|Leseliebe| „Eifersucht“ von Andreas Föhr / Rezension

Andreas Föhr gehört für mich zu den Autoren, bei denen ich jedes Jahr auf die Neuerscheinung hin fiebere. Und schwer bedaure, dass er nur ein neues Buch pro Jahr veröffentlicht. Wobei ich gleichzeitig auch froh bin, dass es nur eine jährliche Neuerscheinung ist, denn ich denke, dieser Rhythmus trägt zur hohen Qualität der Bücher von Andreas Föhr bei.

 

Rezension zu Eifersuch von Andreas Föhr

 

 

„Eifersucht“

  • Andreas Föhr
  • Rachel Eisenberg #2
  • Krimi
  • Deutsch
  • Hörbuch
  • 4,5 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Rachel Eisenberg ist privat unterwegs, als sie in einem Biergarten Zeugin der Verhaftung einer Bekannten wird. Sie übernimmt zunächst nur widerwillig deren Verteidigung. Auf den ersten Blick wirkt es, als würde alles dafür sprechen, dass diese tatsächlich ihren Freund in die Luft gesprengt und ermordet hat. Gemeinsam mit ihrem neuen Geschäftspartner, dem findigen Detektiv Baum, beginnt Rachel zu ermitteln und stößt auf einige Ungereimtheiten, die sie tief in die deutsche Filmbranche führen und auf die Spur von jugoslawischen Auftragskillern bringen.

 

Rezension zu Eifersuch von Andreas Föhr

 

 

Er kann’s halt einfach…

Das war mal wieder ein qualitativ hochwertiger Krimi, der von der ersten Sekunde an Spaß gemacht hat. Andreas Föhr versteht es einfach meisterhaft, einen komplexen Fall anzulegen und zwei Zeitebenen miteinander zu verweben.

Außerdem glänzt er auch in diesem Buch durch Expertenwissen. Als Drehbuchautor fürs deutsche Fernsehen kennt er sich in dieser Branche hervorragend aus. Und als ehemaliger Jurist besitzt er das nötige Insiderwissen, um das Verhältnis zwischen Ermittlungsbeamten, Staatsanwaltschaft und Verteidigung realitätsnah darzustellen. Aus eigener Erfahrung kann ich mir die Küngelei zwischen Oberstaatsanwalt und Verteidigerin hinter dem Rücken der eigentlich zuständigen Staatsanwältin lebhaft vorstellen.

Mit Detektiv Henning Baum (inklusive dubioser, ostdeutscher Vergangenheit) ist es Andreas Föhr gelungen, einen spannenden neuen Charakter einzuführen, der im Zusammenspiel mit Rachel Eisenberg hervorragend funktioniert.

Rachels Privatleben spielt genau in dem Maße eine Rolle, wie ich es gerne mag. Der Fokus liegt auf dem Fall, ab und zu finden Ausflüge in ihr Familien- und ihr Liebesleben statt. In dem Zusammenhang wird auch der Cliffhanger aus dem ersten Band aufgelöst.

Die Darstellung einer von den Männern enttäuschten Frau, die aufgrund der reinen Reduzierung auf Äußerlichkeiten keinen Schlag bei den Männern hat, und deshalb anfällig für Gigolos ist, die sie für ihre Zwecke nutzen, fand ich sehr gelungen. Auch wie es Andreas Föhr geschafft hat, dass ich mit einem Auftragskiller mitgefiebert habe, hat mich begeistert. Sehr gelungene Charakterentwicklung.

Für mich ist „Eifersucht“ eines der Highlights aus dem ersten Halbjahr 2018. Und ich gestehe. Ich bin ein Andreas Föhr Fangirl. Warum er nicht die Aufmerksamkeit bekommt, wie gewisse Thrillerautoren, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Wobei ich es andererseits auch ganz gut finde, dass Andreas Föhr nicht so gehypt wird. Das wäre der Qualität seiner Bücher vermutlich eher abträglich…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu