|Leseliebe| „Die Biografie des Tagebuchs der Anne Frank“

Eigentlich ist typische Urlaubslektüre eher aus der Kategorie „leicht und locker“. Ich habe mich jedoch aufgrund der aktuellen politischen Weltlage für „Ich will fortleben, auch nach meinem Tod – Die Biografie des Tagebuchs der Anne Frank“ von Thomas Sparr entschieden. Warum es für mich trotzdem eine passende Urlaubslektüre war, davon möchte ich in dieser Rezension berichten.

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Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank_Ich will fortleben auch nach meinem Tod_Thomas Sparr

 

Das erste Buch über das Tagebuch

„Das Tagebuch der Anne Frank“ dürfte eines der bekanntesten Bücher der Welt sein. Darüber hinaus gibt es unzählige Sachbücher, die sich mit Anne Frank und ihrer Familie auseinandersetzen. Was es bislang nicht gab, ist ein Buch *über* das Tagebuch. Und genau das liefert der Literaturwissenschaftler Thomas Sparr mit „Ich will fortleben, auch nach meinem Tod – Die Biografie des Tagebuchs der Anne Frank“, in dem er alles zur Entstehungsgeschichte, der Veröffentlichung und zur Verbreitung des Tagebuchs zusammenträgt.

 

Spannend

Eins vorneweg, obwohl es sich um ein Sachbuch handelt, bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Denn Thomas Sparr erzählt nicht nur mit viel Sachkenntnis sondern auch mit unglaublicher Leidenschaft die Geschichte des Tagebuchs der Anne Frank. Obwohl ich natürlich vorher schon wusste, dass das Tagebuch ein Welthit werden wird, habe ich trotzdem mitgefiebert, als Thomas Sparr von den Hürden berichtet hat, die Anne Franks Vater – der einzig Überlebende der Familie – bis zur ersten Veröffentlichung des Tagebuchs in den Niederlanden überwinden musste.

 

Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank_Ich will fortleben auch nach meinem Tod_Thomas Sparr_Rezension

 

Interessant

Besonders interessiert hat mich der steinige Weg des Tagebuchs bis zur erstmaligen Veröffentlichung in Deutschland. Denn auch hier war nie klar, dass dieses Buch einst zum Standardwerk für Heranwachsende werden wird. Irgendwie scheint sich die Geschichte des Tagebuchs in vielen Ländern wiederholt zu haben: am Anfang ließ sich nur schwerlich ein Verlag finden, der mutig genug war, das Buch zu verlegen.

 

Überraschend

Was hingegen eine unglaubliche Vielfalt aufweist, ist die Art und Weise, wie das Tagebuch der Anne Frank in den unterschiedlichen Ländern und Kulturen rundum den Globus gelesen wird. Damit hätte ich nie gerechnet. Dass so unterschiedliche Dinge daraus gezogen werden. Für mich war klar, dass es ein Werk ist, das die Grausamkeit und Unmenschlichkeit des Holocausts am Einzelschicksal eines Mädchens aufzeigt. Dass es ein Appell für Frieden und die Gleichheit aller Menschen ist. Umso überraschter war ich, dass das Tagebuch in Japan z.B. für das Erwachsenwerden von Mädchen und die erste Periode (!) steht. Schon allein für diese Erkenntnis hat sich die Lektüre des „Buchs über das Tagebuch“ gelohnt.

 

Fazit

Gerade in diesen Zeiten ist sowohl das Tagebuch der Anne Frank selbst als auch Sekundärliteratur zu diesem Thema so unglaublich wichtig. Deshalb lege ich „Ich will fortleben, auch nach meinem Tod – Die Biografie des Tagebuchs der Anne Frank“ wirklich allen ans Herz. Denn es macht nicht nur die wechselvolle Geschichte des Tagebuchs erlebbar. Es zeigt auch, in welchen Facetten der Antisemitismus daher kommt und warum es so wichtig ist, dass das Tagebuch der Anne Frank existiert.

 

 

 

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