|Alltagstrott| 5 Tipps für den „Slowember“

Nachdem viele Menschen den November so überhaupt nicht leiden können (und in diesem Jahr schon gleich gar nicht) habe ich mir 5 Dinge überlegt, die ich aktiv unternehmen kann, um diesen Monat besser zu machen. Inspiriert durch den Podcast von Theresa Kellner bin ich auf das Konzept des „Slowember“- also des langsamen November – gestoßen. Passend hierzu habe ich meine 5 Ideen herausgesucht.

 

Herzog Jäger Pfad Wanderung Slowember

 

 

1. Zeit draußen in der Natur verbringen

Bereits gestern – einen Tag vor Start in den Slowember – erfolgreich für Euch getestet. Ich war auf dem „Herzog-Jäger-Pfad“ quer durch den Schönbuch unterwegs. Es war traumhaft. Der gelbgefärbte Laubwald und die raschelnden Blätter unter den Füßen wirkten magisch. Die gute Luft und die Sonne taten ihr übriges. Nicht einmal die matschigen Abschnitte (Werden diese Schuhe jemals wieder sauber? Zwischenzeitlich kann ich Erfolg vermelden, das Putzen ging sogar einigermaßen) haben mir die Laune verdorben.

Deshalb mein Rat: gutes Wetter? Raus in die Natur! Am Wochenende am besten frühmorgens, denn so könnt Ihr die Natur in Ruhe genießen (und falls der Startpunkt an einem Wanderparkplatz ist, gibt es auch kein Parkplatzproblem).

Unter der Woche wird es abends recht früh dunkel. Ich bin letzte Woche um 16:30 Uhr zu einem Spaziergang aufgebrochen und musste feststellen, dass es bereits um 17:00 Uhr zu dämmern beginnt. Deshalb habe ich mir überlegt, nächste Woche bei schönem Wetter einfach früher mit der Arbeit zu beginnen – und um spätestens 16:00 Uhr einen neuen „Spaziergangsversuch“ zu starten. Eine weitere Alternative könnte die Mittagspause sein.

Ihr seht, mit ein bisschen Organisation und gutem Willen, sollte es möglich sein, Naturerlebnisse in den Alltag zu integrieren.

 

Herzog Jäger Pfad Wanderung Slowember

 

2. Am NaNoWriMo teilnehmen

NaNoWriMo? Noch nie gehört? Das ist der „National Novel Writing Month“. Hier kann jeder, der eine Geschichte schreiben möchte, teilnehmen. Offizielles Ziel ist es, im November (a.k.a. „Slowember“) 50.000 Wörter zu schreiben – und so ein potentielles Buchprojekt oder die eigene Kreativität voranzubringen. Hier kannst Du Dich offiziell registrieren. Oder einfach nur so mitmachen. Über die sozialen Netzwerke wird es im Idealfall gegenseitige Unterstützung und eine besondere Art des Gemeinschaftsgefühls geben.

 

Herzog Jäger Pfad Wanderung Slowember

 

3. Journaling

Wem 50.000 Wörter utopisch erscheinen, dem kann ich als kleineres Schreibprojekt das Journaling ans Herz legen. Dabei geht es darum, mit kleinen Schreibübungen in den Tag zu starten und dabei „in sich“ zu gehen. Entweder völlig frei oder Du beantwortest bestimmte Fragen zu Deinem Alltag oder Deiner Gedankenwelt. Ein simpler Start ins Journaling ist es z.B., sich jeden Morgen ein paar Minuten Zeit zu nehmen und 5 Dinge aufzulisten, für die Du dankbar bist (sogenannte Dankbarkeitsliste). Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, dem empfehle ich Theresa Kellner und Valerie Husemann.

Ich habe mich bereits im vergangenen Oktober näher mit dem Journaling beschäftigt. Das macht so viel Spaß! Vielleicht, weil ich schon immer gerne geschrieben habe. Als Kind, Jugendlicher und auch mit Anfang 20 habe ich es mit Tagebuchschreiben probiert, bin aber nie wirklich drangeblieben. Denn irgendwie ist es jedesmal in die Auflistung alltäglicher Banalitäten abgeglitten („Heute Morgen war ich eine Runde Joggen. Danach habe ich lecker gefrühstückt…“). „Journaling“ ist eine tolle Alternative. Denn durch die gezielte Beschäftigung mit der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt stößt Du unweigerlich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Die im Alltag oft zu kurz kommen.

