|Leseliebe| „Fourth Wing“ von Rebecca Yarros

Braucht es eine weitere Rezension für „Fourth Wing“ von Rebecca Yarros, dem absoluten Hype-Buch des laufenden Jahres? Ich bin mir nicht sicher, aber ich möchte trotzdem meine Gedanken mit Euch teilen. Damit es nicht ganz so langweilig wird, habe ich mich dazu entschlossen, meine Rezension anders aufzubauen.

Werbung: das Rezensionsexemplar wurde mir von netgalley kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.

 

Fourth Wing_Rebecca Yarros_Rezension

 

Von der Bibliothek ans War College

Die 21-jährige Violet hat ihr ganzes Leben lang auf ein Ziel hingearbeitet: eines Tages als Schriftgelehrte in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters zu treten. Nach dessen Tod bestimmt ihre militärisch hochdekorierte Mutter, dass Violet sich am War College zur Drachenreiterin ausbilden lassen muss. Eine hochgefährliche Angelegenheit. Denn der Auswahlprozess ist gnadenlos und endet nicht selten tödlich. Und gerade Violet wird aufgrund ihrer Herkunft schnell zur Zielscheibe missgünstiger Mitschüler*innen…

 

5 Gründe, warum „Fourth Wing“ dem Hype gerecht wird

1. Violet

Violet ist eine tolle Protagonistin. Sie ist trotz körperlicher Schwächen stark und unabhängig – und das ganz ohne überheblich zu sein. Denn trotz aller Durchsetzungskraft hat sie sich einen weichen, emphatischen Kern bewahrt. Das gefällt mir sehr gut, denn es mach Violet vielschichtig und nicht so eindimensional wie Protagonistinnen in Fantasy-Büchern sonst manchmal sind: entweder unnahbar und kalt oder das zarte Pflänzchen, das gerettet werden muss.

 

2. Das Setting

Ich finde das Setting am War College in Kombination mit den Aufgaben, die die Anwärter*innen lösen müssen, herausragend. Denn so hat die Geschichte während des gesamten Verlaufs diesen besonderen Spannungsbogen und wird nie langatmig.

 

3. Grausamkeit UND Leichtigkeit

Das mag sich auf den ersten Blick absurd anhören, aber Rebecca Yarros schafft es, sowohl düstere Momente und Szenen voller Gewalt zu schreiben – und die Geschichte verliert trotzdem nie ihre positive Grundstimmung und vereint all das Negative mit einer Prise Humor und Romantik.

 

4. Die Drachen

Ich denke, hier spreche ich allen aus der Seele. Denn wir sind uns doch einig, dass wir die Drachen lieben? Klar, auf den ersten Blick wirken sie beängstigend und gnadenlos. Sobald sie jedoch „real und in Farbe“ in „Fourth Wing“ auftauchen, wird schnell offenbar, dass viel mehr in ihnen steckt. Gerade den Sarkasmus eines bestimmten Drachen möchte ich keinesfalls missen…

 

5. Der Zusammenhalt

Violet wird mit der Prämisse an das War College entsandt, dass sie nur sich selbst vertrauen kann. Dass sie sich ganz alleine durch die Ausbildung zur Drachenreiterin wird kämpfen müssen. Zum Glück hält sie sich nicht an diese Vorgaben und hört auf ihr Herz. So schart sie schnell eine kleine, aber feine Freundestruppe um sich. Und zeigt, dass die Kraft der Freundschaft unglaublich viel bewirken kann.

 

Und die Kontra-Punkte?

Wenn die Erwartungshaltung von einem riesigen Hype geschürt wird, können niemals alle Erwartungen erfüllt werden.

Deshalb fand ich die Love Story z.B. durchaus charmant. Aber viel zu eindeutig, weshalb in meinen Augen „Enemies to Lovers“-Potential verschwendet wurde. Ähnliches gilt für das angedeutete Liebesdreieck, bei dem sich der Favorit für mich von Beginn an klar herauskristallisiert hat.

Außerdem fand ich die vielgerühmten Plottwists oder auch den Cliffhanger am Ende nicht völlig aus dem Nichts kommend. Nicht komplett vorhersehbar, aber eben auch nicht total überraschend.

 

Fazit

„Fourth Wing“ ist ein tolles Fantasy-Buch, das auch mich, die in diesem Genre von langen Kampfszenen gerne mal gelangweilt ist, super unterhalten konnte. Auch wenn ich es nicht als „das beste Buch aller Zeiten“ bezeichnen würde, werde ich der Reihe treu bleiben. Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Violet weitergeht. Das ganze World Building hat unglaublich viel Potenzial, weshalb ich vermute, dass die Geschichte in Zukunft eine komplett andere Richtung einschlagen wird. Und da möchte ich unbedingt dabei sein.

 

 

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