Rückkehr an den Königssee – mit zwei „s“
Obwohl ich zu Beginn des Urlaubs das Gefühl hatte, dass eine richtig lange Zeit in Salzburg vor mir liegen würde, war nun schon der letzte ganze Tag in Salzburg angebrochen. Für heute hatten wir einen Ausflug zum Königssee (ich war bis gerade eben der festen Überzeugung, dass man den Königssee nur mit einem „s“ schreibt) geplant. Den Königssee und seine Umgebung – das Berchtesgadener Land – kannte ich bereits. Ich habe vor 18 Jahren gemeinsam mit einer Freundin und deren Familie einen Urlaub in dieser Region verbracht. Mein erster Wanderurlaub, der mir die feste Überzeugung bescherte: das ist nix für mich! Wie sich die Dinge ändern können… Mittlerweile liebe ich das Wandern, und ich würde Wanderurlaube in der Pole Position meiner Urlaubshitliste sehen. Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob man als Sporthasser und mit Babyspeck versehen einen Berg erklimmt, oder ob man fit und in Form ist. Ich weiß bis heute nicht, wie ich in meinem damaligen Zustand den Watzmann erklimmen konnte. Deshalb würde ich gerne in den nächsten Jahren eine erneute Watzmann-Besteigung in Angriff nehmen. Einfach, um zu sehen, wie leicht oder schwer mir das mittlerweile fällt.
Bloggerparadies am Königssee
Wir waren an diesem Morgen nicht super früh dran, und als ich mit meinem Auto auf den Parkplatz am Königssee eingebogen bin, dachte ich, mich trifft des Schlag. Es war Samstag und der erste Tag der Pfingstferien mit richtig traumhaftem Wetter. Es hat vor Touristen nur so gewimmelt. Ehrlich gesagt ziemlich abschreckend. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass der Königssee ein „Must See“ für internationale Touristen geworden ist. Gebt spaßeshalber bei Instagram die Hashtags „Königssee“, „Fischunkelalm“ oder „Obersee“ ein und ihr werdet viele Fotos von Bloggern mit speziellen Filtern finden. Wir haben einige typische, asiatische Blogger-Mädels gesehen, die geshootet haben. Die Shootings selbst sehen für Außenstehende immer etwas bizarr aus. Wenn man jedoch später die Bilder (also das fertige Werk) betrachtet, sind die richtig klasse. Der Knaller war, dass ich an der Fischunkelalm ein asiatisches Mädchen beobachtet habe, wie sie ein Glas Milch vor den Obersee gehalten hat, um dieses Motiv zu knipsen. Ich fand das eine witzige Idee. Zwischenzeitlich brachte mir Instgram die Erkenntnis, dass das das obligatorische Foto an der Fischunkelalm zu sein scheint…
Spaziergang zum Malerwinkel
Unsere Schifffahrt lief wie folgt ab: angekommen haben wir uns direkt ein Ticket gekauft. Darauf steht eine Nummer und die Abfahrtzeit. Das hat uns eine Wartezeit von ca. einer Stunde beschert. Zunächst war ich genervt, denn was sollten wir da in all diesen Krimskramsläden am See (und mehr gibt es da auf den ersten Blick echt nicht) anfangen? Zum Glück haben wir den Weg zum Malerwinkel entdeckt. Mit diesem kleinen Spaziergang konnten wir die Zeit bis zur Schifffahrt perfekt überbrücken. Der Malerwinkel heißt so, weil man von dort aus die typische, oft gemalte Aussicht auf den Königssee und St. Bartholomä hat.
