Den ersten Teil meines Urlaubstagebuchs aus Berchtesgaden findet Ihr hier. Heute geht es u.a. an den Königssee.
Tag 4 – Königssee (26.164 Schritte)
And diesem Tag haben wir uns die volle, touristische Dröhnung gegeben, denn ein Besuch am Königssee stand auf dem Plan. Für mich war es bereits das dritte Mal (von meinem zweiten Mal berichte ich Euch hier – und ich hatte schon wieder vergessen, dass man den Königssee mit zwei „s“ schreibt). Die Tickets für die Schifffahrt haben wir vorab online bestellt. Das kann ich jedem empfehlen, denn so muss man nicht unnötig anstehen. Trotz widersprüchlicher Angaben auf der Homepage muss man die Tickets übrigens nicht ausdrucken sondern kann das Smartphone scannen lassen.
Vor der Schifffahrt haben wir dem berühmten Malerwinkel mit dem Blick auf die Wallfahrtskirche St. Bartholomä einen Besuch abgestattet. Da wir frühmorgens unterwegs waren, war dort außer uns nur noch ein Pärchen (das verbotenerweise seine Drohne hat fliegen lassen. Wass ich im Nationalpark ziemlich unmöglich finde). Und der Blick war wirklich magisch. Nebelverhangen. Ganz ruhiges, tiefblaues Wasser. Wunderschön.
Die Schifffahrt inkludierte das traditionelle Vorführen des Echos vom Königssee mit Hilfe einer Trompete. Der von mir vorhergesagte Verweis auf Ludwig Ganghofer fehlte jedoch. Gehört der nicht mehr zum Standardprogramm?!
Angekommen an der Endhaltestelle Salet-Alm fanden wie den Obersee mystisch im Nebel vor. Langsam begannen sich die ersten Sonnenstrahlen durch den Nebel zu arbeiten. Ein unvergesslicher Anblick. Den ich sogar recht gut genießen konnte, da noch nicht so viele Menschen unterwegs waren. Das sollte sich jedoch schnell ändern. Und spätestens als wir uns auf den Weg zur Fischunkel-Alm gemacht haben, war es nur noch eine einzige Touristen-Karawane, die sich um den See gequält hat. Einige davon wirklich schlecht zu Fuß, weshalb der kurze, felsige An- und Abstieg für sie kaum zu bewältigen war.
Ich frage mich, warum der Königssee schon seit vielen Jahren so ein Touristen-Hotspot ist. Ja, er ist wunderschön. Aber es gibt so viele andere schöne Fleckchen in Deutschland. Ich mag z.B. den Seealpsee am Nebelhorn eindeutig lieber. Aber irgendwie spült die Mischung aus einfacher Erreichbarkeit, Schifffahrt sowieso dem „das muss man gesehen haben“-Mythos Jahr für Jahr unzählige Touristen an den Königssee.
Was bei mir dazu geführt hat, dass ich den Aufenthalt nicht wirklich genießen konnte. Ich habe es vermisst, mich in Ruhe an den See zu setzen, auf diesen und die umgebenden Berge zu blicken und alles in mich aufzunehmen. So einen Moment hatte ich nur, als ich den Aufstieg zum Röthbachwasserfall kurz unterbrochen und mir eine Minute für mich gegönnt habe.
Trotzdem würde ich niemandem von einem Besuch am Königssee abraten. Denn sehenswert ist er allemal.
Nach den Strapazen hatte ich mir den Bananensplit (denn ich plötzlich unbedingt haben musste – warum auch immer, denn eigentlich bin ich nicht der große Eisfan) redlich verdient.
Den Tag beschlossen haben wir bei einem Italiener in Berchtesgaden. Die Organisation war chaotisch aber mein Salat mit Grillgemüse sehr, sehr lecker.
Tag 5 – Berchtesgaden (23.280 Schritte)
Für Mittwoch war Niederschlag angesagt. Weshalb wir beschlossen, diesen Tag in Berchtesgaden zu verbringen und uns die beiden Kirchen und das Schloß anzuschauen.
Gestartet in den Tag sind wir mit dem historischen Rundgang durch Berchtesgaden sowie einem Abstecher zu der kleinen Kirche oberhalb von Berchtesgaden, von der man einen tollen Blick auf den Ort hat. Einen kurzen Abstecher zum Lockstein haben wir außerdem eingelegt.
Irgendwann hat tatsächlich gemäßigter Regen eingesetzt. So dass wir eine gemütliche, ausgedehnte Mittagspause im „Bauchgfui“, einem ultramodernen „Bowl Place“, eingelegt haben. Das Essen dort ist super lecker. Ich habe mich für die Reisbowl mit Linsenbratlingen und Mangodressing entschieden. Es war faszinierend zu sehen, wie viele Besucher Ü60 waren. Die würde man in so einem Laden nie vermuten. Ich habe die Theorie, dass das daran liegt, dass die Eigentümer des „Bauchgfui“ früher einen Berggasthof bewirtschaftet haben. Und so hat ihre alteingesessene Kundschaft auch dem neuen Lokal eine Chance gegeben. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen aller Altersklassen Offenheit gegenüber „moderner“ (eventuell sogar veganer) Küche zeigen.
Da der Regen immer intensiver wurde, haben wir den Nachmittag im „Haus der Berge“ verbracht. Neben der kostenlosen Dauerausstellung gibt es auch eine Sonderausstellung zum Thema „Vertikale Wildnis“, die EUR 4 (bzw. EUR 3,50 mit Gästekarte) Eintritt kostet. Das gesamte Museum ist sehr spannend und interaktiv gestaltet und deshalb nicht nur für passionierte Museumsgänger geeignet.
Nach einem Eis am Nachmittag haben wir abends in der Wohnung nur noch gevespert. Und den Tag mit Z-Promis, die sich in Tierkostümen verprügelt haben, beschlossen. Hört sich jetzt weniger lustig an, als es tatsächlich war.
To be continued.
Wow, Königssee ist traumhaft schön und irgendwie magisch. Schade, dass man dort keine Ruhe findet durch die Vielzahl der Besucher. Trotzdem ist es wunderschön.
Liebe Grüße
Alicja (https://www.miss-alice.net)
Autor
Hallo Alicja,
ja, es ist irgendwie ein zweischneidiges Shwert. Einerseits wunderschön, andererseits aber auch furchtbar überlaufen.
Viele Grüße.
Steffi
Hallo liebe Steffi,
ich war auch schon mal am Königssee. Allerdings ist das schon länger her. Aber so wunderschön, wie du ihn hier auf den Fotos zeigst, habe ich ihn nicht mehr in Erinnerung. Ich glaube ich muss da irgendwann nochmal hin :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Autor
Hallo Tanja,
ja, der Königsee ist echt traumhaft schön. Ich war zum dritten Mal dort. Allerdings war es auch sehr, sehr überlaufen. Da muss man sich vorher drauf einstellen, sonst wird man eine Enttäuschung erleben…
Herzliche Grüße.
Steffi