|Leseliebe| Ich und das Genre „Fantasy“ / „Renegades“ von Marissa Meyer

Als ich den ersten Band der „Renegades“-Reihe von Marissa Meyer auf trallafittibooks gewonnen habe, war das für mich gleichbedeutend mit einer Rückkehr zum Genre „Fantasy“. Denn in den letzten Jahren habe ich nur vereinzelt Fantasy-Bücher gelesen. Das war bis vor ein paar Jahren ganz anders. Grund genug für mich, auf meine Lesevergangenheit zurückzublicken.

 

Renegades Gefährlicher Freund von Marissa Meyer

 

Fantasy & ich – wie alles begann

Ich habe lange überlegt, aber ich denke, „Harry Potter“ war damals tatsächlich das erste Buch mit „fantastischem Hintergrund“, das ich gelesen habe. Und zwar bevor der ganze große Hype hier in Deutschland ausgebrochen ist. Ich habe die Reihe damals von einer Brieffreundin empfohlen bekommen. Wenn ich mich recht erinnere, war gerade der dritte Band auf Englisch erschienen, und ich habe alle drei Bände im englischen Original direkt hintereinanderweg gelesen. „Harry Potter“ war also der Auftakt meiner Liebe zum Genre „Fantasy“, ironischerweise hat er aber auch ein bisschen das Ende eingeläutet. Denn ich finde das Finale des letzten Bands so schlimm kitschig und übertrieben perfekt, dass es für mich persönlich mittlerweile wie ein Schatten über der gesamten „Harry Potter“-Reihe liegt.

 

Harry Potter

 

Fantasy & ich – die Hoch-Zeit

Die absolute Hoch-Zeit meiner Fantasy-Liebe habe ich vor ca. 10 Jahren erlebt. Und ich stehe zur auslösenden Buchreihe, obwohl es mittlerweile geradezu verpönt zu sein scheint, diese gelesen zu haben: „Twilight“ von Stephenie Meyer. Ich habe die ersten Bände geliebt, verschlungen und teilweise sogar mehrfach und in verschiedenen Sprachen gelesen. Deshalb stehen sie auch noch immer in meinem Bücherregal und werden diesen Platz auch nie verlieren. Ich bin übrigens „Team Edward“, denn als Leser fand ich Jacob einfach völlig unnötig und komplett störend.

 

Bloodlines Richelle Mead

 

Eine andere „Fantasy“-Reihe, die ich super gerne gelesen habe, war „Vampire Academy“ bzw. das Spin-off „Bloodlines“ von Richelle Mead. Adrian Ivashkov ist auch nach all den Jahren noch immer einer meiner liebsten Buchcharaktere. Einfach weil er so wahnsinnig vielschichtig ist. Auf den ersten Blick ein Hallodri aus reichem Hause, der sein Leben verplempert. Wenn man tiefer gräbt jedoch ein wahnsinnig lieber Kerl, der für die Menschen, die ihm etwas bedeuten, alles gibt.

Gut gefallen haben mir damals auch die Reihen „Starcrossed“ von Josephine Angelini (in Deutschland bekannt als „Göttlich“-Trilogie; aus der Reihe ziehe ich mein Wissen um die griechische Mythologie) und „The Wolves of Mercy Falls“ von Maggie Stiefvater. Falls Ihr nicht nur die allerneuesten Titel lesen wollt, kann ich Euch diese Bücher aus ganzem Herzen empfehlen. (Ich finde es sowieso ein bisschen schade, dass in der Bloggerwelt und auf Bookstagram immer nur die absoluten Neuerscheinungen eine Rolle spielen).

 

Harry Potter

 

Fantasy & ich – der Niedergang

Über die Jahre habe ich mein Interesse an „Fantasy“ verloren. Warum genau? Keine Ahnung. Vielleicht liegt es daran, dass es mir so unglaublich schwer fällt, während Kampfszenen mein Interesse zu wahren (Ihr könnt Euch vorstellen, wie sehr ich „Herr der Ringe“ geliebt habe…).

 

Fantasy & ich – „Renegades“, das Comeback

Entsprechend skeptisch war ich, als ich „Renegades – Gefährlicher Freund“ gewonnen habe. Schließlich habe ich meinen letzten Versuch im Bereich „Fantasy“ – „Das Reich der sieben Höfe“ von Sarah J. Maas – quasi mitten in der Reihe abgebrochen. Surprise, surprise, in „Renegades“ bin ich gleich gut rein gekommen.

Das lag zum einen am „world building“. Mir hat gefallen, wie die Superhelden versuchen, eine Stadt, in der nach langem Bürgerkrieg das zivile Leben komplett am Boden liegt, wieder aufzubauen. Wie sie „die Guten“ verkörpern, aber trotzdem nicht perfekt sind und deshalb nicht mit einem Fingerschnipsen alle Probleme aus der Welt schaffen können. Ihr Gegenpol sind die Anarchisten, die einst von den Superhelden besiegt wurde, aber noch immer im Untergrund am Umsturz arbeiten. Was sie wirklich wollen, und ob sie rundweg böse sind, wird bis zum Ende des ersten Bands nicht klar. Ich fand super, dass es hier viele Grauzonen gibt und die beiden Seiten nicht eindeutig in „die Guten“ und in „die Bösen“ eingeteilt werden können. Ich denke, man kann aus dem „world building“ auch durchaus etwas Gesellschaftskritik herauslesen.

Zum anderen mochte ich die beiden Protagonisten Nova (aufgewachsen bei den Anarchisten, deren „Chef“ ihr Onkel einst war) und Adrian (die beiden obersten Superhelden sind seine Adoptivväter) von Beginn an sehr gerne und habe mit ihnen mitgefiebert.

 

Renegades Marissa Meyer

 

Insgesamt hatte die Geschichte ein paar Längen, weshalb ein paar Seiten weniger (oder ein bisschen mehr Hintergrund zu Adrians Freunden und Teammitgliedern z.B.) nicht geschadet hätte. Wie ich von Anfang an geahnt habe, war das Ende extrem offen, was ich bei Buchreihen generell bemängele. Auch wenn bereits bei Band 1 klar ist, dass es mehrere Bücher geben wird, denke ich doch, dass jeder Band ein richtiges Ende und nicht nur einen Cliffhanger verdient hat. Die Leser werden der Reihe auch so treu bleiben.

Wenn ich aktuell nicht so viele andere Titel auf meiner „To Read“-Liste hätte, würde ich mir direkt Teil 2 der „Renegades“ auf Englisch besorgen. Vielleicht finde ich über die Weihnachtsfeiertage die Zeit, die Fortsetzung zu lesen…

 

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