„Was auch immer geschieht“
Bianca Iosivoni
New Adult
Deutsch
Kindle
4,5 Sterne
Callie studiert Medizin am College und kehrt zum ersten Mal nach längerer Zeit wieder in ihre Heimat Alabama zurück, um den Schulabschluss ihrer kleinen Schwester Holly zu feiern und den letzten Sommer vor deren Weltreise mit ihr und Stiefmutter Stella gemeinsam zu verbringen. Die Rückkehr nach Hause ist jedoch nicht nur mit positiven Gefühlen besetzt, denn Callie kommt auch nach Jahren nicht über den Unfalltod ihres Vaters hinweg. Sie projiziert all ihren Hass auf ihren Stiefbruder Keith, dem sie die Schuld an diesem tödlichen Autounfall gibt. Sie fällt aus allen Wolken, als Keith plötzlich ebenfalls in ihrem Elternhaus auftaucht. Vor allem, da sich unter ihren Hass ganz andere Gefühle zu mischen scheinen…
Nach dem Reinfall mit „Love & Confess“ von Colleen Hoover war ich sehr unentschlossen, zu welchem Buch ich als nächstes greifen sollte. Über „Was immer auch geschieht“ bin ich auf einem Buchblog gestolpert. Die positive Rezension hat mich neugierig gemacht, jedoch musste ich erst einmal recherchieren, ob es sich bei Bianca Iosivoni um eine deutsche oder eine englischsprachige Autorin handelt. Das Ergebnis: sie schreibt auf Deutsch, obwohl ihre Geschichten in den USA spielen. Eine etwas spezielle Mischung, die nach meiner Erfahrung auch in dem Ergebnis münden kann, dass der Autor eine Art Traumwelt schildert, die nichts mit der Realität zu tun hat. Den Eindruck hatte ich bei „Was immer auch geschieht“ nie. Die Umgebung der Geschichte wirkte authentisch auf mich. Ich habe mich tatsächlich ins heiße Alabama zu den Cowboystiefeln versetzt gefühlt. Trotzdem würde mich interessieren, wie eine deutsche Autorin auf die Idee kommt, eine typisch amerikanische College-Geschichte zu schreiben.
Dieses Buch hat mir sehr viel Spaß bereitet, und ich habe es an anderthalb Tagen an einem sonnigen Wochenende verschlungen. Die Geschichte von Callie und Keith ist spannend und aufgrund einiger Wendungen nicht von Beginn an vorhersehbar. Die Chemie zwischen den beiden stimmt und mir hat das Kribbeln, das zwischen ihnen herrscht, super gefallen. Auch ist das hier endlich einmal ein Plot, in dem man nachvollziehen kann, warum es kompliziert ist, wenn sich Stiefgeschwister ineinander verlieben. Denn hier geht es eben nicht nur darum, dass die zwei Stiefgeschwister (und folglich nicht blutsverwandt) sind, sondern es steckt durch den Autounfall mehr dahinter.
Auch die Nebencharaktere sind witzig und liebenswert. Egal ob Callies Schwester Holly, ihre beste Freundin Faye oder ihr bester Kumpel Parker, sie alle bereichern die Geschichte.
Einzig den Übergang zu der einen oder anderen Liebesszene fand ich etwas hölzern.
Ich bin ein bisschen traurig, dass dieses Buch zu Ende ist. Ich hatte einfach so viel Spaß beim Lesen und fürchte, dass ich mit meinem nächsten Buch nicht genauso viel Glück haben könnte. Manchmal fällt es einem schwer, aus eine schönen Geschichte aufzutauchen…