Obwohl die „Maybe“-/“Colorado Ice“-Reihe von Jennifer Snow nicht erst seit gestern auf Social Media gehypt wird, hat es bei mir bis zur letzten Woche gedauert, bis ich entdeckt habe, dass die Bücher etwas für mich sein könnten. Ich habe mittlerweile so viele Sportlerromanzen gelesen, dass ich denen – sofern sie 08/15 aufgemacht sind – überdrüssig bin. Um es mit den Worten eines Ex-Kollegen zu sagen: ‚Kennste eine, kennste alle…‘ (Der hat das allerdings über Frauen gesagt). „Maybe this Time“, den ersten Teil der „Colorado Ice“-Serie, habe ich innerhalb von knapp zwei Tagen verschlungen, um im Anschluss direkt zu „Maybe this Christmas“ zu greifen, von dem ich Euch heute erzählen möchte. Denn sind wir in diesen Tagen nicht alle auf der Suche nach der perfekten Weihnachtslektüre?
Werbung: das Buch wurde mir von netgalley kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Emma und Ashton sind seit Ewigkeiten befreundet. Für beide ist der jeweils andere der wichtigste Mensch im Leben. Denn Emma als ehemalige Olympiateilnehmerin im Snowboarden ist die Einzige, die weiß, was im verschlossenen Eishockey-Profi Ashton vorgeht. Der bereitet sich aktuell wie eine Besessener auf sein nächstes großes Ziel vor. Er möchte unbedingt sein 1.000. Spiel absolvieren. Und vielleicht nebenbei auch noch seinem großen Bruder den Stanley Cup entreißen. Da kann er auch auf eine Knieverletzung keine Rücksicht nehmen. Doch dann zerschmettert dieser Traum durch einen Bodycheck, für den ausgerechnet sein großer Bruder verantwortlich ist. Ein Bodycheck, der Ashton zurück zu seiner Mutter in die beschauliche Kleinstadt katapultiert. Wo ihm alles gehörig auf die Nerven geht. Sein einziger Lichtblick ist Emma, die ihn als Physiotherapeutin durch die die Reha begleitet. Aber irgendwie beschleicht Ashton langsam das Gefühl, dass ihre „Freundschaft plus“ nicht mehr genug für Emma sein könnte…
Warum nun hat mir diese Geschichte so gut gefallen?
1. Der ungewöhnliche Anfang
Bereits auf den ersten Seiten wird man als Leser mitten hinein in die Geschichte geworfen. Und genau das, hat mir super gefallen. Bei einem üblichen Plot wären Emma und Ashton beste Freunde gewesen und hätten erst im Laufe der Geschichte beschlossen, „Freunde mit gewissen Vorzügen“ zu werden. Hier sind sie das schon seit Jahren. Endlich einmal ein anderer Anfang!
2. Genau mein Setting!
Ein weiterer großer Pluspunkt ist das Setting. Ich liebe Geschichten, die in Colorado spielen. Denn dort gibt es Berge und tolle Skiressorts. Maße ich mir an beurteilen zu können, denn ich war selbst schon dort. Außerdem mochte ich das typisch amerikanische (romantisierte) Kleinstadtgefühl sehr gerne.
3. Kein Weihnachtskitsch
Ja, die Geschichte trägt das Weihnachtsthema bereits im Titel. Trotzdem ist es definitiv keine kitschige Weihnachtsgeschichte. Denn dadurch, dass weder Emma noch Ashton ein gesteigertes Interesse an Weihnachten haben, plätschert das Weihnachtsthema im Hintergrund lediglich so dahin. Das fand ich sehr erfrischend.
4. Die Chemie stimmt.
Für mich der mit Abstand wichtigste Punkt bei jeder Geschichte, in der die Liebe eine Rolle spielt. Ich brauche zwei Protagonisten, die zusammenpassen. Zwischen denen die Funken fliegen. Mit denen ich mich identifizieren kann. Und all das hatten Emma und Ashton. Vor allem die introvertierte Art von Ashton hat es mir einfach gemacht, mich in der Geschichte wohl zu fühlen. Vielleicht war meine Identifikation mit „Maybe this Christmas“ sogar eine Spur zu hoch. Denn all das Gerede von verpassten Chancen machte mich sehr melancholisch… Dabei ist der Grundton der Geschichte durchaus positiv und witzig. (Letzteres vor allem, wenn Ashtons Mom und Emmas Dad sich ein Duell um die ausgefallenste Weihnachtsdeko liefern). Hach ja…
5. Nachvollziehbares Drama am Ende
Wenn ich eins auf den Tod nicht ausstehen kann, dann sind es Bücher, bei denen kurz vor dem Happy End noch einmal auf die Drama-Schiene abgebogen wird, und sich die beiden Protagonisten aufgrund von Nichtigkeiten, die durch ein Gespräch hätten ausgeräumt werden können, entzweien. Bei „Maybe this Christmas“ wird es kurz vor Ende auch noch einmal schwierig zwischen Emma und Ashton. Aber eben nicht unnötig sondern aus dem Verlauf der Geschichte heraus absolut logisch. Und so traurig, dass ich mich darin verlieren konnte…
Mein Weihnachtsfavorit 2019
Ihr seht, ich habe meinen Weihnachtsfavoriten 2019 gefunden. „Maybe this Christmas“ hat all das, was ich in einer Weihnachtsgeschichte suche. Und das beste? Zumindest auf Englisch gibt es ein weiteres Weihnachtsbuch von Jennifer Snow! „An Alaskan Christmas“ habe ich direkt als „Anschlusslektüre“ auf meinen E-Reader geladen.
Hallo liebe Steffi,
oh, das hört sich so gut an! Ich freue mich, dass du so schöne Lesestunden mit diesem Buch verbringen durftest. Was dir sehr gefallen hat, wäre für mich jedoch vielleicht ein Kritikpunkt: Bei Weihnachtsbüchern darf es für mich ruhig weihnachtlich zugehen. Umso mehr romantisch-winterlich-weihnachtliche Stimmung, umso besser. Ich kann aber auch verstehen, dass du den Klischeebruch als erfrischend wahrgenommen hast. Eine sehr schöne Buchempfehlung. Vielen Dank dafür <3
Ganz liebe Grüße
Tanja