsfotografie mit dem Fokus auf die Wunderwelt der Berge entwickelt. In „Sound of Mountains“ teilt er nicht nur seine schönsten Bilder sondern erzählt auch seine ganz persönliche Geschichte, die überhaupt nicht geradlinig verlief sondern viele Umwege (=abgebrochene Studiengänge) nahm. Mein Herz haben vor allem die vielen wunderschönen Südtirol Bilder höher schlagen lassen.

 

Liliennächte Kim Leopold

„Liliennächte“ von Kim Leopold

„Liliennächte“ spielt in New York und hat deshalb bei mir erneut die Frage aufgeworfen, warum junge, deutsche Autorinnen so von den USA fasziniert zu sein scheinen, dass sie die Schauplätze ihrer Geschichten mit Vorliebe dorthin verlegen. Ist eine ernstgemeinte Frage, denn ich würde mich an ihrer Stelle lieber auf heimischem Terrain bewegen, um z.B. Logikfehler zu vermeiden.

Lilian ist nach dem Tod ihrer Mutter gezwungen, nach New York zu ziehen. Aufgrund eines Missverständnisses landet sie in einer WG mit den beiden heißen Geräten Jamie und Ash. Schnell freunden die drei sich an und diese Freundschaft hilft Lilian, das dunkle Tal, durch das sie seit dem Tod ihrer Mutter geht, zu überwinden. Doch manchmal sind die Schatten der Vergangenheit länger, als man glaubt…

In der WG von Lilian und ihren Jungs habe ich mich sofort wohlgefühlt. Es hat richtig Spaß gemacht, Lilian in ihrem neuen Leben in New York zu begleiten. Nur, dass sie plötzlich zum begehrtesten Mädchen von ganz New York mutiert, fand ich etwas übertrieben. Ab Mitte des Buches deutet sich zudem ein neuer Handlungsstrang an, bei dem ich Bedenken hatte, dass er sehr weit hergeholt sein könnte. Das wurde jedoch um einiges besser und weniger dramatisch aufgelöst als von mir befürchtet. Deshalb kann ich dieses Buch als schöne Romanze für zwischendurch bedenkenlos empfehlen. Ist so richtig was fürs Herz.

 

„Beifang – Eine Kindheit wie ein Roman“ von Lisa Brennan-Jobs

In „Beifang – Eine Kindheit wie ein Roman“ erzählt Lisa Brennan-Jobs sehr eindrücklich von ihrer Kindheit als ungeplante (und vielleicht sogar ungewünschte) Tochter einer Hippie-Mutter und von Steve Jobs. Ich schüttele noch immer den Kopf darüber, dass Lisa diese äußerst bizarre Kindheit recht unbeschadet überstanden hat. Zu meiner ausführlichen Rezension geht es hier. 

 

„The One Best Man“ von Piper Rayne vs. „The Wedding Project – Liebe²“ von Johanna Danninger & Greta Milán

Eines meiner Monatshighlights war „The One Best Man“ von Piper Rayne – das Buch, das mir den Glauben an das Genre Chick Lit/New Adult zurückgegeben hat. Irgendwie funktioniert die Kombination Love Story vor juristischem Hintergrund für mich wie keine andere. Mehr dazu erfahrt ihr in meiner Rezension, in der ich „The One Best Man“ mit „The Wedding Project – Liebe²“ von Johanna Danninger & Greta Milán verglichen habe. Letzteres hat leider nicht so gut für mich funktioniert. Die Anlagen waren da (ein Paar, das sich im Rahmen einer Realtity TV Show findet), aber mir hat es an der Charakterentwicklung gemangelt. Mit der Folge, dass die Protagonisten so blass blieben, dass ich nicht mit ihnen „fiebern“ konnte.

 

Ich bin gespannt, was der Lesemonat November bringen wird.

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