Da es für viele Menschen nicht möglich sein wird, den Sommerurlaub 2020 wie gewohnt zu gestalten, finde ich, dass das Lesen eine tolle Option ist, um dem Alltag zu entfliehen. Umso besser, wenn man hierfür einen richtigen „Sommerroman“ zur Hand hat. Und den möchte ich Euch heute mit „Unsere glücklichen Tage“ von Julia Holbe vorstellen.
Werbung: das Buch wurde mir vom Bloggerportal kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Der Sommer der Jugend
Nach vielen Jahren mit wenig Kontakt trifft Elsa auf zwei enge Freundinnen aus ihrer Jugend. Mit Marie und Fanny hat sie unendlich viele glückliche und unbeschwerte Stunden in den Sommerferien an der französischen Atlantikküste verbracht. Lenica, die vierte im Bunde, fehlt hingegen. Als Sean, Elsas Jugendliebe, denn sie damals im Urlaub zum ersten Mal getroffen hat, ebenfalls auftaucht, brechen langsam alte Wunden auf. Denn so glücklich und unbeschwert war zumindest der letzte gemeinsame Sommer doch nicht…
Die großen Themen und Gefühle
In „Unsere glücklichen Tage“ geht es um die großen Themen wie Liebe, Verrat und Vergänglichkeit. Mit Hilfe von Erzählungen aus der Gegenwart und Rückblicke auf die gemeinsame Vergangenheit entspinnt sich eine Geschichte aus Zuneigung und einem „Liebesmehreck“. Das ganze hat einen leicht philosophischen Touch, denn zumindest ich habe mich gefragt, liebt man jemals wieder so bedingungslos wie bei der erste großen Liebe?
Noch mehr als für alles rundum die erste große Liebe steht „Unsere glücklichen Tage“ für mich für eine ganz andere Sache. Nämlich das Gefühl der nie enden wollenden Sommer der Kindheit und Jugend. Und das ist in meinen Augen auch die ganz große Stärke von Julia Holbe. Wie sie dieses Gefühl in ihrem Buch transportiert. Ich habe beim Lesen quasi die Sonne auf meiner Haut und das Salz des Wassers auf meiner Zunge gespürt. Sollte man es in diesem Sommer nicht selbst ans Meer schaffen, so lässt „Unsere glücklichen Tage“ zumindest den Geist dorthin reisen.
Die Schwachpunkte
Ein, zwei kleine Schwachpunkte hatte das Buch für mich auch. Bei einem bin ich mir nicht sicher, ob Julia Holbe den vielleicht sogar bewusst gewählt hat. Nach meinen Berechnungen müssten Elsa und ihre Freundinnen im Erzählstrang in der Gegenwart so Ende 40, Anfang 50 sein. Schließlich haben zwei von ihnen erwachsene Töchter. Ich hatte insbesondere bei Elsa jedoch das Gefühl, dass sie sich unbedarft und gedankenlos wie eine maximal Zwanzigjährige verhält. Das hat mich an der ein oder anderen Stelle mit einem Kopfschütteln zurückgelassen.
Mein zweiter Kritikpunkt sind zwei Wendungen am Ende des Buches, die für mich recht vorhersehbar waren. Das hat den Schluss für mich zwar sehr passend aber nicht ganz so originell gemacht.
<3
Trotzdem hat mir „Unsere glücklichen Tage“ sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch teilweise nicht aus der Hand legen und werde insbesondere dieses spezielle Sommer- und Urlaubsfeeling nicht so schnell vergessen. Absoluter Lesetipp für alle, die an „Meer-Vermissung“ leiden.
Guten Morgen Steffi
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Aber du hast schon Recht. Elsa hat sich wie ein Backfisch benommen.
Liebe Grüße,
Gisela
Autor
Hallo Gisela,
oh, das finde ich klasse, dass Du „Unsere glücklichen Tage“ auch gelesen hast.
Und ich bin ein bisschen beruhigt, dass Dir das „teenyhafte“ an Elsa ebenfalls aufgefallen ist.
Ich geh mal nach Deiner Rezension schauen.
Viele Grüße.
Steffi
Einen schönen frühen Morgen Steffi
Ich habe das aber in meiner Rezi nicht erwähnt, da es mich in diesem Fall nicht so gestört hat. Ich kann das Benehmen von älteren Frauen oftmals nicht verstehen. Aber auch im realen Leben gibt es Frauen, die wie Teenies agieren, wenn es um einen Mann geht. Das habe ich schon des öfteren miterlebt. Anscheinend gilt da der Spruch, dass Liebe jung hält. Manche werden wieder zum Backfisch 🙂
Liebe Grüße,
Gisela
Autor
Hallo Gisela,
so extrem gestört hat es mich auch nicht. Ich fand es eher sehr erstaunlich. Und bin mir noch immer nicht sicher, ob das ein bewusst gewählter Kniff der Autorin war 🙂 .
Viele Grüße.
Stefanie
Ich denke es war gewollt. 🙂