Aus der „Taste of Love“-Reihe von Poppy J. Anderson habe ich bereits die ersten drei Bände gelesen („Geheimzutat Liebe“ und „Küsse zum Nachtisch“ sowie „Zart verführt“ . Die ersten beiden Teile haben mir gut gefallen, „Zart verführt“ hingegen konnte mich nicht komplett überzeugen. Trotzdem war für mich klar, dass ich auch dem vierten Band eine Chance geben würde, denn der Kosmos, den Poppy J. Anderson in den „Taste of Love“-Büchern geschaffen hat, ist mir richtig ans Herz gewachsen. Ich fühle mich jedesmal direkt in die Bostoner Gastro-Szene versetzt.
„Mit Sehnsucht verfeinert“
- Poppy J. Anderson
- Taste of Love #4
- Chick Lit
- Deutsch
- E-Book
- Das E-Book wurde mir von netgalley für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
- 4,5 Sterne (von 5 möglichen Sternen)
- Empfehlung: für alle, die auf der Suche nach einer nicht nach Schema F aufgebauten Romanze sind.
Hayley ist die Sous-Chefin im erfahrenen Lesern der „Taste of Love“-Reihe wohlbekannten „Knight’s“, einem hippen Bostoner Nobelrestaurant. Sie ist nach drei Jahren in ihre Heimat zurückgekehrt, um diese begehrte Stelle anzutreten, und um sich um ihren kränkelnden Vater zu kümmern. Auch wenn Hayley es zunächst nicht wahrhaben will, ist diese Rückkehr auch damit verbunden, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss. Schließlich ist sie damals Hals über Kopf aus Boston geflüchtet und hat ihren Verlobten Scott kurz vor der Hochzeit sitzenlassen. Den Scott, der mittlerweile eine Bilderbuchkarriere in der Bostoner Upper Class hingelegt hat und noch immer mit ihrem Vater befreundet ist.
Wenn man mich fragt, was mir an „Mit Sehnsucht verfeinert“ am Besten gefallen hat, so fällt mir die Antwort nicht schwer: das ist eindeutig der Aufbau der Geschichte. Da gibt es im Genre „Chick Lit“ leider viel zu selten Abweichungen im Verlauf nach Schema F à la „erste Begegnung – Annäherung – Zusammenkommen – großer Knall – Versöhnung“.
Hier treffen hingegen zwei Menschen aufeinander, die sich bereits seit vielen Jahren kennen und eine glückliche Beziehung geführt haben – bis etwas ganz gewaltig schief gelaufen ist. Man darf diese beiden nun dabei beobachten, wie sich sich wieder begegnen und ganz langsam annähern. Nebenbei erfährt man in Rückblenden, was der Auslöser der Trennung war. Das ist nicht spektakulär und auch keine Geschichte, die noch nie erzählt worden ist, trotzdem hat es mir gut gefallen, Hayley und Scott auf ihrem Weg zu begleiten.
Ich mag Poppy J. Andersons extrem flüssigen und trotzdem nie anspruchslosen Schreibstil, der einen durch die Seiten fliegen lässt, sehr gerne. Auch bewundere ich sie für ihre Art, eine eigene Welt mit weit verzweigten Verbindungen in der Bostoner Gastro-Szene aufzubauen. So begegnen einem lieb gewonnene Charaktere immer wieder. Auch mag ich ihren Humor, der der Geschichte Leichtigkeit vermittelt und nie krawallig wirkt. Die „Junggesellen“-Versteigerung bei einem „Charity“-Event der Schönen und Reichen von Boston könnte man sich genauso in einer „Screwball“-Komödie vorstellen.
Hach ja, das war ein richtiges „Feel Good“-Buch, das ich innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe. Gerne mehr davon.
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