Mir tut es gut, so in den Tag zu starten. Nicht nur im „Slowember“. Auch dass ich endlich wieder jeden Tag ein paar Zeilen mit der Hand schreibe, ist nicht verkehrt. Sauklaue hin oder her…

 

Herzog Jäger Pfad Wanderung Slowember

 

4. Friluftsliv

Frilufts…was? Dieser Begriff kommt aus dem Norwegischen und bedeutet „Freiluftleben“ – also das Draußensein in der freien Natur. Das habe ich bereits oben unter Punkt 1 angesprochen, aber hier möchte ich es noch einmal um einen besonderen Aspekt ergänzen: Denn der durchschnittliche Norweger meint hier nicht nur das Outdoorleben bei angenehmen 25 Grad und wärmendem Sonnenschein. Sondern auch den Schritt vor die Tür, wenn das Wetter „ufyselig“ (=garstig / scheußlich) ist. Also vielleicht einfach einmal über den eigenen Schatten springen, einen Schirm und regenfeste Kleidung schnappen und bei typischem Novemberwetter (wie es heute am 01.11.2020 vorherrscht) raus in die Natur.

Ich würde außerdem zu gerne meinen langgehegten Wunsch umsetzen, und mich draußen mit Freunden (=einem weiteren Haushalt) treffen, um zu picknicken. Im November vielleicht nicht unbedingt klassisch auf dem Boden sondern stattdessen gemütlich eingemummelt auf einer Bank. Ich glaube, dass nehme ich mir als festen Plan für den „Slowember“ vor…

 

Herzog Jäger Pfad Wanderung Slowember

 

5. Einfach etwas Neues ausprobieren

Der Schlussgedanke von Punkt 4 bringt mich direkt zu Punkt 5. Jetzt, wo der ein oder andere gefühlt zu viel Zeit hat, mit der er / sie nichts anzufangen weiß, vielleicht einfach einmal in sich gehen und neue Dinge zum Ausprobieren überlegen. Das muss gar nichts Aufwändiges sein. Ich kenne z.B. viele Menschen, die sagen, „lesen – das ist nichts für mich“. Gerne ergänzt durch: „Ich muss doch im Job so viel lesen. Da kann ich das abends nicht auch noch machen.“ Kleiner Reminder: wenn dem so wäre, würde auch keiner nach der Arbeit zum Smartphone greifen, denn egal ob PC oder Handy: beides ist Screentime. Also, schnappt Euch ein Buch. Schmeißt den PC an und probiert ein Homeworkout. Macht Euch etwas besonders Leckeres zum Frühstück. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Einfach mal etwas ausprobieren. Sollte es ein Reinfall sein, nicht schlimm, verbucht es unter „Lebenserfahrung“. Im ungeliebten November könnt Ihr sicher sein, keine Zeit verschwendet zu haben.

 

Herzog Jäger Pfad Wanderung Slowember

 

Disclaimer

Ja, mir ist klar, dass es Menschen in Existenzangst gibt, denen mit ein bisschen „geh raus und schnappe frische Luft“, nicht geholfen ist. Mir geht es in diesem Blogpost um die, die in einer recht privilegierten Situation sind und den November trotzdem ganz, ganz schrecklich finden. Und denen die Idee fehlt, um daran etwas zu ändern.

 

3 Kommentare

  1. Rebecca
    1. November 2020 / 22:14

    „Der gelbgefärbte Laubwald und die raschelnden Blätter unter den Füßen wirkten magisch“-Sehr gut geschrieben! Obwohl heute am Sonntag eher regnerisch war, empfanden Herny und ich die Blätter unter den Füßen auch definit als magisch. Zurzeit ist es ein gelbbrauner weicher Blätterteppich, einfach toll.

    • glimrende
      Autor
      2. November 2020 / 17:37

      Danke 🙂 Irgendwie ist mir das mit den gelben Blättern noch nie so extrem aufgefallen, wie dieses Jahr. Vielleicht nimmt man in so einer Extremsituation die kleinen Dinge tatsächlich stärker wahr.

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