|Leseliebe| „Kiss Me in New York“ von Chatherine Rider

"Kiss Me in New York" Catherine Ride

„Kiss Me in New York“

  • Catherine Rider
  • Jugendbuch
  • Deutsch (Original: Englisch)
  • ausgeliehen von einer Freundin
  • 3 Sterne (von 5 möglichen Sternen)

Eins vorneweg, das Buch wurde mir von einer Freundin mit den Worten „ah, in dieses Buch bin ich so gar nicht rein gekommen, ich weiß auch nicht woran es lag, aber lies Du es bitte, denn mich interessiert deine Meinung brennend“ in die Hand gedrückt. Was für eine Referenz, aber ich wollte „Kiss Me in New York“ trotzdem eine Chance geben, denn die Grundidee finde ich ganz fantastisch:

Es ist Heiligabend und Austauschschülerin Charlotte brennt darauf, New York endlich verlassen zu können. Eigentlich liebt sie New York, aber seit dem sich ihr Hipster-Boyfriend auf unschöne Art und Weise von ihr getrennt hat, will sie nur noch zurück nach London zu ihrer Familie. Deshalb kommt es einer Katastrophe gleich, als Charlottes Heimflug aufgrund schlechten Wetters gecancelt wird und sie am JFK-Flughafen festsitzt.

Dort wird sie Zeugin, wie Anthony böse von seiner Freundin abserviert wird. Charlotte und Anthony verbünden sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einer Schicksalsgemeinschaft und arbeiten Schritt für Schritt die einzelnen Kapitel in einem Trennungsratgeber ab. In diesem Prozess stellen sie fest, dass sie der Liebe vielleicht doch eine neue Chance geben sollten…

 

"Kiss Me in New York" von Chatherine Rider

Die Voraussetzungen für ein unterhaltsames Lesevergnügen sind bei dieser Storyline eigentlich gegeben: ich bin ein großer Fan des „eingeschneit an Weihnachten weit weg von der Familie“-Szenarios. Außerdem mag ich New York sehr gerne und spezielle Weihnachtsbücher gehören ebenfalls zu meinen Favoriten.

Trotzdem hat mich „Kiss Me in New York“ überhaupt nicht gepackt. Hauptgrund dafür ist, dass Charlotte und Anthony als Charaktere so blass bleiben, dass sie auch keine Chemie in der Interaktion miteinander entwickeln. Ich hatte zu keiner Sekunde im Buch das Gefühl, dass es zwischen den beiden knistert.

Ein weiteres Manko ist, dass das Buch in der Gegenwartsform geschrieben wurde. Wie schon öfters erwähnt, ist das für mich keine gute Option für einen Roman, denn es klingt in 90% der Fälle ungelenk und stört den Lesefluss. Warum man eine Geschichte nicht klassisch in der Vergangenheitsform erzählt, ist mir ein Rätsel.

Da ich bereits mit einem anderen Buch desselben Verlages ähnliche Erfahrungen gemacht habe, denke ich, dass dessen Bücher eindeutig an ein sehr junges Publikum gerichtet sind. Also kein „Young Adult“ (was man als jung gebliebener 30-Something, der heute nach dem Studentenausweis gefragt wurde, ohne Probleme lesen kann) sondern ein richtiges Jugendbuch, das auch noch sehr kindlich geschrieben wurde.

Außerdem ist mir ein Logikfehler aufgefallen: auf Seite 125 ist die Rede davon, dass Charlotte auf einer Party noch nichts aus ihrem Cider-Becher getrunken hat. Auf Seite 131 hat sie plötzlich einen leichten Cider-Schwips – obwohl sie auf den Seiten dazwischen nichts trinkt (ich habe die Seiten dazwischen mehrfach gecheckt). Das passt nicht zusammen.

Trotz einer gelungenen Grundidee also nur 3 Sterne von mir.

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