Hier kommt Teil 2 meiner Lesehighlights im Februar. Ich habe u.a. 5 von 6 Bänden einer englischen Serie verschlungen.
„Command Me“
Geneva Lee
The Royals Saga #1
Chick Lit
Englisch
Kindle
4 Sterne
Der englische Kronprinz Alexander (wahnsinnig gutaussehend, aber auch wahnsinnig dominant) küsst die bürgerliche Clara (mit, oh Schreck, amerikanischen Wurzeln). Ab diesem Moment können die beiden nicht mehr voneinander lassen.
Ja, ich habe mich bis heute geweigert, „50 Shades of Grey“ zu lesen. Denn wenn ich eine Fanfiction lesen möchte, greife ich zu kostenloser Fanfiction im Netz und gebe kein Geld für „Fanfiction turned into a book“ aus. Insbesondere nach dem desaströsen „Lesevergnügen“, dass ich Ende letzten Jahres mit „After Passion“ hatte. Bei „Command Me“ (gerade sehr präsent in deutschen Buchhandlungen als „Royal Passion“) muss ich zugeben, dass mich vor allem der royale Hintergrund angezogen hat. Ich schaue jede königliche Hochzeit im Fernsehen und finde alles, was mit Königshäusern zu tun hat, faszinierend – obwohl ich überzeugter Demokrat bin. Also habe ich beschlossen, diesem Buch eine Chance zu geben.
Was kann ich sagen? Die Geschichte ist – im wahrsten Sinne des Wortes – äußerst fesselnd und spannungsgeladen. Eines der Bücher, bei denen man immer wissen möchte, wie es weitergeht, weshalb man es kaum aus der Hand legen kann und umgehend zur Fortsetzung greift. Natürlich ist es nicht nobelpreisverdächtig, aber nichtsdestotrotz gut geschrieben (soweit ich das als Nichtmuttersprachler beurteilen kann). Mir hat besonders gefallen, dass einige typisch britische Begriffe darin vorkommen wie z.B. „knickers“, „jumper“ oder „snogging“. Also solche Worte, die bei „Harry Potter“ in der amerikanischen Ausgabe im Gegensatz zur britischen Originalversion ausgetauscht wurden.
Das führt mich zu einem weiteren Grund, warum mir die Reihe so gut gefällt: Schauplatz ist London und der Autorin gelingt es hervorragend, diesen Schauplatz plastisch darzustellen. Ich liebe London, die Stadt gehört zu den Top 3 meiner liebsten Städte, und dieses Buch hat dazu geführt, dass ich am liebsten sofort in ein Flugzeug nach London gestiegen wäre.
In der Geschichte spielt wie oben erwähnt der britische Thronfolger eine der beiden Hauptrollen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind trotzdem rein zufällig. Kronprinz Alexander ist dunkelhaarig und hat SEHR fülliges Haar. Da denkt kein Mensch an Prinz William. Sein kleiner Bruder ist ebenfalls dunkelhaarig und ist in einer Beziehung mit einem Mann. Bringt man eher nicht mit Prinz Harry in Verbindung. Da passen die vielfältigen Bettaktivitäten von Kronprinz Alexander schon eher zum echten Prinz Harry. Also eher eine „Überkreuzähnlichkeit“. Amüsant fand ich, dass in einem Nebensatz zwei zickige, rothaarige Cousinen auftauchen. Das passt schon besser.
Allgemein ist die Königsfamilie im Buch so etwas von intrigant und kaputt, da kann man an der Stelle nur hoffen, dass die echten nicht ganz so sind.
„Conquer Me“
Geneva Lee
The Royals Saga #2
Chick Lit
Englisch
Kindle
3,5 Sterne
Fortsetzung. Clara und Alexander sind in der Findungsphase und kämpfen nicht nur gegen die intrigante Königsfamilie sondern auch gegen einen geheimnisvollen Stalker. Alexanders Sichtweise kommt neu hinzu.
Spannend! Man kann das Buch nicht aus der Hand legen.
„Crown Me“
Geneva Lee
The Royals Saga #3
Chick Lit
Englisch
Kindle
3,5 Sterne
Fortsetzung. Mittlerweile befinden sich Clara und Alexander in der Festigungsphase ihrer Beziehung. Trotzdem werden sie noch immer von mehreren Seiten bedroht.
