Das hier ist ein neuer Rekord: gestern lag „Damals im Sommer“ von Florian Gottschick als Rezensionsexemplar bei mir im Briefkasten, heute habe ich es gelesen und direkt die Rezension hinterher geschoben. Kleine Entwarnung: das Buch hat „nur“ knapp 190 Seiten. Und doch hat es Gründe, warum ich es so schnell gelesen und rezensiert habe…
Werbung: das Buch wurde mir vom Bloggerportal kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Der endlose Sommer der Jugend…
Die 1990er Jahre, flirrende Hitze, ein Ferienhaus irgendwo im Süden und ein 15jähriger Junge, der im Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsenwerden einen einschneidenden Sommer erlebt. Er kämpft damit, endlich aus dem überlangen Schatten seines gut aussehenden, erfolgsverwöhnten, von Mädchen umschwärmten großen Bruders zu treten. Und lernt den faszinierenden Filip kennen, der sein Leben für immer verändern wird.
Sprachlich beeindruckend
Wow, was für ein wilder Ritt. Bereits auf den ersten Seiten hat mich „Damals im Sommer“ mit seiner irgendwie poetischen und gleichzeitig präzisen Sprache gepackt. Ein Beispiel gefällig? Diese wunderbar treffende Beschreibung der Pubertät:
Am Kindertisch war kein Platz mehr für mich, und am Erwachsenentisch schnitten sie mir noch immer das Schnitzel klein.
Hinzu kommt die Begeisterung des Ich-Erzählers für Hörspiele, mit der er sich direkt in mein Herz geschlichen hat.
Ein heißer Sommer…
Ich liebe „Coming of Age“-Geschichten und Erzählungen von den endlos erscheinenden Sommern der Kindheit und Jugend. Und genau das liefert „Damals im Sommer“ in der ersten Hälfte. Durch die bereits erwähnte präzise Sprache habe ich gemeinsam mit dem Ich-Erzähler geschwitzt und nichtsdestotrotz einen recht unbeschwerten Sommer genossen. (Wie klein erscheint uns die Ozonlochproblematik im Vergleich zu den Katastrophen und Horrormeldungen des Sommers 2023?!)
… voller unerwarteter Wendungen
Der erste Turning Point war der Moment, in dem Filip in das Leben der beiden Brüder tritt. Ich mochte sehr, wie Florian Gottschick diese Begegnung sowie die Dynamik zwischen den drei Jungs beschreibt. Mein Herz war sofort investiert.
Nach der Leichtigkeit dieses Sommers macht die Geschichte erneut eine 180-Grad-Wendung. Es wird melancholisch, und ich habe mich aufgrund zweier Plottwists emotional ähnlich herumgeschleudert gefühlt, als wäre ich auf einer Achterbahnfahrt ins Ungewisse.
Fazit
Mich hat dieses Buch wahnsinnig berührt und ich werde die Handlung und die Message nicht so schnell vergessen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber man mag es anhand des Klappentextes und meiner Zusammenfassung zu Beginn dieser Rezension bereits ahnen: „Damals im Sommer“ ist nicht nur atmosphärisch dicht und zieht einen total in denn Bann – es ist auch eine super wichtige Geschichte, die Vorbild sein kann. Die Welt brauch unbedingt mehr davon…