|Leseliebe| „Ein europäisches Klassenzimmer“ von Jan Kammann

Eine Reise durch Europa, um dem europäischen Gedanken nachzuspüren? Dieses Konzept klang so spannend für mich, dass ich „Ein europäisches Klassenzimmer“ von Jan Kammann beim Verlag angefragt habe. Warum mich dieses Buch zu Tränen gerührt hat, erfahrt ihr in dieser Rezension.

Werbung: das Buch wurde mir vom Verlag kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.

 

Ein europäisches Klassenzimmer_Jan Kammann_Rezension

 

Lehrreiche Reise durch Europa…

Jan Kammann ist Lehrer von Schülerinnen und Schülern, deren Vorfahren aus allen Ecken Europas stammen. Als er sie zum Thema „europäischer Gedanke“ unterrichtet, stellt er fest, dass auch er seinen europäischen Horizont dringend erweitern muss. Deshalb packt er kurzerhand seinen Koffer und besucht diverse Heimatländer seiner Schützlinge. Darunter die Türkei, Ex-Jugoslawien und sogar die kriegsgeplagte Ukraine.

Auf diesen Reisen zeigt sich: nichts erweitert den Horizont so sehr wie menschliche Begegnungen und ein Blick in die Vergangenheit. Lerneffekte wie „Europa ist keine Insel“ und „Deutschland ist nicht der Nabel der Welt“ inklusive.

 

… abseits der Touristen-Hotspots

Neben Jan Kammanns warmherziger Art und seiner Leidenschaft für den Lehrberuf hat mir vor allem gefallen, dass er sich auf das Abenteuer Europa eingelassen und vor allem Ziele besucht hat, die in keinem Reiseführer stehen. Ich habe mich beim Lesen gefühlt, als würde ich mich selbst auf eine abenteuerliche Reise begeben. Egal wie unterschiedlich die Menschen waren, denen er auf seinen Reisen begegnet ist, es wurde trotzdem auf jeder Seite klar, was wirklich zählt im Leben. Nämlich die grundlegenden Dinge wie Frieden und Freiheit.

Ich hoffe sehr, dass wir alle, die auf der Sonnenseite Europas leben, dies zu schätzen und zu verteidigen lernen.

Besonders beeindruckt haben mich in „Ein europäisches Klassenzimmer“ neben der Begegnung mit im Krieg lebenden Menschen in der Ukraine auch die ehemaligen türkischen Gastarbeiter, die trotz mangelnder Anerkennung ihrer Verdienste um die deutschen Wirtschaft, wertschätzend über ihre zweite Heimat geredet haben.

 

Tränen inklusive

Einerseits habe ich „Ein europäisches Klassenzimmer“ zum perfekten Zeitpunkt, andererseits auch zum komplett falschen gelesen. Ausgerechnet an dem Tag nach der Wahl, als Robert Habeck eindringlich auf die Gefahr einer kompletten Entmenschlichung von Geflüchteten hingewiesen hat, habe ich über Einzelschicksale von Menschen auf der Flucht gelesen. Das hat mich komplett gekillt, und ich saß einen ganzen Abend auf dem Sofa und habe Rotz und Wasser geheult.

 

Fazit

Dieses Buch ist eine tolle Sammlung von kleinen und großen europäischen Begegnungen an eher unbekannten und ungewöhnlichen Orten. Für mich haben die Erzählungen von Jan Kammann vor allem eines bestätigt: Europa kann nur gemeinsam stark und dauerhaft friedlich sein. Lasst uns beten, dass diese Tatsache nie in Vergessenheit geraten wird…

 

 

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