Da der Königssee Naturschutzgebiet ist, sind die Boote allesamt motorbetrieben. Mit einem von diesen schipperten wir über St. Bartholomä nach Salet. Unterwegs wird man über die Gegebenheiten am Königssee informiert. Das Schiffspersonal hat hier einen hohen, typisch bayrischen Unterhaltungsfaktor. Unser „Erklärbär“ saß z.B. neben einer Dame Ü60 und meinte: „Eine Jüngere wäre mir lieber gewesen!“ Highlight ist die Präsentation des berühmten „Königssee-Echo“ per Trompetenspiel. Fragt mich nicht, warum ich mich auch nach 18 Jahren nicht nur an dieses Trompetenecho sondern auch die Erwähnung der Ludwig-Ganghofer-Romane erinnert habe. So funktioniert mein Gedächtnis, ich kann mir jeden Quatsch merken.
Wanderung zur Fischunkelalm
In Salet angekommen, kann man zunächst in 5 Minuten zu Fuß den Obersee erreichen. Das war natürlich nicht das, was wir uns unter einer Wanderung vorgestellt haben. Wir haben die 1 1/2 stündige Wanderung zur Fischunkelalm in Angriff genommen. Da das so nicht geplant war, hatte keiner von uns Wanderschuhe dabei. Ich habe mich in Turnschuhen nicht richtig wohl gefühlt, uns kamen aber Touristen in Slippern und Flip Flops entgegen. Zum Glück hat es sich mit der Zeit besser verlaufen, und wir konnten die abwechslungsreiche Wanderung durch den Wald und über Stock und Stein genießen.
Die Fischunkelalm ist klein und urig. Dazu passend ist die Auswahl an Getränken und Essen: Buttermilch, Butterbrot etc.
Spontan haben wir – trotz Hitze – die halbe Stunde zum Röthbachfall angehängt. Dieser Wasserfall rauscht mit beeindruckender Geschwindigkeit in die Tiefe.
Insgesamt waren wir so ca. 4 Stunden unterwegs. Landschaftlich ist die Wanderung super schön, an die vielen Menschen muss man sich gewöhnen.
Trotzdem würde ich jederzeit wieder an den Königssee zurückkehren, denn das Farbenspiel des Sees und die Kulisse mit den hohen Bergen und den vielen Bäumen ist atemberaubend.
Zurück in Salzburg haben wir uns zum Abschluss einen Kaiserschmarren gegönnt. Mir hat unser Aufenthalt in Salzburg sehr gut gefallen. So schön die Stadt selbst war, ich glaube meine Highlights waren die letzten beiden Tage mit den ganzen Seen: Fuschlsee, Wolfgangsee, Mondsee und Königssee. Das Salzkammergut hat mich bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen.
Huhu Steffi,
ich war schon – ich meine es waren – drei Mal in Berchtesgarden und ich würde jederzeit wieder dort Urlaub machen. Die Landschaft ist dort einfach atemberaubend schön. Auch an den Königssee kann ich mich erinnern. Ich war gerade jedoch schockiert, dass mir die Kapelle jetzt gar nicht mehr vor Augen war. Ich dachte beim ersten Blick auf deine Fotos: Wow, sieht das schön aus. Wo war Steffi da wohl? Und dann lese ich,dass sich diese Kapelle genau am Königssee befinden hat … Hm… ich glaube es wird wirklich mal Zeit für einen erneuten Urlaub in der Gegend ;o) Was ich dir auch sehr empfehlen kann ist die Windbeutelgräfin. Warst du dort auch schon mal (vielleicht bei deinem ersten Besuch)? Dort gibt es riesige und sowas von leckere Windbeutel (ich hoffe sie sind im Laufe der Jahre nicht in der Größe geschrumpft ;o)).
Auch hier gilt: Ich freue mich, dass du diese Gegend besucht hast und die landschaftliche Schönheit mit eigenen Augen sehen durftest <3
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Autor
Hi Tanja,
vielen Dank für den Tipp mit der „Windbeutelgräfin“. Nein, ich kannte die bislang nicht. Aber jetzt nach Deinem Tipp werde ich mir das auf alle Fälle merken.
Das freut mich, dass Du Dich durch meinen Blogpost wieder an St. Bartholomä erinnert hast.
Viele Grüße,
Steffi