Am Ende hätte ich die eine oder andere Wendung nicht gebraucht, trotzdem nach wie vor ein spannendes Lesevergnügen.
„Crave Me“
Geneva Lee
The Royals Saga – Smith & Belle #1
Chick Lit
Englisch
Kindle
4 Sterne
Claras beste Freundin Belle wird in der eigentlichen „Royal Saga“ von ihrem Verlobten betrogen und ihre von langer Hand geplante Hochzeit platzt. Ihre Geschichte spielt parallel zu „Crown Me“. Bei einem Vorstellungsgespräch lernt Belle ihren neuen Chef Smith kennen. Dunkel, gutaussehend, geheimnisvoll.
Kommt einem der Charakter von Smith bekannt vor? Ja, er ist in mancher Hinsicht der Kronprinz verwandelt in einen Anwalt. Trotzdem ist die Geschichte spannend und mitreißend. Wobei ich hoffe, dass es der Autorin gelingen wird, auch einmal einen anderen männlichen Charakter zu erschaffen.
„Covet Me“
Geneva Lee
The Royals Saga – Smith & Belle #2
Chick Lit
Englisch
Kindle
3,5 Sterne
Es kommt wie es kommen muss: durch ihre Nähe zu Smith gerät Belle in das Fadenkreuz seiner Widersacher. Er versucht alles, um sie zu schützen. Eine seiner Methoden: Abstand zwischen sich und Belle zu bringen.
In dem Teil waren einige seltsame Fehler enthalten. Ich bin vorsichtig, wenn es um „englische“ Fehler geht, das ist schließlich nicht meine Muttersprache, aber hier konnte ich definitiv einige Ungereimtheiten entdecken. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es klassische Rechtschreibfehler oder eher maschinelle Darstellungsfehler des Kindle sind. Ansonsten finde ich die Geschichte noch immer fesselnd (hö hö hö), aber teilweise wird es mir auch zu wiederholend.
„Der Tod greift nicht daneben“
Jörg Maurer
Kommissar-Jennerwein-Reihe
Deutsch
Hörbuch
4 Sterne
Ein in seiner neuen Heimat perfekt integriertes (assimiliertes) schwedisches Mitglied des Medizin-Nobelpreiskomitees (also quasi der Idealtyp eines Flüchtlings, denn er schreckt nicht einmal vor der Mitgliedschaft im Trachtenverein oder der Annahme eines Hausnamens zurück) wird im heimischen Gartenhäcksler zermahlen.
Vor einigen Jahren habe ich zwei der Krimis von Jörg Maurer gelesen, hatte aber nicht allzu viel Spaß dabei. Dann bin ich vor ca. einem Jahr zufällig an ein Hörbuch des Autors geraten. Was soll ich sagen, ich war begeistert und habe mir nach und nach die weiteren Bände (inklusive derer, die ich bereits gelesen hatte) als Hörbuch gekauft. Der Autor liest selbst und mehr als gekonnt. Ich liebe seine bayrische Sprachfärbung und die Art und Weise, wie er die Charaktere zum Leben erweckt. Der vorliegende Band brilliert auf gewohnt sarkastische, manchmal überdrehte Art und Weise. Für mich ein absolutes Highlight: die kreativen, meist urbayrischen Namen wie „der Wolzmüller Michl“, „der Suderer“ oder die Bäckerei Krusti. Außerdem liegt mir Garmisch-Partenkirchen (im Buch nur der Kurort oder die Bindestrichstadt genannt) natürlich besonders nahe. Manche der sturschädligen Eigenheiten der Bewohner habe ich schon am eigenen Leib erfahren. Mein Lieblingscharakter ist der Allgäuer Ludwig Stengele – einfach weil ich seinem Dialekt stundenlang zuhören könnte.
Auch dieser Fall war wieder spannend aufgebaut und mit vielen Fährten gespickt. Die ständig wiederkehrenden Nebendarsteller wie das Bestatterehepaar oder der Problemlöser Swoboda durften (zumindest in Nebensätzen) ebenfalls nicht fehlen. Auch wenn dieser Wunsch wahrscheinlich genauso wenig in Erfüllung gehen wird, wie der, dass der „Bergdoktor“ endlich eine vernünftige Frau finden möge, ich träume von einem Happy End für Jennerwein und Maria Schmalfuß…