Für 2025 habe ich mir vorgenommen, möglichst divers zu lesen und mich über Themen zu informieren, über die ich nicht genug weiß. Als erstes habe ich mich für den Themenbereich „Gesundheit“ entschieden, denn a) wissen die meisten Frauen viel zu wenig über den eigenen Körper und das ist b) besonders fatal, da die Forschung in der Medizin eh schon sehr auf den männlichen Körper ausgerichtet ist. Gestartet bin ich mit „Die Kraft der Wechseljahre“ von Dr. med. Suzann Kirschner-Brouns aus dem C.Bertelsmann-Verlag.
Werbung: das Buch wurde mir vom Bloggerportal kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Was passiert eigentlich in den Wechseljahren?
In „Die Kraft der Wechseljahre – Wie wir die Menopause nutzen, um uns neu zu (er)finden“ von Dr. med. Suzann Kirschner-Brouns dreht sich alles um Körper, Seele und Beziehungen in der Perimenopause (den Wechseljahren) bis hin zur Menopause (dem endgültigen Ausbleiben der Periode) und der Zeit danach. Das Buch ist in 10 Abschnitte gegliedert, die sich mit den folgenden Themenkomplexen befassen:
- Chancen der Wechseljahre
- Individueller Verlauf der Wechseljahre
- Schönheit
- Sexualität und Partnerschaft
- Seelische Gesundheit
- Transformation
- Stress
- Wechseljahresbeschwerden lindern
- Lebensthemen
- Vorsorge
Es stehen also nicht nur die klassischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Gewichtszunahme im Fokus, sondern die Autorin wählt einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser beschäftigt sich neben den offensichtlichen Gesundheitsthemen auch mit der gesellschaftlichen Stellung der Frau, dem persönlichen Umfeld und den Chancen des Älterwerdens.
Und muss ich Angst davor haben?
Wahrscheinlich wird es keine Frau in unserem Kulturkreis geben, die mit ausschließlich positiven Gefühlen auf die Wechseljahre blickt. Die meisten werden sich eingestehen müssen, dass sie Angst vor dieser Phase haben. Genau deswegen hat es mir gut gefallen, dass Dr. med. Suzann Kirschner-Brouns in „Die Kraft der Wechseljahre“ zwar die negativen Aspekte benennt, aber durchgehend einen positiven Grundton beibehält. Es ist auf jeder Seite klar zu erkennen, dass sie versucht, allen Frauen Mut zu machen.
Gibt es ausschließlich körperliche Symptome?
Auch der Aufbau des Buches hat mir gut gefallen. Dadurch, dass nicht einfach nur bekannte Wechseljahresbeschwerden aneinandergereiht werden, sondern stattdessen auch ein Blick auf berufliche Chancen und eine Neuorientierung in Beziehungen geworfen wird, ist es kein trockenes medizinisches Fachbuch sondern unterhält beim Lesen. Auch die persönlichen Tipps der Autorin, in denen sie z.B. dazu aufruft, sich hinzusetzen und die verschiedenen Rollen aufzuschreiben, die „frau“ im Alltag erfüllt, lockern den Text ungemein auf.
Wie benenne ich das eigentlich korrekt?
Ich konnte auch Neues lernen. Neben dem korrekten Gebrauch der Begriffe Perimenopause (die bereits mit Mitte 30 beginnen kann) und Menopause z.B. auch den Grund, warum der Grundumsatz bei Frauen in diesem Alter so stark sinkt. Das liegt u.a. daran, dass man während der Periode einiges an Kalorien verbrennt. Was mit Erreichen der Menopause naturgemäß ausbleibt.
Alles für alle relevant?
Nicht alle Kapitel haben für alle Lebensrealitäten von Frauen ihre Relevanz. So gibt es u.a. diverse Stellen, an denen es um langjährige Partnerschaften und das Thema „graue Scheidung“ geht. Die sind für Singles naturgemäß wenig relevant. Mich persönlich hat das nicht gestört, da ich sie trotzdem interessant fand. Und wenn es nur ist, um der ein oder anderen Freundin in Zukunft einen Tipp zu geben.
Fazit
Ich möchte „Die Kraft der Wechseljahre“ allen Frauen spätestens ab Mitte 30 ans Herz legen. Denn sie werden viel Wissenswertes über den eigenen Körper und das Leben im allgemeinen in dieser besonderen Lebensphase erfahren. Und vielleicht noch viel wichtiger: dieses Buch hilft, die Angst vor den Wechseljahren zu nehmen – vor allem wenn man wie ich eine Mutter hat, die unter starken Beschwerden leiden musste, die auch mit einer Hormonersatztherapie nicht zu lindern waren. Mir hat das Buch gezeigt, welche Baustellen ich habe(n werde) und wo ich schon auf einem guten Weg bin (Ernährung + Sport).
Hallo liebe Steffi,
ich finde es richtig klasse, dass du dich entschlossen hast auch mal zu Sachbüchern zu greifen und diese hier vorzustellen. Ich selbst lese ja auch gerne in gewohnten Bereichen und greife zu einigen Genres eher weniger. Dazu gehören dann eben auch solche Ratgeber.
Zu gewohnten Verhaltensmustern zu greifen und sich vor Veränderungen zu fürchten, ist vermutlich normal. Wenn man weiß, dass etwas funktioniert, warum sollte man es ändern? Die Wechseljahre lassen sich nicht vermeiden und gerade weil sie eben Veränderungen mit sich bringen und man auch zugleich gezwungen wird darüber nachzudenken, dass man älter wird, machen sie natürlich Angst.
Sich nicht damit auseinanderzusetzen ist der falsche Weg. Weiß man, was einen erwartet, dann kann man sich darauf einstellen und umso besser man informiert ist, umso weniger Ängste gehen, so würde ich mal behaupten, mit dieser Veränderung einher. Daher finde ich deine Buchvorstellung gerade auch umso interessanter.
Mir gefällt es, dass die Autorin hier auch immer einen positiven Grundton behält. Auch die verschiedenen Begriffe, die hier angesprochen werden, finde ich sehr interessant.
Ich selbst habe mich auch noch nicht wirklich intensiv mit den Wechseljahren beschäftigt. Etwas, was es zu beheben gilt. Ich danke dir für diese wirklich interessante Buchempfehlung.
Liebe Grüße
Tanja
Autor
Hallo Tanja,
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar 🙂
Ich bin auch überzeugt, dass es super wichtig ist, informiert zu sein. Irgendwie nimmt es einem doch in allen Lebenslagen die Angst, wenn man Bescheid weiß.
Viele Grüße
Steffi