|Alltagstrott| Leselaunen #40 – Narri Narro!

Letzte Woche habe ich urlaubsbedingt nicht bei den von Nicci von „trallafittibooks“ organisierten Leselaunen teilgenommen. Heute bin ich jedoch wieder voller Elan mit von der Partie.

 

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Aktuelle Bücher

Ich habe letzte Woche mit „Die Tochter des Uhrmachers“ begonnen. Dieses Buch hat mir die Autorin Kate Morton bei einem „Meet & Greet“ auf der „lit.love“ signiert. Und ich muss gestehen, dass ich Kate Morton vor dieser Begegnung völlig falsch eingeschätzt hatte. Ich dachte, sie würde Rosamunde Pilcher ähnliche Schnulzen schreiben. Tatsächlich ist „Die Tochter des Uhrmachers“ eine komplexe Geschichte rundum Schuld & Liebe, die auf mehreren Zeitebenen spielt und mich sofort gefesselt hat. Außerdem schreibt Kate Morton virtuos aus mehreren Perspektiven. Ich würde mir wünschen, mehr Autoren würden diese Kunst beherrschen und solche Perspektivwechsel weniger hölzern umsetzen. 

An der Hörbuchfront hänge ich noch immer bei „Someone New“ von Laura Kneidl fest. Ich muss sagen, die Geschichte wird bislang den hohen Erwartungen, die ich nach all den Lobeshymnen in den sozialen Medien hatte, nicht gerecht. Die popkulturellen Anspielungen klingen in meinen Augen sehr gewollt, Protagonistin Micah geht mir mit ihrer kindischen Art auf die Nerven und so richtig voran kommt die Geschichte auch nicht. Wären da nicht die goldigen Nebendarsteller, ich hätte längst abgebrochen.

 

Fastnachtsumzug Bühlertann

Narri Narro – Fastnachtsumzug Bühlertann: das Pferdle

 

Meine Lesestimmung

In meinem Aktivurlaub bin ich so überhaupt nicht zum Lesen gekommen. Dafür habe ich dieses Wochenende bei meinen Eltern daheim zu einem intensiven Lesewochenende gestaltet. Mit dem Ergebnis, dass ich den 600-Seiten-Wälzer von Kate Morton direkt beendet habe.

 

Zitat der Woche

„Eine Fotografie ist ein handfester, reproduzierbarer Beleg für ein Geschehnis.“

„Die Tochter des Uhrmachers“ von Kate Morton

Aus den Anfängen der Fotografie – als an Photoshop noch nicht zu denken war.

 

Tipp der Woche

Den „Stories“-Podcast habe ich an dieser Stelle bereits in einem früheren Leselaunen-Beitrag empfohlen. Dieses Mal möchte ich Euch die Folge mit Frank Goosen ans Herz legen. Der erzählt so herrlich schräg und witzig über seine Heimat, das Ruhrgebiet – und das Berlin der 80er Jahre. Faszinierend finde ich außerdem, dass, wenn man einige Folgen dieses Podcasts gehört hat, man feststellen kann, wie unterschiedlich die Vorlesequalität der verschiedenen Autoren ist. Frank Goosen gehört da eindeutig zu den Kompetenten. 

 

Fastnachtsumzug Bühlertann

„Liebe, kleine Schwarzwaldmarie…“ Vielen Dank, ich hab einen Ohrwurm…

 

Und sonst so? 

 

Auf und ab

An manchen Dingen könnte man ja verzweifeln: einige Tage schlecht geschlafen wegen diffuser Zukunftsängste, noch immer nichts Neues von meinem Notebook (seit einer Woche Status „in der Fehleranalyse“) und eine nervige, nebenberufliche Geschichte, die ich mir aufgehalst habe, weil ich schlecht nein sagen kann. 

Trotzdem versuche ich mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Ich hatte einen wunderschönen Kurzurlaub im Schnee. Meine Schulterschmerzen sind deutlich besser geworden. Ich besuche jetzt donnerstags einen Yogakurs bei meinem alten Yogalehrer. Und obwohl die Anreise äußerst beschwerlich ist (ich muss quasi ans entgegengesetzte Ende von Stuttgart), möchte ich den Kurs bereits nach nur zwei Stunden nicht mehr missen. Die Gruppe hat ein sehr hohes Niveau, und ich merke, wie sehr mich das gemeinsame Üben weiterbringt. Z.B. bin ich bei der Vorwärtsbeuge mit gegrätschten Beinen dem Boden mit dem Kopf noch nie so nahe gekommen. 

Ansonsten lautet mein Mantra für die nächsten Wochen: Schritt für Schritt. Wird sich schon alles finden.

 

Fastnachtsumzug Bühlertann

Äffle, Pferdle und ganz viele Bananen…

 

Narri Narro!

