Montag, den 28.08.2017
An diesem Tag machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Bled, um den gleichnamigen See zu erkunden. Zugfahren in Slowenien kann ich definitiv empfehlen, denn die Züge sind solide und effizient und der Preis ist unschlagbar günstig. Für die einstündige Fahrt haben wir gemeinsam 20 Euro bezahlt. Für den Preis komme ich daheim gerade mal ALLEINE von meiner Wohnung zum Flughafen Stuttgart.
Der Zug hält jedoch nicht direkt am See sondern ca. 4 km entfernt in Lesce. Von dort aus kann man entweder den Bus nehmen oder zu Fuß auf einem Radweg an den See laufen. Wir haben uns als passionierte Fußgänger (zumindest haben wir in unserem Freundeskreis diesen Ruf…) zu Fuß auf den Weg gemacht, wobei ich den Spaziergang nicht als landschaftlich besonders wertvoll bezeichnen würde.
Mein erster Gedanke nach Ankunft in Bled, als der See noch nicht in Sichtweite war: das sieht aus wie Oberstdorf!
Zur Stärkung sind wir als erstes im Hotel, das die Original-Cremeschnitten anbietet, eingekehrt. Allerdings hatte keiner von uns Hunger, weshalb es statt dieser kalorienreichen Spezialität nur eine hausgemachte Limo gab. Oh, diese Limos werde ich vermissen. Deren Basis besteht aus Wasser mit Zitronensaft und sie ist entweder nur leicht oder gar nicht gesüsst. War für mich immer eine tolle Alternative zu einfachem Wasser oder ungesundem Cola.
Anschließend sind wir links herum zu unserer Seeumrundung aufgebrochen. Hierbei sollte man sich zu Beginn nicht von der parallel verlaufenden Straße mit entsprechendem Autolärm abschrecken lassen, denn das ändert sich später, und es ist keine Straße mehr in der Nähe.
Dank des Reisführers wussten wir, dass es bei der mittlerweile als Hotel genutzten Vila Bled einen sehenswerten Aussichtspunkt gibt. Die Vila Bled ist nicht nur aufgrund der Aussicht einen Besuch wert, sondern sie war in der Vergangenheit ein Lieblingsplatz des ehemaligen jugoslawischen Machthabers Tito und ist deshalb mit Fotografien von bekannten ehemaligen Politikern wie Willy Brandt geschmückt.
Kurz vor Ende unserer Seeumrundung stand der Aufstieg zur Burg an, auf den wir uns mit einer kurzen Pause und einem Raw Cake vorbereitet haben. Der knackige Aufstieg lohnt sich meiner Meinung nach jedoch nur, wenn man eine Besichtigung der Burg plant. Das war zeitlich für uns nicht möglich, weshalb der Aufstieg quasi umsonst war, denn eine richtig gute Aussicht bleibt verwehrt, wenn man keinen Eintritt bezahlt.
Zurück zum Bahnhof in Lesce sind wir mit dem Bus gefahren (Kosten: 1,30 Euro/Person). Trotz Verspätung des Busses haben wir unseren geplanten Zug erreicht. Da es mittlerweile begonnen hatte, ab und zu zu regnen, war das auch besser so. Die Zugfahrt entpuppte sich als ausgesprochen unterhaltsam, da eine Horde Pfadfinder in unser Abteil zugestiegen ist.
Mir hat dieser Ausflug sehr gut gefallen. Der See von Bled ist definitiv eine Reise wert. Das Wasser hat eine wunderschöne Farbe und die Lage ist etwas besonderes.