Heute war ich in meiner Heimat beim Fastnachtsumzug. Das war unterhaltsam und ein Ego Boost. Denn ich habe mich gleich super jung gefühlt, als ich meine ehemaligen Klassenkameraden gesehen habe, die irgendwie alle deutlich älter aussehen als ich (auch wenn das jetzt wahrscheinlich sehr eingebildet klingt).

Zum Fastnachtsumzug im Nachbarort gab es im Vorfeld große Diskussionen. Braucht man ein detailliertes Sicherheitskonzept? Muss Schnaps verboten werden? Sinken durch dieses Verbot die Zuschauerzahlen? Ganz ehrlich, wenn ich für die gute Stimmung so vom Schnaps abhängig bin, sollte man das Konzept Fastnacht generell überdenken. Wäre ich Bürgermeister, würde ich sogar ein ganz anderes Projekt angehen: „die plastikfreie Fastnacht“. Das wäre doch mal eine echte Revolution.

 

Fastnachtsumzug Bühlertann

„Jurassic Park“ im Bühlertal

 

„Familie Heinz Becker“ im „real life“

Meine Eltern hatten aus Anlass des Fastnachtsumzugs ein befreundetes Ehepaar zu Gast, bei dem er aufgrund einer Augenerkrankung kein Auto mehr fahren darf. Jetzt muss seine Ehefrau fahren, die die 30 Jahre davor nur Beifahrerin war. Entsprechend wenig routiniert sind ihre Fahrkünste. Da meine Eltern so begeistert von Bad Hindelang erzählt haben, wollt er sie von einem Urlaub dort überzeugen.

Er: “ Dann musst du doch mal nach Bad Hindelang fahren!“

Sie: „Nein, das geht nicht, da bin ich noch nie hingefahren, ich kenne den Weg nicht, das geht nicht…“

Alle (inklusive meiner 85 Jahre alten Tante, die schon immer viel Auto gefahren ist) reden gut auf sie ein. Ist doch kein Problem, nur auf der A7, kein Wechsel der Autobahn, außerdem gibt es Navis.

Sie: „Nein, das traue ich mir nicht zu. Ich kenne den Weg nicht.“

Er: „Hah, dann hättest du mal besser aufpassen sollen, also ich damals [vermutlich vor 15 Jahren oder so] mit dir dorthin gefahren bin!“

Als ob sich die arme Frau nach all den Jahren und nur als Beifahrerin noch an irgendwas erinnern würde… Hat mich latent an „Familie Heinz Becker“ erinnert. Und da wundert sich noch jemand, dass ich nicht so scharf aufs Heiraten bin.

 

Mit dieser Anekdote möchte ich mich mit einem fröhlichen „Narri Narro“ in die neue Woche verabschieden.

6 Kommentare

  1. 9. März 2019 / 09:08

    Hallo liebe Steffi,
    ohje, ich hoffe sehr, dass der Stress bald wieder nachlässt und dass du auch wieder Nachts gut in den Schlaf findest. Die Sache mit der Schlaflosigkeit kenne ich nur zu gut. Auch die Schwierigkeit des „Nein-Sagens“ ist mir nicht unbekannt. Deine Woche hört sich trotz stressiger Phase sehr gelungen an. Bei dem Jurassic Park-Bild bin ich gleich neugierig geworden. Das sieht nach einem schönen „Abenteuer“ aus :o) Was Someone New betrifft: Das war auch mein kleiner Kritikpunkt: Dass sich trotz vielen Themen und viel Potential kleine Längen eingeschlichen haben. Auch mich haben die Nebencharaktere hier mal wieder sehr überzeugt. Besonders Cassie und Aurie habe ich ins Herz geschlossen.

    Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    • glimrende
      Autor
      9. März 2019 / 10:38

      Hi Tanja,
      schön, von Dir zu hören, ich schaue nachher auch gleich mal bei Dir vorbei 🙂

      Ich hoffe sehr, dass mein Leben bald wieder in ruhigeren Bahnen verlaufen wird. Momentan ist es ein bisschen ein auf und ab…

      Mit „Someone New“ bin ich mittlerweile durch. Ich glaube, dazu muss ich einen separaten Blogpost machen. War für mich ein bisschen ein zwiespältiges Lesevergnügen.

      Herzliche Grüße und ebenfalls ein wundervolles Wochenende.

      Steffi

      • 10. März 2019 / 09:24

        Hallo liebe Steffi,

        das Gemeine ist ja, dass man bei Someone New so gut spoilern kann. Mir ist letztens bei einem Instagramartikel auch fast etwas rausgerutscht, was ich nicht hätte sagen dürfen. Mir ist es aber noch rechtzeitig aufgefallen ;o) Ich bin sehr gespannt auf deine Rezension. Dann müssen wir uns nochmal ausführlich darüber unterhalten :o)

        Ich hoffe, dass du das Wochenende ganz in Ruhe genießen konntest und wünsche dir einen wunderschönen und entspannten Sonntag und einen guten Start in deine Woche.

        Ganz liebe Grüße
        Tanja :o)

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